Titel: | Verbesserungen im Schiffbaue, worauf sich Jonathan Fell, Schiffbaumeister in Workington in der Grafschaft Cumberland, am 5. Aug. 1839 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 77, Jahrgang 1840, Nr. V., S. 17 |
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V.
Verbesserungen im Schiffbaue, worauf sich
Jonathan Fell,
Schiffbaumeister in Workington in der Grafschaft Cumberland, am 5. Aug. 1839 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April 1840,
S. 210.
Mir Abbildungen auf Tab.
I.
Fell's Verbesserungen im Schiffbaue.
Meine Erfindung betrifft verschiedene Mittel zur Befestigung der Balken an den
Seitenwänden der Schiffe, welche man aus den Abbildungen, zu deren Beschreibung ich
sogleich schreiten will, ersehen wird.
Fig. 9 ist ein
Durchschnitt eines Theiles einer Seitenwand eines Schiffes. Fig. 10 ist ein Grundriß
eines Theiles eines Schiffes, woran zwei Balken und die zwei Seiten eines Schiffes mit den von
mir angebrachten Verbesserungen zu ersehen sind.
Die gewöhnliche Befestigung der Balken an den Seitenwänden ist jene mit den
sogenannten Knieen, die innerhalb des Schiffes unter jedem der Balken und an dessen
Seiten angebracht werden. Meine Befestigungsmethode soll nun eine größere Sicherheit
gewähren. Sie kann entweder zugleich mit den Knieen oder auch für sich allein in
Anwendung kommen; auf erstere Art sieht man sie in der Zeichnung benuzt. Unter den
Balken und an den Enden eines jeden derselben befinden sich zwei Bolzen a, a, d.h. zu jeder Seite einer. Diese Bolzen sezen
durch die äußere Zimmerung sowohl als durch die Inhölzer, und gehen dann auch noch
durch die beiden Röhren b, b, welche am besten aus
Gußeisen bestehen. Diese Röhren haben zwei ebene Flächen c,
d, und kommen mit ersteren gegen die Seite der Balken e, mit lezteren hingegen gegen die Seitenwand des
Schiffes zu liegen, wie dieß aus der Zeichnung erhellt. Die Röhren b sind mit langen Bolzen f,
welche durch die Platten c in die Balken getrieben
werden, an diesen lezteren befestigt; doch kann die Befestigung auch auf irgend eine
andere Weise geschehen. Die Bolzen a, a lassen sich auf
verschiedene Art befestigen; gewöhnlich schneide ich in deren Ende eine Schraube, an
die bann eine Mutter g geschraubt wird. Sind die Wände
des Schiffes mittelst dieser Schrauben zusammengezogen worden, was auf diese Weise
besser als auf irgend eine andere geschehen kann, so niete oder hämmere ich die
Bolzenenden um, damit die Schraubenmuttern nicht von ihnen abgehen können. Dieß ist
jedoch nicht durchaus nöthig, und man kann sich auch mit einfacher fester Anziehung
der Muttern begnügen. Oder im Falle sich Schrauben an den Bolzen a befinden, kann man deren Enden auch ganz einfach auf
einen Halsring oder Wäscher niedernieten, wenn man es nicht gar vorziehen sollte,
durch ein in dem Bolzen a angebrachtes entsprechendes
Oehr oder Loch einen Zapfen oder Keil zu treiben. Alle diese verschiedenen
Befestigungsmethoden sind aus Fig. 10 ersichtlich.
Ich brauche kaum zu bemerken, daß die Seitenwände und Balken des Schiffes bei diesem
Baue nicht von einander lassen können, ausgenommen es brechen die Bolzen a; denn der Kopf a verhütet
ein Ausziehen der Bolzen von Außen, und das Ausziehen derselben aus den Röhren b ist durch eine der angegebenen Befestigungen eben so
sicher verhindert. Die Befestigung der Seitenwände an den Balken ist somit eine viel
vollkommnere und bessere, als sie durch die gewöhnlichen Kniee erzielt werden kann.
Zum Ueberflusse sieht man übrigens bei h noch die
gewöhnlichen Kniee angebracht, deren man jedoch füglich auch entbehren kann. In lezterem Falle
rathe ich aber unter jedem Balkenende auch noch einen zweiten Apparat von der von
mir erfundenen Art anzubringen.