Titel: | Verbesserungen in der Fabrication und Raffinirung des Zukers, worauf sich John Fairrie, Zukerraffineur im Church Lane, Whitechapel in der Grafschaft Middlesex, am 6. Julius 1839 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 77, Jahrgang 1840, Nr. LXXVI., S. 305 |
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LXXVI.
Verbesserungen in der Fabrication und Raffinirung
des Zukers, worauf sich John
Fairrie, Zukerraffineur im Church Lane, Whitechapel in der Grafschaft
Middlesex, am 6. Julius 1839 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Julius
1840, S. 43.
Fairrie's Verbesserungen in der Raffinirung des Zukers.
Meine Erfindungen bestehen:
1) in einer verbesserten Methode die Zukerflüssigkeit durch Filtration zu klären;
2) in einer verbesserten Methode diese Flüssigkeit einzudiken;
3) endlich in einem Apparate zur Erhizung des Zukers, nachdem er aus der Vacuumpfanne
kommt.
Das Verfahren, nach welchem man die Zukerflüssigkeit dermalen zum Behufe ihrer
Filtrirung zu klären pflegt, beruht darauf, daß man während der Versezung des Zukers
mit Wasser oder nach derselben Wärme auf sie einwirken läßt. So viel ich weiß,
geschieht dieß gewöhnlich, indem man mittelst einer durchlöcherten Röhre, welche am
Boden der Klärpfanne (in England the blow up genannt)
angebracht ist, Dampf in die Flüssigkeit eintreten läßt; bisweilen wendet man zu
dieser Erwärmung jedoch auch freies Feuer oder Hochdrukdampf an. Nach dem ersteren
dieser Verfahren wird die Flüssigkeit bis auf 70° R. und etwas darüber, nach
den beiden lezteren wahrscheinlich noch etwas höher erwärmt. Die erwärmte
Flüssigkeit unterliegt sodann dem Filtrirprocesse, wobei man die Filter, deren es
bekanntlich verschiedene gibt, bisweilen mittelst Dampf bis zum Schlusse der
Operation erwärmt hält.
Da ich nun gefunden habe, daß die Anwendung von Wärme bei dem der Filtrirung
vorausgehenden Auflösungsprocesse dem Zuker nachtheilig ist, so bewerkstellige ich
diese Auflösung dem ersten Theile meiner Erfindung gemäß mit kaltem Wasser, so wie
ich denn auch beim Filtriren die Erwärmung des Filters mit Dampf weglasse. Ich gelange bei diesem
Verfahren zu viel günstigeren Resultaten, als man bisher erzielte. Das zwischen dem
Zuker und dem Wasser zu befolgende Verhältniß kann ein sehr verschiedenes seyn; sehr
geeignet fand ich auf 45 Theile Zuker 55 Theile Wasser zu nehmen, wobei man eine
Auflösung von 1199 bis 1200 spec. Gewicht erhält. Ich wende zur Auflösung des Zukers
vorzugsweise Kalkwasser oder Quellwasser ohne Beimischung irgend einer Substanz an,
da ich gefunden habe, daß bei dem kalten Processe keine solchen Zusäze erforderlich
sind. Das neue Verfahren eignet sich gleich gut, man mag mit Sak-,
Holzkohlen- oder anderen Filtern arbeiten.
Der zweite Theil meiner Erfindung betrifft die Eindikung der geklärten
Zukerflüssigkeit mittelst eines Apparates, den ich einen Evaporator nenne. Derselbe
besteht aus einem kupfernen Rohre von ungefähr 12 Zoll Durchmesser und 26 Fuß Länge,
in welchem 9 kupferne Dampfröhren, jede zu 24 Fuß Länge und 1 1/4 Zoll Durchmesser
enthalten, und in dem unteren Theile des Rohres in beinahe gleichen Entfernungen von
einander angebracht sind: so zwar, daß der Scheitel der oberen Röhrenreihe einen
halben Zoll unter eine durch den Mittelpunkt des großen Rohres gezogene Linie fällt.
