Titel: | Völker's Methode der Stärkefabrication aus Kartoffeln. |
Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. LIII., S. 214 |
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LIII.
Voͤlker's
Methode der Staͤrkefabrication aus Kartoffeln.
Aus den Jahrbuͤchern des Wiener polyt. Instituts
Bd. XX. S. 318 im polyt. Centralblatt, 1840, Nr. 20.
Voͤlker's Methode der Staͤrkefabrication aus
Kartoffeln.
Diese 1832 in Oesterreich auf 5 Jahre patentirte Methode bezwekt die Erlangung einer
größeren Stärkeausbeute dadurch, daß sie das Gewebe der Kartoffeln durch Gährung und
auf mechanische Weise weit vollständiger zerstört als gewöhnlich und daher auch
einen großen Theil der Stärke gewinnt, welche gewöhnlich bei den Rükständen
bleibt.
Die erste Eigenthümlichkeit der Methode ist, daß dazu als Material eine
Kartoffelsubstanz angewendet wird, aus welcher das eigenthümliche Vegetationswasser
ganz oder wenigstens größtentheils abgeschieden worden ist, als z.B. die bei der
gewöhnlichen Kartoffelstärke-Fabrication abfallende Kartoffelfaser, ferner
die ganze gereinigte Kartoffelsubstanz, welche z.B. gewonnen wird, wenn rohe, ganze, gesunde (oder auch
erfrorene oder sonst schadhaft gewordene) Kartoffeln in Stüke, z.B. in dünne
Scheiben geschnitten werden, und aus diesen der Kartoffelsaft durch kaltes oder am
besten warmes Wasser (jedoch so, daß die Temperatur von 50° R. nicht
überstiegen wird) gehörig ausgezogen und ausgelaugt wird.
Zum Zweke der Kartoffelstärke-Gewinnung aus obigen Materialien werden mit
Beihülfe geeigneter Vorrichtungen zwei Hauptoperationen angeordnet: A) Die Zersezung der Kartoffelsubstanzen zu einer fein
zertheilten Masse; B) die Ausscheidung der Stärke aus
der leztern durch mechanische Mittel.
A. Die
Zersezung der Kartoffelsubstanzen in eine fein zertheilte Masse.
Diese wird durch einen chemischen Proceß bewirkt, dem der Erfinder wegen seiner
Eigenthümlichkeit die besondere Benennung: Zerrottung
oder Zerrottungsproceß beilegt.
Wenn nämlich obige vom Vegetationswasser gereinigte Kartoffelsubstanzen im feuchten
Zustande, bei hinreichender Einwirkung von atmosphärischer Luft und Wärme über
einander liegen, so gehen sie in Folge dessen, daß der Faserstoff seinen
Zusammenhang verliert, in eine weiche, teigartige, fein zertheilte Masse über; damit
aber dieser beabsichtigte Zwek so schnell und regelmäßig wie möglich erreicht werde,
muß die Einwirkung der beim Zerrottungsprocesse thätigen drei Hauptpotenzen durch
zwekmäßige Ein- und Vorrichtungen regulirt werben.
1) Die der Zerrottung zu unterwerfende Kartoffelsubstanz muß den angemessenen Grad
von Feuchtigkeitsgehalt besizen. Am zwekmäßigsten ist, wenn dieselbe ungefähr dem
Gewichte nach noch eben so viel Wässerigkeit bei sich hat, als sie im trokenen
Zustande wiegt. Bei zu geringem oder zu beträchtlichem Feuchtigkeitsgehalte geht die
Zerrottung langsamer oder gar nicht gehörig von Statten; denn hält die
Kartoffelsubstanz zu wenig Feuchtigkeit, so troknet sie leicht aus und die
Zerrottung ist dann gehemmt; ist sie hingegen zu stark mit Wasser angeschwängert, so
sezt sie sich (zumal die Kartoffelfaser der Stärkefabriken) zu dicht zusammen und es
kann dann eine Hauptpotenz der Zerrottung – die atmosphärische Luft –
ins Innere der Kartoffelmasse nicht gehörig hinzutreten und einwirken. Die
überflüssige Wässerigkeit kann leicht durch vorgängiges schwaches Auspressen aus der
Substanz entfernt werden; denn
2) der Luftzutritt zu den der Zerrottung ausgesezten
Kartoffelsubstanzen muß mäßig und gleichförmig seyn; bei zu starkem Wechsel der Luft, bei Luftzug
troknet die Kartoffelmasse leicht zu sehr aus, wodurch die Zerrottung gestört wird,
welche dagegen in einer mehr stagnirenden Luftschicht schneller vor sich geht.
