Titel: | Verbesserte Methode aus der geradlinigen Bewegung der Kolbenstange einer Dampfmaschine oder einer anderen Maschine eine rotirende Bewegung abzuleiten, worauf sich John George Shuttlework, von Mount bei Sheffield in der Grafschaft York, am 18. Jul. 1839 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 76, Jahrgang 1840, Nr. LXXVIII., S. 322 |
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LXXVIII.
Verbesserte Methode aus der geradlinigen Bewegung
der Kolbenstange einer Dampfmaschine oder einer anderen Maschine eine rotirende Bewegung
abzuleiten, worauf sich John
George Shuttlework, von Mount bei Sheffield in der Grafschaft York, am
18. Jul. 1839 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April 1840,
S. 212.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Shuttlework's Vorrichtung zur rotirenden Bewegung.
Meine Erfindung beruht darauf, daß ich an einer Verlängerung jenes Theiles der
Kolbenstange einer Dampfmaschine, der sich, wenn der Kolben niedergegangen ist, über
dem Scheitel des Cylinders befindet, zwei Reihen von Zähnen oder Leitungszapfen
anbringe; und daß ich diese beiden Zahnreihen abwechselnd auf ein oder mehrere
verzahnte Radsegmente in solcher Weise wirken lasse, daß hiedurch eine
continuirliche Umlaufsbewegung der Wellen dieser Radsegmente erzeugt wird. Diese
Wellen können dann ohne Dazwischenkunft irgend einer Kurbelwelle zum Treiben von
Maschinerien aller Art benüzt werden.
Fig. 28 zeigt
eine der Anwendungen meiner Erfindung in einem Fronteaufrisse, in welchem der Kolben
am oberen Ende seines Hubes und im Begriffe das Niedergehen zu beginnen, gedacht
ist. A stellt den Cylinder einer Dampfmaschine vor; B die Kolbenstange, die sich wie gewöhnlich in dem
Scheitel des Cylinders durch eine Stopfbüchse bewegt. Der mit Zähnen ausgestattete
Theil der Kolbenstange bleibt stets über dieser Stopfbüchse und kann nie in sie
hinein gelangen. In der Kolbenstange sieht man bei D
einen Falz oder eine Rinne angebracht, mit der sich die Kolbenstange, um ihr in
ihrem Spiele mehr Stätigkeit zu geben, auf einer an dem Querbalken E befindlichen schwalbenschwanzförmigen Feder bewegt.
F, G sind zwei Segmente von Zahnrädern, an deren
Wellen die Zahnräder H, J, welche in das Mittheilungsrad
K eingreifen, aufgezogen sind. Steigt die
Kolbenstange empor, so führt sie das Radsegment F mit
sich; geht sie herab, so folgt ihr das Radsegment G. In
beiden Fällen wird durch das Mittheilungsrad K und die
beiden Zahnräder H, J, das gegenüberliegende Zahnsegment
gleichfalls bewegt, und auf solche Weise bekommt jede der Wellen der Segmente und
der Zahnräder eine ununterbrochene Umlaufsbewegung nach einer Richtung. Damit das
eine Radsegment stets sicher auslasse, und das andere Segment in demselben Momente
eben so sicher eingreife, ist an der Mitte des Mittelungsrades K ein eigenes
Rad L angebracht. Dieses Rad L, welches ich ein Contrivance-Wheel
nenne, und welches aus Fig. 30 erhellt, besteht
aus einem an der Fläche des Rades M fixirten Vorsprunge
M, der abwechselnd mit den an der Kolbenstange N, P angebrachten Zapfen N,
P in Berührung kommt, und dadurch in dem einen Falle ein solches
Emporsteigen der Kolbenstange, daß dadurch das Radsegment F frei, das Radsegment G aber dafür ergriffen
wird, und in dem anderen Falle ein solches Niedergehen der Kolbenstange versichert,
daß dadurch das Radsegment G frei und das Radsegment F ergriffen wird. Schwungräder, welche an allen dreien
der erwähnten Wellen anzubringen sind, werden die Bewegung der Maschine mehr
ausgleichen und ruhiger machen.
Fig. 29 ist
ein Fronteaufriß, in dem die Kolbenstange auf der Hälfte ihres Hubes zu sehen
ist.
Fig. 31 zeigt
eine Modification meiner Erfindung, der gemäß nur ein einziges Radsegment angewendet
werden soll. Die Verlängerung der Kolbenstange ist hier in die beiden Arme Q, R gespalten. Die übrigen Theile sind mit denselben
Buchstaben bezeichnet und bedürfen daher keiner weiteren Beschreibung.