Titel: | Verbesserungen an den Oefen, worauf sich Samuel Parker, Lampenmacher in Piccadilly, Nr. 170, in der Grafschaft Middlesex, am 20. Dec. 1830 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 75, Jahrgang 1840, Nr. XXVII., S. 112 |
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XXVII.
Verbesserungen an den Oefen, worauf sich
Samuel Parker,
Lampenmacher in Piccadilly, Nr. 170, in der Grafschaft Middlesex, am 20. Dec. 1830 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Nov. 1859,
S. 275.
Mit Abbildungen aus Tab.
II.
Parker's Verbesserungen an den Oefen.
Meine Erfindung bezieht sich auf jene Oefen, deren Temperatur durch die Luftmenge,
welche man zum Behufe der Unterhaltung des Feuers zutreten läßt, regulirt wird.
Sie betrifft: 1) Verbesserungen im Baue der geschlossenen Oefen und in der Regulirung
des Luftzuflusses an dieselben mittelst des Wassers, welches ganz oder zum Theil zur
Erwärmung der Gemächer oder des Gebäudes, in welchem sich der Ofen befindet, dient.
Sie betrifft aber 2) auch die Regulirung des Luftzuflusses an jenen geschlossenen
Oefen, welche gewöhnlich unter dem Namen der Arnott'schen
(polyt. Journ. Bd. LXXIV. S. 276) bekannt
sind, wobei diese Regulirung, wie später gezeigt werden wird, durch Wasser oder Luft
geschieht.
Fig. 35 ist
ein Durchschnitt eines meiner Erfindung gemäß gebauten Ofens. Der Cylinder a, a, in welchem sich der Feuerrost befindet, hat ein
doppeltes Gehäuse, in welchem Wasser enthalten ist. Der für das Wasser bestimmte
Raum ist oben und unten geschlossen; doch hat die Luft bei der Röhre c, durch welche von Zeit zu Zeit das verdampfte Wasser
wieder nachgefüllt wird, Zutritt zu demselben. d, d sind
sogenannte Circulirröhren, welche an ihren oberen und unteren Enden mit dem Cylinder
a, a in Verbindung stehen. Der Rost e kann nach Belieben höher oder niedriger gestellt
werden, wodurch die Regulirung der Temperatur des ihn umgebenden Wassers erleichtert
wird. Je höher man den Rost stellt, um so schwächer wirb die Circulation, und um so
niedriger wird auch die Temperatur des ganzen Ofens seyn. Der Feuerzug f leitet die Producte der Verbrennung in einen Rauchfang
oder an irgend einen anderen zu deren Austritt bestimmten Ort. Auf dem oberen Theile
des Ofens ist ein offenes Gefäß g, in welchem Wasser
enthalten ist, angebracht. Von dem Boden dieses Gefäßes steigt ein Ring herab,
welcher, wie man bei h sieht, in eine mit Sand gefüllte
Rinne eintritt. Ferner steigt durch dieß Gefäß eine Röhre empor, welche ich mit Glas
bedeke, oder in deren Dekel ich eine mit Glas oder Glimmer bedekte Oeffnung so
anbringe, daß man jeder Zeit und ohne Abnahme des Dekels den Zustand des Feuers im
Ofen beobachten kann. i ist die Röhre, durch welche die Luft
zuströmt, und welcher ich eine Einrichtung gebe, gemäß welcher die Luft an den
obersten Theilen des Gemaches in der Nähe der Deke entnommen wird, damit auf solche
Weise die am meisten verdorbene Luft des Gemaches weggeschafft und zur Unterhaltung
der Verbrennung verwendet wird. In Verbindung mit den übrigen Regulirmitteln oder
auch einzeln für sich bringe ich ferner noch einen Apparat an, welcher gleichfalls
zur Regulirung des Luftzuflusses dient, und dessen Thätigkeit durch die Temperatur
des Gemaches, in welchem sich der Ofen befindet, bedingt ist. i² ist eine Fortsezung der Luftzuführungsröhre, welche mit einem
Gefäße i³ worin Luft enthalten, umgeben ist. Auf
der Röhre i² befindet sich ein Dekel oder ein
umgekehrtes Ventil; und der obere Theil des Gefäßes ist mit Oehl, Wasser oder einer
anderen entsprechenden Flüssigkeit bedekt. Die Röhre i⁴ steigt bis in den unteren Theil des Gefäßes i³ herab. Hieraus folgt, daß die Quantität der auf der oberen
Fläche des Gefäßes i³ befindlichen Flüssigkeit
von der durch die Temperatur des Gemaches bedingten Expansion der Luft abhängen
wird, woraus sich eine Regulirung der Luftmenge, die in die Luftröhre eintreten
kann, ergibt. Es ist klar, daß man sich um das Oeffnen und Schließen des Canales, in
welchem dem Ofen Luft zuströmt, mittelst der durch die Temperatur des Gemaches
bewirkten Luftexpansion zu bewerkstelligen auch verschiedener anderer Apparate
bedienen kann. Welche Einrichtung man übrigens zu diesem Zweke treffen mag, so darf
sie immer nur eine Modifikation jenes Theiles meiner Erfindung seyn, der auf der
Anwendung der Luftexpansion zur Regulirung der den Oefen zufließenden Luft
beruht.