Diese Dampfröhren sind folgendermaßen befestigt. Es befindet sich nämlich an den
beiden Enden einer jeden derselben eine mit einer Verschulterung und einer Schraube
versehene Biegung, und diese gebogenen Enden werden, nachdem sie in die Löcher
eingesezt worden, die zu deren Aufnahme in den Wänden des großen Rohres angebracht
sind, von Außen bis zu den Verschulterungen mit Schraubenmuttern angezogen, so daß
das Metall des großen Rohres demnach zwischen den Verschulterungen und den
Schraubenmuttern, die luftdicht schließen müssen, fixirt ist. Vier in gleichen
Entfernungen von einander angebrachte Stüzenreihen dienen, abgesehen von den eben
angegebenen Endbefestigungen, dazu, die Röhren sowohl von einander, als auch von dem
Boden des großen Rohres getrennt zu erhalten. Wenn nun dieser Evaporator auf die
weiter unten anzugebende Weise in einer Vacuumpfanne am geeigneten Orte fixirt
worden, so verbindet man mit jeder der einzelnen Dampfröhren eine von einem
Dampfkessel herführende Röhre, und zwar an jenem Ende des Evaporators, an dem man
die eingedikte Flüssigkeit ausfließen lassen will. Diese Verbindung geschieht nach
meinem Dafürhalten am besten mittelst kupferner Röhrenarme, die an jede der
Dampfröhren führen und durch geeignete Verbindungsgefüge damit in Zusammenhang
gebracht sind. Aehnliche Verbindungen sind auch zwischen den Dampfröhren selbst
herzustellen, und eine andere Röhre endlich soll an der dem Dampfeintritte gegenüber
liegenden Seite den in den Dampfröhren zu Wasser verdichteten Dampf ableiten. Beide Enden des
Evaporators sind mit luftdicht schließenden Dekeln versehen, und diese lezteren sind
mit Schrauben und Muttern oder auf sonstige geeignete Weise in der Art an den
Randkränzen, welche sich an den Enden des Evaporators befinden, befestigt, daß sie
mit Leichtigkeit davon abgenommen werden können. Dieser Evaporator muß nun an dem
oberen Theile einer gewöhnlichen Vacuumpfanne angebracht werden, und zwar in beinahe
horizontaler, etwas gegen die Pfanne geneigter Stellung; zu seiner Verbindung mit
dieser dient eine an den oberen Theil der Pfanne führende Röhre, und eine
Auslaßöffnung, welche sich seitlich an dem einen Ende des Evaporators befindet. Die
zur Vermittelung der Verbindung zwischen der Pfanne und dem Evaporator bestimmte
Mündung muß sich in der Seite des Evaporators auf einer solchen Höhe befinden, daß
die Dampfröhren, während der Evaporator arbeitet, beständig mit Flüssigkeit bedekt
bleiben; auch soll die in die Pfanne führende Oeffnung keinen kleineren Flächenraum
haben, als der in dem Evaporator über der Flüssigkeit befindliche Raum. Wenn die
Dampfröhren des Evaporators und der Dampfraum der Vacuumpfanne von einem Dampfkessel
her auf dieselbe Weise, auf die man derlei Pfannen gewöhnlich mit Dampf zu heizen
pflegt, mit Dampf versehen worden, und wenn in der Pfanne und mithin auch in dem
damit in Verbindung stehenden Evaporator auf die übliche Weise ein luftverdünnter
Raum oder ein Vacuum hergestellt worden, so läßt man die geklärte Zukerflüssigkeit
in ununterbrochenem Strome durch den Evaporator gehen. Sie wird hiebei während ihres
Laufes über die beißen Oberflächen, die sich zwischen ihrer Eintrittsstelle an dem
einen und ihrer Austrittsstelle an dem anderen Ende des Evaporators befinden,
concentrirt und eingedikt. Diese Eindikung erreicht jedoch nicht den
Krystallisationspunkt, sondern nur einen Grad, den der Pfannenknecht beliebig
bestimmen kann, indem er die Geschwindigkeit, mit der die Flüssigkeit durch den
Evaporator läuft, reguliren kann, und somit den ganzen Proceß vollkommen in seiner
Gewalt hat. Um zu erfahren, welchen Grad der Eindikung die Flüssigkeit erlangt hat,
