Titel: Verbesserte Bohrmaschine, worauf sich John Miller, Maschinenbauer in Bolton in der Grafschaft Lancaster, am 23. April 1839 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 77, Jahrgang 1840, Nr. XLI., S. 167
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XLI. Verbesserte Bohrmaschine, worauf sich John Miller, Maschinenbauer in Bolton in der Grafschaft Lancaster, am 23. April 1839 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April 1840, S. 173. Mit Abbildungen auf Tab. III. Miller's Bohrmaschine. Meine Erfindung besteht in einem Apparate, womit man mehrere gleich weit von einander entfernte Löcher leichter und mit einem geringeren Kostenaufwande ausbohren kann, als es bisher mit irgend einer anderen Vorrichtung möglich war. Man sieht die von mir erfundene Maschine in Fig. 4 in einem Fronteaufrisse und in Fig. 5 von der Seite betrachtet und zwar mit drei Bohrern ausgestattet, wobei ich übrigens bemerke, daß ich mich nicht an diese Zahl binde, sondern daß dieselbe beliebig abgeändert werden kann. Die Treibrolle A, die mittelst des Riemens B von irgend einer Triebkraft her in Bewegung gesezt wird, ist an der Treibwelle C befestigt, an deren entgegengeseztem Ende ein Winkelrad D aufgezogen ist, welches in ein entsprechendes an der stehenden Welle E angebrachtes Rad eingreift. An der leztgenannten Welle ist ferner ein Winkelrad F in solcher Art aufgezogen, daß es sich mit einem Ausschnitte an einer nach der Länge der Welle laufenden Feder auf und nieder bewegen läßt, dabei aber mit der Welle zugleich umläuft. Dieses Rad F sezt durch das Rad G und die Welle G' die an dem entgegengesezten Ende dieser lezteren befindlichen Winkelräder H in Bewegung, und hiedurch erhält die Spindel I eine Umlaufsbewegung mitgetheilt. An dem oberen Ende dieser lezteren befindet sich ein kleines Getrieb J, welches in zwei entsprechende, an zwei seitlichen Spindeln angebrachte Getriebe eingreift. An dem unteren Ende dieser Spindeln sind die Bohrer K, K, K befestigt. Nachdem ich somit die Vorrichtungen, durch welche die drei Bohrer umgetrieben werden, beschrieben, habe ich zu zeigen, auf welche Weise der Nahmen oder das Gestell, worin die Bohrer enthalten sind, emporgehoben oder außer Thätigkeit gesezt wird, wenn die Bohrer bis in die erforderliche Tiefe eingedrungen sind. Es erhellt dieß aus Fig. 6 und 7, wo die hiezu dienliche Vorrichtung für sich allein und von den Nahmen der Bohrer getrennt abgebildet sind. Man bemerkt nämlich an der Welle G' die endlose Schraube L, welche durch das Schnekenrad L' die Bewegung an die kleine stehende Welle M fortpflanzt. An dem unteren Ende dieser lezteren befindet sich die endlose Schraube N, welche das an der horizontalen Welle P befindliche Schnekenrad 0 treibt. An der Welle P bemerkt man eine Klauenbüchse Z, deren beweglicher Theil durch eine Gabel R von der aus der Zeichnung ersichtlichen Gestalt hin und her geschoben wird. Diese Gabel selbst erhält ihre Bewegung durch ein kleines Getrieb, welches an der kleinen Welle 8 festgemacht ist. Das eine Ende dieser lezteren Welle ist mit zwei Armen ausgestattet, von denen der eine ein Gewicht T trägt. Der die Bohrer enthaltende Rahmen ist an einer Kette U, welche über die Rolle U' läuft, und an deren anderem Ende sich ein Gegengewicht W befindet, aufgehängt. Dieses Gegengewicht muß so schwer seyn, daß es den Nahmen der Bohrer, der genau an V förmige Leisten der Seitenpfosten der Maschine paßt, emporzuheben im Stande ist. Das an der kleinen Welle P befindliche Getrieb X greift in eine Verzahnung g, die am Rüken des geradestehenden Pfostens der Maschine befestigt ist, und durch welche die Bewegung der Bohrer nach Abwärts vermittelt wird. Das Ende des Stabes Y, an welchem die Gabel R der Klauenbüchse Z befestigt ist, ist so abgeplattet, daß es eine Schulter bildet, welche sich gegen die untere Seite des Hebels b anlegt. Dieser Hebel b kann um eine Streke, welche der Tiefe der auszubohrenden Löcher entspricht, herabfallen. Wenn nun der Hebel b durch diese Streke herabgesunken, so sezt der die Spindeln und Bohrer enthaltende Rahmen seine Bewegung nach Abwärts fort, bis er so weit herabgelangt ist, daß die erwähnte kleine Schulter des Stabes Y frei wird. Sodann wirkt das Gewicht T auf den Hebel oder Arm h, wodurch der Stab Y nach Rükwärts bewegt wird. Wenn dieß geschehen ist, so wird der Stab Y durch die an ihm befestigte Gabel R von dem zum Herabsenken der Bohrer dienenden Räderwerke befreit, wo dann das Gewicht W die Bohrer emporheben kann. Nach gehöriger Adjustirung der Arbeit bringt der Arbeiter die Klauenbüchse Z wieder in Thätigkeit, womit das Spiel der Maschine von Neuem beginnen kann. Die Vorrichtung, womit sich an dem auszubohrenden Gegenstande die Zwischenräume, welche zwischen den Löchern zu bleiben haben, genau reguliren lassen, ersieht man aus Fig. 4. Man bemerkt hier nämlich, daß die Tafel V, auf die der auszubohrende Gegenstand gebracht wird, nach beiden Richtungen auf der Unterlage A', A' verschoben werden kann. Diese Verschiebung wird mit Hülfe einer Schraube, die sich an beiden Enden in Zapfenlagern dreht, und welche der ganzen Länge nach unter der Unterlage hinläuft, bewerkstelligt. An dem einen Ende dieser Schraube befinden sich die Theilungsräder f die die Zahl der Löcher, welche in eine bestimmte Länge fallen sollen, mit Genauigkeit bestimmen. Um bei der Bewegung der Platte den sogenannten Rüklauf zu verhüten, bediene ich mich zweier, aus Fig. 8 ersichtlicher Schraubenmuttern, die ich in der Art an der Tafel befestige, daß sie, wenn es nöthig ist, einander näher gebracht oder auch weiter von einander entfernt werden können, und daß sich somit durch Adjustirung der Stellung der einen das ersezen läßt, was durch die Abnüzung verloren geht.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. III