Die Röhre i tritt unter dem Roste ein, wobei die
Quantität der Luft, der sie Eintritt gestattet, folgendermaßen regulirt wird, i¹ ist eine erweiterte Röhre, in welche die Röhre
i eintritt, und durch die ich in Stand gesezt bin,
den oberen Theil der Röhre i auf die in der Zeichnung
angedeutete Weise mit Wasser zu umgeben. Das Wasser in der Röhre i communicirt durch eine kleine Röhre j mit dem in dem Cylinder a
enthaltenen Wasser. k ist ein Hahn, der zum Ablassen des
Wassers aus dem Cylinder a dient. Die Röhre i hat einen Dekel oder Hut l; und je nachdem das Wasser diesem Dekel näher steht oder weiter davon
entfernt ist, wird der Raum, durch den die Luft zwischen der oberen Fläche des
Wassers in i 1 und dem Dekel l in die Röhre i tritt, mehr oder minder
geöffnet seyn.
Wenn sich Alles in dem in der Zeichnung angedeuteten Zustande befindet, und die
Temperatur des Wassers in dem Cylinder a bedeutend
erhöht wird, so wird das Wasser, indem es sich in dem Cylinder a ausdehnt, bewirken, daß das Wasser in der Röhre i¹ einen höheren als den in der Zeichnung ersichtlichen Stand
bekommt. Hiedurch wird der Raum zwischen der Wasserfläche und dem Dekel der Röhre
i¹ verengert werden, wodurch die Luftmenge,
die innerhalb einer bestimmten Zeit dem Feuer zuströmt, vermindert und die
Temperatur mithin erniedrigt wird.
In die Röhre i ist eine Glasplatte m eingesezt, durch welche ich zu jeder Zeit den Stand des Wassers
beobachten kann. Durch Beobachtung der Temperatur, welche durch Füllung des Gefäßes
i¹ bis zu einer bestimmten Höhe
hervorgebracht wird, und durch Beobachtung der Temperatur, welcher der unter solchen
Umständen stattfindende Luftzufluß entspricht, bekommt man für die Glasplatte m eine Scala, welche andeutet, bis zu welcher Höhe das
Gefäß i¹ mit Wasser gefüllt werden muß, wenn dem
Ofen dieser oder jener Temperaturgrad gegeben werden soll. Die gewünschte Höhe des
Wassers läßt sich stets herstellen, theils indem man den Cylinder a auf die oben angegebene Weise mit Wasser füllt, theils
indem man bei einem dazu bestimmten Hahne Wasser aus demselben abläßt.