nimmt der Pfannenknecht von Zeit zu Zeit und mit dem gewöhnlichen Probirstabe eine
Probe von der in die Pfanne übergehenden Flüssigkeit. Da sich der von dem Evaporator
in die Pfanne führende Canal auf einer solchen Höhe befindet, daß die Flüssigkeit
beständig über dem Niveau der Dampfröhren erhalten wird, so ist, damit nach
gänzlicher Beendigung des Processes der Evaporator vollkommen entleert werden kann,
zwischen der Pfanne und dem unteren Theile des Evaporators auch noch für eine andere
Verbindung gesorgt. Die hiezu dienende Verbindungsröhre, welche von dem Evaporator aus
herabsteigt, hat 1 1/4 Zoll im Durchmesser und ist an einen seitlich in der Pfanne
angebrachten Hahn, durch den ein horizontaler Canal führt, gefügt. An der Eke des
Kniees, durch welches die Herabsteigende Röhre mit dem Hahne verbunden ist, befindet
sich eine Oeffnung, die mit einem Zapfen oder Pfropft verschlossen wird. Dieser
Zapfen läßt sich ausziehen, wenn dieß allenfalls wegen einer zufälligen Verstopfung
der Röhre oder des Hahnes zum Behufe einer Reinigung nöthig werden sollte. Der eben
erwähnte Hahn gewährt auch ein Mittel, mit dessen Hülfe sich der Grad der Eindikung
der in dem Evaporator enthaltenen Flüssigkeit weit besser und leichter untersuchen
läßt, als mit den gewöhnlichen Probirstäben, wie sich aus Folgendem sogleich näher
ergeben wird. Wenn ein Hahn, durch den eine Flüssigkeit strömt, plözlich abgesperrt
wird, so wird in dem in dem Schlüssel des Hahnes befindlichen Canale etwas
Flüssigkeit eingeschlossen bleiben. Diese Flüssigkeit würde aber ausfließen, wenn in
dem Rohre des Hahnes an dessen Seite und unter rechten Winkeln mit dem für die
Flüssigkeit bestimmten Canale ein Loch angebracht wäre. Der Hahn nun, der sich an
der Röhre befindet, welche die Communication zwischen der unteren Seite des
Evaporators und der Pfanne vermittelt, hat an der Seite seines Rohres ein solches
Loch. Es wird daher, wenn man den Hahn dreht, während der Evaporator in Thätigkeit
ist, eine kleine Quantität Flüssigkeit, die zur Probe dienen kann, ausfließen. Das
Einzige, worauf man bei der Verfertigung von derlei Hähnen zu sehen hat, ist, daß
die Mündungen von solcher Weite sind, daß der von dem Evaporator in die Pfanne
führende Canal geschlossen ist, bevor die in dem Schlüssel befindliche Oeffnung dem
in der Seite des Rohres des Hahnes angebrachten Loche gegenüber zu stehen kommt. Die
beiden Hähne an den Röhren, die dem Evaporator die Zukerflüssigkeit zuführen, sind
mit Zeigern versehen, welche die Weite ihrer Eröffnung andeuten, so daß der mit der
Leitung des Apparates Beauftragte in jedem Augenblike mit Sicherheit und
Leichtigkeit in Erfahrung bringen kann, wieviel von der Flüssigkeit in den
Evaporator übergeht. Diese Hähne befinden sich in der Nähe des Probirstabes der
Vacuumpfanne und des Probirhahnes des Evaporators, damit alle diese Theile mit
Bequemlichkeit gehandhabt werden können. Bemerken muß ich hiebei, daß ich mich,
obwohl ich in obiger Beschreibung die Dimensionen der einzelnen Theile genau
angegeben habe, doch keineswegs an diese Angaben halte, so wie ich mich andererseits
auch an keine bestimmten Formen der Theile binde, indem offenbar der von mir
vorgeschlagene Proceß beibehalten werden kann, selbst wenn man an den einzelnen
Theilen des Apparates höchst mannichfache Modificationen anbringt. Das Princip der neuen Methode und
das, worin eigentlich ihr Werth beruht, liegt nämlich darin, daß die einzudikende
Flüssigkeit von der Stelle an, an der sie an dem einen Ende oder an dem einen Theile
in den Apparat eintritt, bis zu der Stelle, an der sie wieder aus ihm austritt,
ununterbrochen über die erwärmten Oberflächen des Evaporators fließt, und auf diesem
