Titel: | Bericht des Hrn. Oscar Leclerc-Thouin über Dubuc's Pumpe zum Begießen der Gartenbeete etc. |
Fundstelle: | Band 78, Jahrgang 1840, Nr. XLII., S. 206 |
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XLII.
Bericht des Hrn. Oscar Leclerc-Thouin uͤber
Dubuc's Pumpe zum
Begießen der Gartenbeete etc.
Aus dem Bulletin de la Société
d'encouragement. Julius 1840, S. 259.
Leclerc-Thouin's Bericht uͤber Dubuc's
Pumpe.
Hr. Dubuc hat eine tragbare
Pumpe mit fortdauerndem Strahle zum Begießen construirt, welche in einer Metallröhre
besteht, worin sich ein einfach mit Hanf geliederter Kolben bewegt, der an einer
hölzernen, sich in eine Krüke endigenden Stange sizt. Am obern Theile dieses
Hauptstükes befindet sich links ein Handgriff, rechts einige gleich weit entfernte
Löcher, die außerhalb durch eine halbcylindrische Platte bedekt sind, welche bis
ungefähr zu einem Drittheil des Pumpenkörpers herabgeht und eine Ablaufrinne bildet,
wenn zufällig das Wasser sich über den Kolben erhebt, so daß es also in keinem Falle
die Hände des Arbeiters naß machen kann. Am Boden befindet sich ein konisches
durchbohrtes Ansazstük, welches die Einführung der Flüssigkeit bis zum Ventil
gestattet. Dicht am Körper der Pumpe ist ein Windkessel angebracht, dessen
Durchmesser dem der Pumpe am Punkte der Communication, d.h. ungefähr in der Höhe des
Kolbens gleichkommt, sich aber mehr und mehr bis zur Höhe des Handgriffes erweitert.
Das Ausgußrohr ist auf dem Windkessel in derselben Art befestiget, wie lezterer auf
dem Pumpenkörper; sein Durchmesser wird von Unten nach Oben enger. Eine gekrümmte
Verlängerung dient dem Strahl die Richtung zu geben; zwei nach Unten auf
verschiedene Art gekrümmte Bleche (Platten) dienen dazu, denselben nach einer oder
der andern Richtung zu lenken. Jedesmal, wenn der Kolben niedersteigt, dringt das
eingetriebene Wasser in den Windkessel, bis der wachsende Druk der eingesperrten
Luft ins Gleichgewicht mit der durch den Arbeiter angewendeten Kraft kommt; die
Flüssigkeit springt dann aus, wie bei einer gewöhnlichen Pumpe. Wenn der Kolben
wieder aufsteigt, so wird die Luft streben ihr voriges Volumen wieder einzunehmen;
die dadurch entstehende Rükwirkung genügt, um die gegebene Wirkung einige Zeit zu
unterhalten. Das Princip ist, wie man sieht, nicht neu, aber die Anwendung scheint
von Interesse für die Gärtnerei zu seyn; meine Versuche bestätigten vollkommen die
Angaben Hrn. Dubuc's; wenn der
Strahl einmal im Gange ist, so behält er fast genau dieselbe Entfernung von der
Oeffnung der Röhre, so daß das Wasser vollkommen auf einen gewünschten Punkt
gebracht werden kann; dieser Strahl erreichte bei stillem Wetter über 13 Meter (40
Fuß) mit dem Winde, und nahe so weit in entgegengesezter Richtung; in Zeit von einer
Minute lieferte sie bei dieser Distanz 30 bis 35 Liter (60 bis 70 Pfd.) Wasser;
durch den Aufsaz des Sprizrohres kann man das Wasser im Zustande eines feinen
Regens, sowohl auf Spaliere als auf feine Sämereien sprizen, ohne erstere zu
beschädigen und ohne bei leztern Anhäufungen zu erzeugen, welche die Anwendung der
Gießkanne selbst bei sehr feinen Löchern des Aufsazes immer hervorbringt. Außer
diesen Vortheilen, welche ich mich nicht erinnere so gut und so vollständig bei
einer Maschine der Art vereiniget gesehen zu haben, bietet diese Pumpe auch den der
Billigkeit des Preises. Von Zink kostet sie 8 bis 12 Fr., je nach den Dimensionen;
von Messing 15 bis 20 Fr.Hr. Dubuc hat bei der
lezten Industrieausstellung in Paris eine ehrenvolle Erwähnung erhalten.