Titel: | Verbesserungen in der Papierfabrication, worauf sich Thomas Bonsor Crompton, Papierfabrikant von Farnworth in der Grafschaft Lancaster, am 9. April 1839 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. XXX., S. 108 |
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XXX.
Verbesserungen in der Papierfabrication, worauf
sich Thomas Bonsor
Crompton, Papierfabrikant von Farnworth in der Grafschaft Lancaster, am
9. April 1839 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr. 1840,
S. 69.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Crompton's Verbesserungen in der Papierfabrication.
Meine Erfindung betrifft die Erzielung eines theilweisen Vacuums unter einem Theile
des beweglichen endlosen Drahtgitters, auf dem sich das Papier aus dem Zeuge
ablagert. Man hat zwar bei der Papierfabrication mit sogenannten Fourdrinier'schen Maschinen schon öfter seine Zuflucht zu einem solchen
theilweisen Vacuum genommen, um dadurch die Abscheidung des Wassers von dem Zeuge zu
erleichtern, und den Zeug durch den Druk der Luft gegen das unter dem Drahtgitter
hervorgebrachte Vacuum andrüken zu lassen. Allein man bediente sich in diesen Fällen
zur Erzeugung des Vacuums der kostspieligen Luftpumpen, mit denen überdieß, wie den
Mechanikern wohl bekannt ist, wegen des in dem Kolbenhube stattfindenden Wechsels
die Luft nicht gleichmäßig ausgezogen werden kann, so daß die Zeugmasse nicht mit
stets gleicher Kraft gegen das Drahtgitter angedrükt wird, und das Papier demnach
von ungleicher Dike ausfällt. Es war daher wünschenswerth, unter dem endlosen
fortlaufenden Drahtgewebe ein theilweises, aber zu allen Zeiten so viel als möglich
gleichbleibendes Vacuum zu erzeugen, damit das Papier in dem Maaße seiner Ablagerung
stets einen gleichen Druk der Luft erleide. Dieß suche ich nun dadurch zu erreichen,
daß ich die bekannten Fourdrinier'schen Maschinen mit
rottenden Windfängen, dergleichen man dermalen ziemlich häufig an den Gebläsen
anzuwenden pflegt, in Verbindung bringe.
Fig. 49 ist
ein Grundriß und Fig. 50 eine seitliche Ansicht der sogenannten Vacuumkammer, die
unmittelbar vor den Dekwalzen angebracht ist.
Fig. 51 ist
ein Durchschnitt und Fig. 52 ein Grundriß des
Windfanges, dessen ich mich dermalen bediene.
Man kann den Flügeln des Windfanges verschiedene Gestalten geben, und ihrer auch eine
verschiedene Anzahl anbringen; doch gebe ich einer ungeraden Zahl den Vorzug.
Die Vacuumskammer a hat zwei verschiebbare Enden b, b, welche sich, um die Kammer der Breite des eben zu
verfertigenden Papieres anpassen zu können, einander annähern oder von einander
entfernen lassen. Die oberen Ränder der Kammer sowohl als ihrer beweglichen Enden
sind mit Leder überzogen, damit das Drahtgewebe so viel als möglich luftdicht auf
ihnen aufruhe. An dem oberen Theile der Vacuumkammer sind von einem Ende derselben
zum anderen und in Entfernungen von ungefähr einem halben Zoll von einander Drähte
von ungefähr einem Viertelzoll im Durchmesser befestigt, und diese Drähte sind, wie
man bei c, c sieht, stellenweise unterstüzt. An dem
einen Ende der Kammer befindet sich ein mit dem rotirenden Windfange in Verbindung
stehendes Rohr 6. Durch den Heber e wird das in der
Kammer sich ansammelnde Wasser weggeschafft. f ist das
Gehäuse, worin sich der mit fünf Flügeln ausgestattete rotirende Windfang g befindet, und aus dem die Luft, welche unter dem Drahtgitter
weggezogen wurde, durch den Auslaßcanal i entweicht. Man
kann diesen Windfang in Bezug auf die Maschine, von der er einen Theil ausmachen
soll, in irgend einer geeigneten Stellung anbringen; doch sind Biegungen des Rohres
d so viel als möglich zu vermeiden. Im Allgemeinen
lasse ich den Windfang 1200 Umläufe in der Minute machen. Zur Andeutung des Drukes
bediene ich mich eines Wasserhebers. Der Grad des Drukes hängt von der
Geschwindigkeit, womit der Windfang umläuft, ab.