Titel: Ueber einen expandirbaren Gewindbohrer von der Erfindung des Hrn. de la Morinière.
Fundstelle: Band 76, Jahrgang 1840, Nr. XLI., S. 178
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XLI. Ueber einen expandirbaren Gewindbohrer von der Erfindung des Hrn. de la Morinière. Aus dem Bulletin de la Société d'encouragement. Jan. 1840, S. 4. Mit Abbildungen auf Tab. III. Morinière's expandirbarer Gewindbohrer. Der Zwek des expandirbaren Gewindbohrers ist: 1) die ganze Reihenfolge von Gewindbohrern, deren man bei der Anfertigung von Schraubenmuttern bedarf, und welche um so zahlreicher ist, je größere Durchmesser und je tiefere Schraubengänge die Muttern bekommen sollen, entbehrlich zu machen. 2) das Metall zu schneiden, um zu verhüten, daß die Gewindbohrer brechen, im Falle die Metallmasse, welche zurükgedrängt werden muß, sehr bedeutend wäre, und die Gewindbohrer auch für Gußeisen, welches sich seiner Sprödigkeit wegen sonst nicht gut dazu eignet, anwendbar zu machen. 3) endlich eine solche Anordnung, daß sich die arbeitenden Theile leicht wieder schärfen lassen, im Falle sie durch den Gebrauch stumpf geworden sind. Um sich ein Werkzeug dieser Art zu verfertigen, arbeitet man zuerst die Flächen, nach denen die beiden Theile, aus welchen es bestehen soll, an einander passen müssen. Sodann bringt man den Falz an, welcher in solcher Art geführt werden muß, daß, wenn der Schlüssel gänzlich eingesenkt ist, alle tangental auf die schneidenden Winkel gezogenen Linien einander parallel sind, und daß das Ende des Gewindbohrers Dimensionen bekommt, bei denen es leicht in das auszubohrende Loch eindringt. Hieraus folgt, daß der Gewindbohrer anfangs kegelförmig ist, am Ende der Operation dagegen, wenn der Schlüssel bis auf den Grund des Falzes eingetrieben worden, cylindrisch seyn muß. Dabei versteht sich, daß die an dem Werkzeuge eintretende Veränderung der Tiefe des Schraubengewindes entsprechen muß. Hierauf bildet man an dem Ende des Gewindbohrers einen cylindrischen Theil b, an den man einen Ring treibt, welcher die beiden Theile zusammenhält, um sie abdrehen und sodann mit der Schraubenkluppe ausschneiden zu können. In diesem Zustande würde der Bohrer noch keine richtigen Schrauben geben, indem die Neigung der vor der Expansion, d.h. auf den kegelförmigen oder geschlossenen Bohrer verzeichneten Schraubengänge beim Eintreiben des Schlüssels wechseln würde. Um das Werkzeug zu reguliren, muß man es unter stäter Abänderung der Oeffnung der beiden Theile durch das Schraubenblech, welches dann als einfaches Schneideisen wirkt, ziehen; auch müssen die beiden Winkel c, c ausgeschnitten werden, um für die Späne Plaz zu lassen, was besonders am Anfange des Gewindbohrens erforderlich ist. Obwohl nun das nach diesen Angaben gearbeitete Werkzeug allerdings gut schneiden würde, so würde es doch das Metall noch zu viel aufstauchen; auch würde dessen Führung einen zu großen Kraftaufwand erheischen. Deßhalb fand man sich veranlaßt, da wo der Gewindbohrer sich bei der Arbeit anstemmt, die beiden Austiefungen d, d anzubringen. Endlich kommt noch zu erinnern, daß der Schlüssel aus Stahl oder noch besser aus sogenanntem Zeuge (étoffe) gearbeitet seyn soll; daß man ihn, wenn Eisen und Kupfer ausgebohrt wird, mit leichten Hammerschlägen eintreiben kann; daß man sich aber, wenn man mit Gußeisen zu arbeiten hat, auf dessen Handhabung mit der Hand beschranken muß. Fig. 10 zeigt diesen Gewindbohrer nach der Fläche, welche die beiden Theile, aus denen er besteht, trennt. Fig. 11 zeigt eine der beiden Hälften von Innen betrachtet. Fig. 12 und 13 geben Ansichten des Schlüssels, den man in die Falzen a, welche sich in den Oberflächen, mit denen die beiden Theile an einander zu liegen kommen, befinden, eintreibt, und welcher zur Bestimmung der Entfernung beider Theile dient. Fig. 14 gibt eine Ansicht des oberen Theiles des Werkzeuges, woraus seine beiden Theile und der für den Schlüssel bestimmte Falz erhellen. Fig. 15 ist eine Profilansicht der in Fig. 11 abgebildeten Hälfte des Werkzeuges. Fig. 16 ist ein Durchschnitt des unteren Endes des Gewindbohrers. Fig. 17 ist ein Durchschnitt nach der Achse des Verbindungsbolzens. Fig. 18 zeigt die Details des Bolzens und seiner Schraubenmutter.

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