Ferner dürfen die Kartoffelsubstanzen nicht zu dicht über einander, sondern müssen
mehr loker liegen, damit die atmosphärische Luft überall hinzutreten und
gleichförmig wirken könne.
3) Bei wärmeren atmosphärischen Temperaturen geht der
Zerrottungsproceß schneller von Statten, als in kalter Temperatur. Inzwischen
entwikelt sich bei der Zerrottung, falls die Kartoffelmassen in beträchtlicher Menge
über einander liegen, selbst nicht unbedeutende Wärme, durch welche, wenn sie
gehörig zusammengehalten wird, auch bei kalter Lufttemperatur ein rascher Fortgang
des Zerrottungsprocesses erzielt wird. Inzwischen darf auf der anderen Seite die
innere Erhizung der Kartoffelmasse auch nicht einen zu hohen Grad erreichen. Eine
Temperatur von 20 bis 30 und einigen Graden R. ist in der Negel am zwekmäßigsten und
zur schnellen Förderung des Zerrottungsprocesses ausreichend.
Als Werkstätte zur Ausführung der Zerrottung der
Kartoffelsubstanzen wählt man am besten ein Behältniß von der Einrichtung, daß durch
Verschließen oder Oeffnen von Fenstern oder anderen Oeffnungen nach Belieben
entweder eine mehr stagnirende Luft oder ein freier Luftzug in der Werkstätte
veranlaßt werden kann. Eine stagnirende Luft, um den Zerrottungsproceß durch
Erhaltung der Wärme und Feuchtigkeit zu beschleunigen, zu welchem Zweke man auch die
von den Kartoffelsubstanzen gebildeten Haufen noch auf der Oberfläche mit Tüchern
u.s.w. bedeken kann. Einen Luftwechsel dagegen, wenn die innere Erhizung der
Kartoffelmasse einen zu hohen Grad erreichen sollte, zu dessen Verhütung auch ein
Umstechen der Kartoffelmasse zwekdienlich ist, damit leztere im Innern sich leichter
durch Abkühlen zu einer zwekmäßigen, niedrigen Temperatur herabseze.
In dieser Werkstätte werden die Kartoffelsubstanzen in der Regel in Haufen von
mehreren Fußen in der Höhe aufgeschichtet, um die innere Selbsterwärmung zu
begünstigen; da inzwischen bei hohen Haufen besonders der unten liegende Theil der
Kartoffelsubstanzen durch das Gewicht der aufliegenden Masse leicht zu dicht
zusammengedrükt und dadurch der erforderliche Luftzutritt gehemmt wird (was
vorzüglich in dem Falle, wenn die Kartoffelfaser von der Stärkefabrication in Arbeit
genommen wurde, Statt findet), so ist es zur Verhütung jener Inconvenienz sehr
zwekdienlich, wenn man jene Haufen aus abwechselnden Schichten von Kartoffelsubstanz
und lokern Körpern, z.B. Reisigholz, oder aus Reisig geflochtenen Horden bildet, welche leztere durch
ihre Zwischenräume der atmosphärischen Luft den erforderlichen Zutritt zu der
Kartoffelsubstanz verstatten.
