Titel: | Beschreibung des von Hrn. Baron Séguier erfundenen vereinfachten und tragbaren photographischen Apparats. |
Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. XXXIV., S. 124 |
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XXXIV.
Beschreibung des von Hrn. Baron Séguier erfundenen
vereinfachten und tragbaren photographischen Apparats.
Aus dem Bulletin de la Société
d'encouragement. Maͤrz 1840, S. 37.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Séguier's tragbarer photographischer Apparat.
Hr. Baron Séguier hat den Daguerre'schen photographischen ApparatPolytechn. Journal Bd. LXXIV. S.
191.A. d. R. so abgeändert, daß er tragbarer ist, weniger Raum einnimmt und weniger
wiegt, während jedoch die Größe der Platten gleich bleibt; in Folge dieser
Abänderungen kann man besonders auf freiem Felde die verschiedenen Operationen zur
Erzeugung der Lichtbilder, selbst solche, wobei man gegen ein zu lebhaftes Licht
geschüzt seyn muß, bequem damit vornehmen.
Der Apparat besteht aus einer camera obscura mit
blasebalgförmigem Gehäuse, die sich also zusammenfalten läßt und mit einem Henkel
versehen ist, so daß man sie leicht tragen kann; sie wird in einen Kasten
eingeschlossen, welcher auch das Jodkästchen, das Queksilberkästchen, die Schalen,
Weingeistlampe und anderes Zugehör enthält.
Die camera obscura ruht auf einem Dreifuß, durch dessen
Nuß man ihr jede verlangte Stellung zu geben im Stande ist. Um den Dreifuß wird ein
Mantel aus einem von Wasser und Licht undurchdringlichen Zeuge gehängt, welcher ihn
in ein kleines Zelt verwandelt, unter dem sich die verschiedenen Operationen der
Photographie bequem und mit Ausschluß des Tageslichts vornehmen lassen.
Erklaͤrung der
Abbildungen.
Fig. 1 zeigt
die camera obscura mit ihrem zusammenzufaltenden Gehäuse
auf ihren Stüzen über der Hülle oder dem Zelt, in dessen Innerem die Apparate zur
Vorbereitung der Platten angebracht sind. Wenn man dieses Zelt durch seine Lappen
mit Knöpfen schließt, ist man darin ganz gegen den Einfluß des Lichts geschüzt.
Fig. 2 ist ein
senkrechter Durchschnitt des Kastens, welcher die camera
obscura, die Metallplatten, das Jod- und Queksilberkästchen und
alles andere Zugehör einschließt. Dieser Kasten von 5 1/2 Decimeter (20 Zoll) Höhe
auf 3 1/2. Decim. (13 Zoll) Breite, ist mit einem Henkel versehen, damit man ihn
leichter transportiren kann.
Fig. 3 zeigt
die camera obscura ganz ausgezogen und im Durchschnitt;
Fig. 4
dieselbe, zusammengedrükt und auf einen kleinen Raum gebracht.
Fig. 5 ist ein
Rahmen mit seinem Brettchen; Fig. 6 ein Stük desselben
für sich; Fig.
7 ein senkrechter Durchschnitt des Rahmens und des Brettchens.
Fig. 8 zeigt
das mit seiner Metallplatte versehene Brettchen besonders.
Fig. 9 ist
eine Vorderansicht von dem Träger des Queksilberkästchens, und Fig. 10 eine
Seitenansicht desselben.
Fig. 11 ist
ein senkrechter Durchschnitt des Jodkästchens, dessen Dekel mit einem Ring versehen
ist.
Fig. 12 zeigt
die Nuß des Dreifußes der camera obscura im Aufriß und
Fig. 13
dieselbe im Grundriß. Fig. 14 ist ein
senkrechter Durchschnitt dieser Nuß in größerem Maaßstabe gezeichnet.
Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstände in allen Figuren.
A ist die camera obscura mit
ihrem zusammendrükbaren Gehäuse. B der Kasten, worin
dieser Apparat eingeschlossen wird. B' der Henkel dieses
Kastens. C das Jodkästchen. D das Queksilberkästchen, welches eine Verlängerung des Kastens B bildet. E, E Flaschen für
Queksilber, Jod, Säure etc. F Schale mit Jod, die sich
auf dem Boden des Kästchens C befindet. G Schale mit Queksilber. H
Weingeistlampe. I Hülle aus schwarzem Zeug, in Form
eines Zelts. K Brettchen. L
Nahmen für das Brettchen. M Träger oder Stüze aus
Eisenstäbchen, worauf der Apparat angebracht ist. N
Metallplatten, in einem Kästchen aufbewahrt. O Behältniß
aus Pappendekel für die Baumwolle, woraus man die Tupfbällchen zum Reinigen und
Poliren der Platten bildet. P Beken zum Abwaschen der
Platten.
a Henkel der camera obscura.
b Dreifuß mit Kugelbewegung, worauf die camera
obscura angebracht wird. c Rohr mit dem
achromatischen Objectiv d. e zusammenlegbares Gehäuse
der camera obscura. f Blechstreifen, womit man die camera obscura ausgespannt hält; sie sind stellenweise
mit Löchern versehen, in welche die am Rahmen L
angebrachten Haken gestekt werden.