An dem Boden des Ofens befindet sich ein mit Wasser gefülltes Beken, welches einen
wasserdichten Verschluß des Ofens bildet. o, o sind
durchlöcherte Platten, welche als Filter dienen, so daß keine Unreinigkeiten mit dem
Wasser eintreten können. Ich fand diese Art von luftdichtem Verschlüsse sehr
vorteilhaft und zwekmäßig; doch kann man auch auf andere Weise einen solchen
herstellen, ohne daß die Luft anderswo als bei der Röhre i Zutritt hätte. Das Wasserbeken n läßt sich,
wie in der Zeichnung durch punktirte Linien angedeutet ist, leicht höher oder tiefer
stellen. Der ganze Ofen ist mit einem oben und unten offenen Gehäuse oder Mantel
umgeben, so daß die Luft beständig von Unten nach Aufwärts circulirt, dadurch
erwärmt wird, und erwärmt in das Gemach, in welchem sich der Ofen befindet,
übergeht.
In Fig. 36
sieht man die Röhre i, i¹ einzeln für sich
abgebildet.
Fig. 37 ist
ein Grundriß und Durchschnitt des an dem oberen Theile des Ofens angebrachten
Wasserbehälters g.
Fig. 38 ist
ein Grundriß des Ofens.
Fig. 39 ein
Durchschnitt desselben.
Ich will nunmehr eine andere Vorrichtung angeben, vermöge welcher die Ausdehnung des
Wassers die dem Feuer zuströmende Luftmenge regulirt. In Fig. 40, 41 und 42 ist nämlich a, a ein Theil eines Ofens, welcher dem in Fig. 35
abgebildeten ähnlich ist. i ist die Luftzuführungsröhre,
welche hier mittelst eines Ventiles q spielt. Dieses
Ventil ist nämlich an Drähten r aufgehängt, die, wie die
Zeichnung andeutet, mit dem aus Kork oder irgend einem anderen entsprechenden Materiale
bestehenden Schwimmer verbunden sind. Diese Einrichtung ist getroffen, damit der
durch Verdünstung eintretende Verlust an Wasser ausgeglichen, und zugleich auch eine
genau bestimmte Höhe des Wassers in dem Gefäße i¹
erhalten werden kann. Da das in dem Gefäße i¹
befindliche Wasser durch die Röhre oder Oeffnung s mit
dem Cylinder a communicirt; da von dem Gefäße t eine Röhre ausläuft, welche genau in die Röhre j einpaßt, die ihrerseits in den unteren Theil des
Cylinders a, a eintritt; und da bei v eine Oeffnung angebracht ist, so wird offenbar im
Maaße der Verdunstung des Wassers Luft bei v eindringen
und in die Kugel oder das Gefäß t eintreten, so daß aus
diesem Wasser austreten kann. Das Wasser wird hiedurch auf einer über v befindlichen Höhe erhalten, während das Wasser in i¹ in Folge der Ausdehnung etwas höher stehen
wird. Jede Zu- oder Abnahme der Ausdehnung des in dem Gefäße a befindlichen Wassers wird unmittelbar auf das Ventil
wirken, und hiedurch die Größe der Oeffnung, durch welche die zur Unterhaltung der
Verbrennung dienende Luft einströmen kann, reguliren.
Ich gehe nunmehr auf die Beschreibung eines Apparates, womit der Luftzufluß durch
eine hydraulische Vorrichtung regulirt werden kann, über. In Fig. 43 ist w ein Gefäß, welches so angebracht seyn muß, daß das in
ihm enthaltene Wasser durch die Hize des Ofens erwärmt wird. Die Luft strömt dem
Ofen durch die Röhre i zu, und die Menge dieses
Zuflusses wird von dem zwischen dem Dekel x gelassenen
Räume abhängen. Dieser Dekel kann mit der Hand emporgehoben oder herabgesenkt
werden. Die Aufgabe ist, das Wasser in der Röhre j
beständig auf gleicher Höhe zu erhalten, und dadurch die Luft, welche zwischen der
Oberfläche des in w enthaltenen Wassers und dem Boden
des Dekels x einströmt, so zu reguliren, daß hieraus
auch eine Regulirung der Wärme des Ofens erfolgt, und zwar mittelst einer
Vorrichtung, die der oben beschriebenen ähnlich und auch mit gleichen Buchstaben
bezeichnet ist.
Fig. 44 zeigt
eine Methode, nach welcher derselbe Zwek mittelst Wasser oder Luft, welches in
Röhren, die ein biegsames Ventil z haben, eingeschlossen
ist, an Oefen der oben beschriebenen Art erreicht werden kann.