In den auf diese Weise der Zerrottung ausgesezten Kartoffelsubstanzen tritt unter
günstigen Verhältnissen, und wenn der Proceß durch die beschriebenen Ein- und
Vorrichtungen den gegebenen Erörterungen gemäß geleitet wird, die Zersezung des
Faserstoffs schon nach einigen Tagen ein, und verbreitet sich bald regelmäßig durch
die ganze Kartoffelmasse, so daß der beabsichtigte Endzwek, einer vollständigen
feinen Zertheilung der Kartoffelsubstanz, oft nach Verlauf von 8 Tagen schon
befriedigend erreicht ist. Unter minder günstigen Verhältnissen verzögert sich
dieser Erfolg. Uebrigens findet beim Zerrottungsprocesse nicht so wie beim Faulen
der noch mit ihrem Vegetationswasser versehenen Kartoffeln eine Verminderung der
Quantität des Stärkmehls, auch keine Exhalation fauliger Gasarten Statt; doch muß
die durch Zerrottung in gehörig feine Zertheilung gesezte Kartoffelmasse alsbald
entweder zum Ausscheiden der Stärke in Bearbeitung genommen, oder im trokenen oder
feuchten Zustande zur Aufbewahrung gebracht werden, was durch ähnliche Operationen
und Apparate wie beim Kartoffelstärkmehl geschehen kann.
B. Ausscheidung des Staͤrkemehls.
In der zerrotteten Masse befinden sich Stärkekörner, Faserstoff und
Kartoffelschalentheile nicht mehr wie früher in fester Verwachsung und inniger
Verbindung, sondern nur in einem losen, teigartigen Gemenge neben einander, daher es
nunmehr möglich ist, eine vollständige Abscheidung der Stärkemehlkörner von den
gröberen und feinen Faserstoff- und Kartoffelschalentheilen durch geeignete
mechanische Operationen und Vorrichtungen zu erwirken. Dieser Zwek kann zwar auf
verschiedenen Wegen erreicht werden; vorzüglich zwekdienlich ist jedoch nachfolgende
Methode, wo durch geeignete Apparate 1) die zerrottete Kartoffelmasse vollständig in
Wasser zertheilt und die Kartoffelschalen und etwa unzersezt gebliebenen Theile
ausgeschieden werden, dann 2) die gröberen Faserstofftheile und endlich 3) die
feinsten Fasertheile von den Kartoffelstärkekörnern abgesondert werden.
1) Die Zertheilung der zerrotteten Kartoffelmasse und
Ausscheidung der Schalen und etwa unzersezt gebliebenen
Kartoffelsubstanztheile. – Dieß geschieht, indem jene Kartoffelmasse
in Wasser aufgeweicht und dann durch ein groblöcheriges Siebwerk Hindurchgetrieben
wird, auf welchem dann jene gröberen Theile zurükbleiben. Im Großen ist für diesen
Zwek vorzüglich gut geeignet die bei der Weizenstärke-Fabrication in vielen
Gegenden gebräuchliche sogenannte Trotte, wo vertical
sich drehende Mühlsteine
auf einer Bahn von durchlöcherten Eisenplatten umlaufen. Die zerrottete, in Wasser
aufgeweichte Kartoffelmasse kann auf jener Bahn ausgebreitet werden, und wird dann
leicht von den darüber hingehenden Mühlsteinen zerdrükt. Die feineren Stärke-
und Fasertheile werden durch zugeleitetes Wasser (es kann dieß allenfalls durch
einen Kasten geschehen, den man in Verbindung mit den Mühlsteinen eine Kreisbewegung
machen läßt; in diesem Falle kann dann, wenn die Löcher der Bahn fein genug sind,
zugleich der gröbere Faserstoff auf derselben zurükgehalten und die folgende
Operation erspart werden) ausgewaschen und durch die Löcher der Bahn in ein darunter
befindliches Bassin geführt, während die Schalen und etwa unzersezten
Kartoffelsubstanzen auf der Bahn zurükbleiben.
