Titel: | Fairbairn's Nietmaschine. |
Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. VI., S. 29 |
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VI.
Fairbairn's
Nietmaschine.
Mit Abbildungen aus Tab.
I.
Fairbairn's Nietmaschine.
In der Fairbairn'schen Maschinenfabrik in Manchester
(worüber im polytechnischen Journal Bd. LXXV. S.
412 einige Notizen mitgetheilt wurden) bedient man sich seit einiger Zeit
zum Nieten der Kessel einer Maschine (Rivetting-Machine), welche Fig. 3 im Aufrisse und
Fig. 4 im
Grundrisse darstellt; sie ist einer Lochmaschine (Punching-Machine), mit welcher die Nietlöcher in die Kesselplatten
gedrükt werden, sehr ähnlich.
Die Fairbairn'sche Nietmaschine wird durch einen Riemen in
Bewegung gesezt; bei J, an der Schwungradswelle O, R, sind die hiezu nöthigen Scheiben, nämlich
Fest- und Losscheibe, aufgestekt. Das Getriebe R
an der Schwungradswelle greift in das Rad L, L ein, mit
dessen Welle ein Hebedaumen H in fester Verbindung
steht, welcher den Balancier G in oscillirende und den
Stempel F, F in eine geradlinig hin- und
hergehende Bewegung versezt. Eben dieser Stempel steht einem zweiten, E, E, in solcher Entfernung gegenüber, daß die zusammen
zu nietenden Bleche eben noch dazwischen Plaz haben; endlich sind noch die sich
zugekehrten Stempelenden den Nietköpfen entsprechend eingesenkt.
Die vorbeschriebene Maschine nietet in einer Minute sieben Nieten fest, und die
lezteren bedürfen keiner anderen Zurichtung, als bei dem Nieten mit der Hand.
Die Anwendung der Fairbairn'schen Nietmaschine ist noch
ziemlich beschränkt; sie wird sich vorzugsweise nur zum Nieten der einzelnen
Kesselringe für cylindrische Kessel und zum Nieten der einzelnen Platten für
Kofferkessel, weniger aber zum Zusammennieten jener Ringe und dieser Platten in die
Kesselform, mit Weglassung der Böden, eignen; halbkugelförmige Kesselköpfe sind
damit gar nicht zu fertigen, auch kann die Verbindung der Böden oder Köpfe mit dem
Kessel nicht, durch dieselbe bewirkt werden.
Prof. Schubert.