Wege den erforderlichen Grad der Eindikung erlangt. Der Vortheil, der aus der
Anwendung eines nach diesem Systeme arbeitenden Abdampfgefäßes erwächst, beruht
darin, daß die abzudampfende Flüssigkeit den erforderlichen Grad der Concentration
erreicht, ohne länger, als es durchaus nöthig ist, der Einwirkung der Wärme
ausgesezt zu seyn, und daß somit die schädlichen Veränderungen, die der Zuker bei
den gewöhnlichen Eindikungsmethoden erleidet, großen Theils verhütet werden. Der
Evaporator, dessen Dimensionen ich oben angegeben habe, eignet sich für eine
Vacuumpfanne mit einer Dampfheizungsoberfläche von ungefähr 62 Quadratfuß. Ich fand
diese Größenverhältnisse für sehr geeignet; eine kleine Abweichung von denselben ist
jedoch allerdings thunlich, ohne daß ein wesentlicher Nachtheil für die Operation
daraus erwächst. Die weitere Führung der Krystallisation in der Pfanne bleibt
dieselbe wie bei dem bisherigen Verfahren, mit dem Unterschiede jedoch, daß, wenn
man die Vortheile, die daraus erwachsen, daß der Zuker die möglichst kürzeste Zeit
über der Einwirkung der Wärme ausgesezt bleibt, auch wirklich ernten will, jener
Proceß in der Pfanne, den man das Körnen (getting the
grain) zu nennen pflegt, mit einer so geringen Masse Flüssigkeit vollbracht
werben muß, als sich mit der Vollkommenheit der Krystallisation verträgt. So wie die
Krystalle die gehörige Größe erlangt haben, wird der Zufluß von Flüssigkeit in den
Evaporator und der Zufluß von Dampf zu den Dampfröhren unterbrochen, der Zuker aus
der Vacuumpfanne abgelassen, und die Operation mit einer frischen Quantität
Flüssigkeit von Neuem begonnen. Bemerken muß ich hiebei, daß man anstatt eine
Vacuumpfanne mit dem geschlossenen Vacuumevaporator in Verbindung zu bringen, den
Evaporator auch oben offen lassen und über freies Feuer sezen kann, wie dieß z.B. an
jenen Pfannen der Fall zu seyn pflegt, in denen der Zuker nach dem sogenannten alten
Verfahren oder mit hohem Druke versotten wird. Man kann sich zur Heizung eines
solchen offenen Evaporators ohne Vacuum auch des Dampfes bedienen. Die geklärte
Zukerflüssigkeit gelangt, nachdem sie in dem offenen Apparate eingedikt worden, in
ein Kühlgefäß, in welchem die Krystallisation auf dieselbe Weise von Statten geht,
wie bei der Raffinirung des Zukers nach dem alten Verfahren: mit dem Unterschiede
jedoch, daß dieses
Kühlgefäß eine solche Einrichtung hat, daß man Wärme auf dasselbe einwirken lassen
kann, um den Gang der Abkühlung der eingedikten Flüssigkeit so reguliren zu können,
daß man einer vollkommenen und gehörigen Krystallisation sicher ist.
Der dritte Theil meiner Erfindung betrifft einen Apparat, welcher zur Erwärmung des
aus der Vacuumpfanne ausgetretenen Zukers bestimmt ist. Dieser Apparat besteht aus
einem offenen kupfernen Gefäße von ungefähr 36 Fuß Länge, 1 Fuß Weite und 1 Fuß
Tiefe, dessen Boden mittelst eines Dampfgehäuses oder eines doppelten Bodens mit
Dampf geheizt werden kann. Außerdem sind in seinem Inneren, um der Heizoberfläche
eine größere Ausdehnung zu geben, auch noch drei Röhren von je 2 Zoll im
Durchmesser, welche auf die oben bei dem Evaporator beschriebene Weise beinahe der
ganzen Länge nach durch den Apparat laufen, angebracht. An jenem Ende dieses
Gefäßes, an dem der Zuker abgelassen wird, wenn man ihn in die Formen zu bringen
gedenkt, befinden sich zwei Ventile: das eine derselben, das erste, an einer
Oeffnung, wodurch ein Canal für den Zuker hergestellt ist, der sich durch die ganze
Tiefe des Zukers, nämlich von dem Boden des Heizapparates bis zur Oberfläche des
Zukers erstrekt, damit der mehr aufgelöste oder flüssigere Zuker, der an die
Oberfläche emporsteigt, mit dem am Boden befindlichen körnigen Zuker abfließen kann.