2) Die Ausscheidung der gröberen Kartoffeltheile aus der durch
das groblöcherige Siebwerk oder die durchlöcherte Bahn der Trotte mit dem Wasser
hindurchgegangenen Masse – kann geschehen, wenn leztere durch ein
Haar- oder Drahtsieb hindurchgetrieben wird, dessen Löcher so fein sind, daß
nur die Stärkekörner und Fasertheile von gleicher Größe wie jene hindurchgehen,
während die gröberen Fasertheile auf dem Siebe zurükbleiben; da inzwischen mit
gewöhnlichen Handsieben diese Operation etwas langsam von Statten geht, weil die
Poren des Siebes durch die gröberen Fasertheile sich leicht verstopfen, so verdient
folgende Vorrichtung den Vorzug: über den Boden des Siebes wird in einer etwas
beträchtlichen Höhe (z.B. von 8–10 Fuß) ein Behältniß oder Kasten mit
durchlöchertem Boden angebracht. Wenn nun in demselben die in Wasser zertheilte
Kartoffelmasse eingetragen wird, so läuft die Flüssigkeit durch die Löcher des
Bodens strahlenförmig hindurch auf die Fläche des Siebbodens; durch die starke
Gewalt des Falles werden die Stärkekörner und feinen Fasertheile durch die Löcher
des Siebes hindurchgeführt, während die größeren Fasertheile darauf zurükbleiben und
weggestrichen werden. Dieser Apparat kann für den fabrikmäßigen Gebrauch im Großen
sehr zwekmäßig so modificirt werden, daß ein durch Walzen bewegtes Siebwerk ohne
Ende angebracht wird.
Die bei den vorbeschriebenen Apparaten auf dem Siebe bleibenden größeren
Kartoffelfasern bestehen aus fast chemisch reinem Faserstoffe (wenn der
Zerrottungsproceß gehörig geleitet wurde), das durch das Sieb mit dem Wasser
Hindurchgezogene besteht aus einem Gemenge von Stärkekörnern und den feinsten
Fasertheilen; da jedoch erstere bei weitem den überwiegenden und vorwaltenden
Gemengtheil ausmachen, so kann dieses Gemenge schon in vielen Fällen die Stelle der
reinen Kartoffelstärke bei der Nuzanwendung vertreten. Inzwischen läßt sich aus demselben durch
Abscheidung des beigemengten Faserstoffes die Kartoffelstärke in ganz reiner Form
darstellen.
Am schnellsten und zwekmäßigsten geschieht dieß 3) durch das
Ausschlemmen mittelst geeigneter Apparate. – Man kann sich für
diesen Zwek ähnlicher Apparate bedienen, wie sie zum Schlemmen und Waschen der
Mineralien und gepochten Erze auf Bergwerken gebräuchlich sind, unter den Namen: Schlemmwaschherde oder Gräben.
Eine einfache Vorrichtung der Art besteht z.B. aus einer geneigten Ebene, die an den
zwei langen Seiten mit niedrigen Wänden eingefaßt ist; am oberen Theile wird eine
Rinne oder ein Behälter angebracht, aus welchem sich das mit jenen Kartoffeltheilen
gemengte Wasser über die geneigte Ebene ergießt, auf derselben langsam herabläuft
und die Stärketheile absezt, und dann am unteren Theile mit den Fasertheilen, die
sich im Wasser schwebend erhalten, ab- und in einen untergesezten Behälter
fließt. Damit die Stärketheile sich desto vollständiger absezen, können auf der
Ebene noch in schiklichen Entfernungen von einander parallele, ein paar Linien hohe
Leisten angebracht werden.
Noch besser wirb der beabsichtigte Zwek mittelst eines Schlemmgrabens erreicht, welcher mit Raumersparung auf folgende Art
construirt werden kann. Auf einer geneigten Ebene von Brettern, mit niedrigen
Seitenwänden eingefaßt, werden in Entfernungen, z.B. von mehreren Zollen, parallel
laufende Unterschiede von der Höhe einiger Zoll so geordnet und angebracht, daß auf
der Oberfläche ein fortlaufender, hin- und herziehender Canal sich bildet, in
dessen oberen Theil das mit jenem Kartoffelgemenge beladene Wasser einfließt. (Sehr
zwekmäßig kann die Einrichtung so getroffen werden, daß die durch die Siebe
gelangende Flüssigkeit durch einen Abflußcanal sogleich auf diesen Apparat geleitet
wird.) – Während seines Laufes in den Canälen sezt es auf den Boden derselben
die Stärketheile ab, und fließt endlich am unteren Ende durch eine Rinne, annoch mit
den Faserstofftheilen beladen, in den Behälter ab.
