Titel: | Verfahren Seife mit Potasche und Pfeifenthon darzustellen, worauf sich James Davis, Esq., von Southill-Cottage, Eastcost bei Pinner in der Grafschaft Middlesex, am 23. April 1839 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 75, Jahrgang 1840, Nr. LXXVIII., S. 469 |
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LXXVIII.
Verfahren Seife mit Potasche und Pfeifenthon
darzustellen, worauf sich James
Davis, Esq., von Southill-Cottage, Eastcost bei
Pinner in der Grafschaft Middlesex, am 23. April 1839 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Dec. 1839,
S. 240.
Davis's wohlfeile Seife.
Meine Erfindung beruht darauf, daß ich Soda oder Potasche, Walkererde und Pfeifenthon
mit Seife verbinde. Ich werde verschiedene derlei Mischungen angeben, muß aber im
Voraus bemerken, daß ich mich nicht an diese Mischungsverhältnisse binde, obwohl ich
glaube, daß sie zu den angegebenen Zweken die besten seyn dürften.
Die Vermengung der Seife mit den angedeuteten Substanzen kann entweder geschehen,
bevor noch die Seife in die Model gegossen worden, oder man kann die bereits
gegossene Seife zu diesem Zweke umschmelzen. Erstere Methode scheint den Vorzug zu
verdienen, indem dabei das sonst zum Umschmelzen erforderliche Brennmaterial erspart
wird. Es kommt, wenn man nach meinem Verfahren arbeiten will, darauf an, daß man die
dabei zu verwendende Soda oder Potasche vorher schmilzt und calcinirt, und daß man
sie, nachdem sie wieder kalt geworden, in ein möglichst feines Pulver mahlen läßt.
Ebenso muß die Walkererde und der Pfeifenthon troken und als möglichst feines Pulver
genommen, und auf das Innigste mit der calcinirten Soda oder Potasche vermengt
werden, bevor man sie mit der geschmolzenen Seife vermischt.
Der Zwek meiner Erfindung ist, mit irgend einer Seife und Walkererde oder Pfeifenthon
oder beiden zugleich ein Vehikel für eine größere Menge Alkali darzustellen, wo dann das Alkali
in calcinirtem Zustande eine seifenartige Mischung bildet, die sich sowohl mit süßem
als mit Seewasser sehr gut zur Reinigung verschiedener Gegenstände eignet, und die
man um Vieles wohlfeiler bekommen kann, als die gewöhnliche Seife. Da ich sehr wohl
weiß, daß man schon früher verschiedene Thon- und Erdarten auf mannichfache
Weise mit Seife verband, so bemerke ich, daß sich mein Patentrecht auf die
Verbindung von gepulverter Walkererde und solchem Pfeifenthone und von geglühter
Soda oder Potasche mit Seife beschränkt.
Bevor ich nunmehr zur Angabe der verschiedenen Mischungen, deren ich mich bediene,
übergehe, bemerke ich vorläufig, daß ich bei der Bereitung der Seife bis zu dem
Zeitpunkte, wo sie in die Formen gegossen wird, ganz auf die gewöhnliche Weise
verfahre, oder daß ich fertige Seife nehme und diese umschmelze.
1. Zur Bereitung einer Seife, welche sich in Wollenwaaren-Fabriken, so wie
auch zum Waschen aller Fabricate in süßem und gesalzenem Wasser, und zum
Hausgebrauche überhaupt eignet, nehme ich auf je 126 Pfd. Seife 56 Pfd. geschlemmte
und getroknete Walkererde, 56 Pfd. getrokneten Pfeifenthon, und 112 Pfd. calcinirte
Soda, welche Ingredienzien sämmtlich möglichst fein gemahlen und gesiebt seyn
müssen. Wenn die Walkererde, der Pfeifenthon und die Soda möglichst innig vermengt
worden, übergieße ich sie mit den 126 Pfd. gelber oder marmorirter Seife, so wie sie
vom Kessel kommt, rühre das Ganze tüchtig unter einander und gieße es endlich in die
Formen, in denen ich es abkühlen lasse. Auf die Vermengung der Ingredienzien ist
besondere Sorgfalt zu verwenden, und die Vermischung der flüssigen Seife mit
denselben muß möglichst rasch, und bevor die Seife noch Zeit zum Abkühlen hatte,
geschehen.
2. Da gegen die Verwendung einer zum Theil aus Walkererde bestehenden Seife zum
Waschen von Weißzeug Einwendungen erhoben werden könnten, so bereite ich, um diesen
zu begegnen, zu diesem Zweke nachstehende Seifen. Ich nehme nämlich zur Darstellung
einer Seife, welche sich zum Waschen von Weißzeug mit Seewasser oder überhaupt zum
Gebrauch auf der See eignet, auf je 120 Pfd. gelber oder marmorirter Seife 112 Pfd.
getrokneten Pfeifenthon, und 96 Pfd. möglichst fein gemahlene und gesiebte
calcinirte Soda. Dieses Gemenge übergieße ich mit der flüssigen Seife, mit der ich
es auf die angegebene Weise vermische.
3. Zur Bereitung einer Seife, welche sich zum Waschen von Weißzeug mit süßem Wasser
und überhaupt zum Hausgebrauch eignet, nehme ich auf 112 Pfd. Seife 28 Pfd.
getrokneten Pfeifenthon und 36 Pfd. calcinirte, fein gemahlene Soda. Die Vermischung geschieht nach dem
angegebenen Verfahren.
4. Zur Darstellung einer mit süßem und gesalzenem Wasser anwendbaren Toilettenseife
nehme ich auf 112 Pfd. Seife 28 Pfd. geschlemmte und getroknete Walkererde, 20 Pfd.
calcinirte Soda und ein beliebiges ätherisches Oehl. Das aus der Walkererde und der
Soda bereitete Gemenge übergieße ich mit der flüssigen Seife. Das weitere Verfahren
ist dasselbe.
Anstatt der Soda kann man ganz auf dieselbe Weise auch calcinirte Potasche nehmen;
doch darf der Zusaz von dieser nur halb so groß seyn. Im Allgemeinen ziehe ich aber
für alle jene Seifen, die zum Waschen der Haut bestimmt sind, die Soda als minder
reizend der Potasche vor.