Dieses erste Ventil dient dazu, die Dampfröhren beständig mit Zuker bedekt zu
erhalten, und wird so adjustirt, geöffnet und fixirt, daß der Zuker nicht rascher
durch dasselbe strömen kann, als bis er durch die Heizoberfläche auf die gewünschte
Temperatur gebracht worden. Das zweite der an dem Ende des Heizapparates
angebrachten Ventile ist ein auf und nieder schiebbares Schleußenventil, welches man
öffnet, während ein Beken, worin der Zuker in die Formen gebracht wird, gefüllt
wird, welches sich dagegen schließt, wenn das Beken gefüllt ist. Der zwischen den
beiden Ventilen befindliche Raum muß von der Art seyn, daß sein Inhalt ungefähr dem
Inhalte eines Bekens gleichkommt. Der auf solche Weise eingerichtete Heizapparat
wird beinahe horizontal aufgestellt: jedoch so, daß er an dem einen Ende höher oder
tiefer gestellt werden kann. Feiner oder starker Zuker erfordert nämlich eine
stärkere Neigung des Apparates als schwacher, um ihn gegen die erwärmte Oberfläche
des Heizapparates hin fließen zu machen. Wenn nun das Dampfgehäuse und die Röhren
mit Dampf erfüllt sind, so läßt man den Zuker, wie er von der Pfanne kommt, in den
Apparat laufen, und über die erwähnten Oberflächen hinfließen, wobei man den Fluß
auf die oben angegebene Weise in der Art regulirt, daß die Dampfröhren beständig von
dem Zuker bedekt sind, und daß dieser innerhalb der Zeit, welche er braucht, um den Apparat zu
durchlaufen, die gewünschte Temperatur erlangt. Diese Temperatur hat der mit der
Leitung der Arbeit Betraute zu ermessen: gleichwie dieß auch bei dem Verfahren, nach
welchem der aus der Vacuumpfanne kommende Zuker gewöhnlich erhizt zu werden pflegt,
geschieht. Zur Ermittelung der Temperatur dient ein gewöhnlicher Thermometer, den
man da, wo der Zukerstrom aus dem Heizapparate austritt, in denselben einsenkt. Ich
muß übrigens bemerken, daß der Bau dieses Apparates gleich jenem des Evaporators
mannichfache Modificationen zuläßt, vorausgesezt, daß die Einrichtung eine solche
ist, daß der Zuker auf seinem Laufe von der Eintrittsstelle an dem einen Ende des
Apparates bis zur Austrittsstelle an dem anderen Ende die gewünschte Temperatur
mitgetheilt erhält. Der hier beschriebene Apparat gewährt denselben Vortheil, den
die Anwendung des Evaporators nach sich zieht: denn anstatt daß der Zuker, wie es
mit den älteren Apparaten der Fall ist, Stunden lang erhizt und in Bewegung erhalten
wird, ist derselbe bei dem neuen verbesserten Verfahren nur einige Minuten lang den
schädlichen Einwirkungen einer erwärmten Oberfläche ausgesezt. Endlich muß ich
schließlich auch noch bemerken, daß die oben beschriebenen verbesserten
Klärungs-, Eindikungs- und Erwärmungsmethoden sowohl auf die
Raffinirung von Rohzuker und Syrupen, als auf die Erzeugung von doppelter Raffinade
aus einfacher, und auf die Darstellung von Zukern von verschiedener Feinheit aus den
Auflösungen jener unreinen Zuker, die unter dem Namen westindische Melassen
vorkommen, ihre Anwendung finden; und daß der Evaporator mit Vortheil auch zur
Eindikung des Zukerrohrsaftes in den Colonien und zur Eindikung des
Runkelrübensyrups verwendet werden kann.