Damit bei vorbeschriebenen Apparaten keine Stärke zugleich mit dem Faserstoff
abgeführt werde, muß der Schlemmherd oder Schlemmgraben
eine hinreichende Länge erhalten, damit das Wasser Zeit und Gelegenheit habe, die
Stärketheile vollständig abzusezen. Ferner darf die Wassermenge im Verhältniß der
beigemengten Kartoffeltheile nicht zu gering seyn, weil sich sonst auf dem
Schlemmgraben mit der Stärke zugleich etwas Faserstoff absezt (in welchem Falle dann
die Schlemmoperation zu wiederholen wäre; inzwischen ist eine geringe Beimischung
von Faserstoff bei den meisten Nuzanwendungen ohne Nachtheil; am leichtesten bleibt
bei der aus der Kartoffelfaser gewonnenen Stärke noch ein solcher Rükstand, wenn der
Zerrottungs- oder Schlemmproceß nicht gehörig geleitet wurde). Endlich muß
dem Herde die zwekgemäße Inclination gegeben werden, welche in jedem Falle leicht
durch Keile, die unter dem oberen Ende untergeschoben werden, ausgemittelt und
regulirt werden kann. Wenn der Zug des Wassers wegen starker Inclination zu heftig
ist, so werden vom Wasser außer den Fasertheilen auch Stärketheile mit
hinweggenommen.
Durch vorbeschriebene Apparate und Operationen wird eine ganz vollständige
Ausscheidung der Stärke aus der Kartoffelsubstanz erreicht, und daher eine weit
größere Ausbeute an Stärkmehl gewonnen, als dieß bei der bisher gebräuchlichen
Kartoffelstärke-Fabrication der Fall ist, indem aus der bei der lezteren
abfallenden und gemeiniglich bis jezt zum Viehfutter benuzten sogenannten
Kartoffelfaser noch eine große Menge von Stärke gezogen werden kann. Das gewonnene
Stärkmehl kann entweder wie gewöhnlich getroknet oder auch für künftige Benuzungen
im feuchten Zustande unter Wasser aufbewahrt werden. Lezteres muß man von Zeit zu
Zeit erneuern, damit es nicht faulig werde und der Stärke eine schlechte
Beschaffenheit mittheile. Die erforderliche Erneuerung des Wassers kann auf eine
sehr zwekmäßige und bequeme Weise durch folgende Apparate bewirkt werden: man
richtet ein Gefäß oder einen Behälter zu, mit einem sogenannten doppelten
durchlöcherten Boden, über welchen ein Tuch (am besten Haartuch) ausgebreitet wird.
Hierauf wird die nasse Stärke eingetragen und die Oberfläche mit Wasser bedekt. Soll
eine Erneuerung des lezteren geschehen, so wird ein am Boden des Gefäßes
befindlicher Zapfen gezogen, das alte Wasser läuft ab, worauf man über das
Stärkemehl frisches Wasser gießt. Dieser Apparat kann auch mit Nuzen zur
Aufbewahrung der zerrotteten Kartoffelmasse im feuchten Zustande angewendet werden.
Wenn die gehörig zerrottete Kartoffelmasse getroknet wird (z.B. auf Gypsplatten) und
hernach auf der gewöhnlichen Mahlmühle gemahlen oder besser unter vertical
umlaufenden Mühlsteinen zerdrükt wird, so läßt sich daraus durch ein hinreichend
feines Beutelwerk ein Mehl abscheiden, das größtentheils aus Stärke besteht, die nur
mit wenig Faserstoff gemengt ist.