Titel: | Sutcliffe's patentirte rotirende Pumpe und allgemeines Hebzeug für Steine. |
Fundstelle: | Band 78, Jahrgang 1840, Nr. LXXXII., S. 416 |
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LXXXII.
Sutcliffe's patentirte
rotirende Pumpe und allgemeines Hebzeug für Steine.
Aus dem Civil Engineers and Architects Journal. Aug. 1840,
S. 273.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Sutcliffe's rotirende Pumpe.
Wir geben in Folgendem die Beschreibung von Soutcliffe's
Pumpe mit den Resultaten eines Versuchs über den Nuzeffect einer neuerdings
bei den Arbeiten an den Limerick Docks aufgestellten Pumpe dieser Art. Ihre
Leistungen übertreffen bei weitem die der früher gebräuchlichen Ketten- und
Saugpumpen. In Betracht der Leichtigkeit, womit sie in allen Fällen, wo Pumpen
erforderlich sind, angewendet werden kann, und des Umstandes, daß sie keinen
wesentlichen Reparaturen unterliegt und sich nicht verstopft, steht zu erwarten, daß
sie bald ganz allgemein in Gebrauch kommen werde, und zwar nicht nur bei
hydraulischen Werken, sondern auch in der Marine, so wie auch in solchen Fällen, wo
seither die gemeine Pumpe für Haushaltungszweke angewendet wurde. Der Patentträger
war unter Sir Thomas Deane und Comp. als Oberaufseher
beinahe beständig mit der Ausführung ausgedehnter Werke beschäftigt. Die Häufigkeit
der Reparaturen, welchen die gewöhnlich zum Heben des Wassers aus Gruben und Teichen
verwendeten Pumpen unterliegen, ihre große Friction und der ungleichförmige
Wasserausfluß derselben lenkten seine Aufmerksamkeit auf den vorliegenden
Gegenstand, und so viel wir wissen, hat seine Erfindung den Beifall des Hrn.
Ingenieur Rhodes und des Sir
Thomas Deane, Unternehmers der Limerick Docks,
erhalten.
In dieser Pumpe wird durch die Umdrehung einer elliptischen Scheibe in einem Cylinder
ein luftleerer Raum erzeugt, worauf das in die Höhe steigende Wasser in einem dem
Durchschnitte nach mondförmigen Raume zwischen der Ellipse und dem Kreise rings
herumgeführt wird und dann zum Ausfluß kommt.
In den beigefügten Figuren ist Fig. 25 eine
Seitenansicht, Fig.
26 eine Endansicht, Fig. 27 ein senkrechter
Längendurchschnitt und Fig. 28 ein senkrechter
Querschnitt durch die Breite der Pumpe; dabei beziehen sich gleiche Buchstaben auf
gleiche Theile in jeder Figur. x, x ist die Achse, durch
deren Umdrehung der elliptische Rahmen oder die elliptische Scheibe e, e, e, e in der durch den Pfeil t, Fig.
27, angedeuteten Richtung herumgeführt wird; c, c,
c, c der Cylinder, worin die Scheibe e, e, e, e
spielt, die mit ihm die gemeinschaftliche Achse x, x
hat;
f, f ein Umschlag, welcher mit der Außenseite des
Cylinders einen Canal für das von der Röhre p
aufsteigende Wasser bildet; t und t', Fig.
27, sind die zwei äußersten Lagen einer Zunge, welche verhindert, daß das
von m herbeiströmende Wasser in den mondförmigen Kammern
rings herum gelangen und bei m wieder entweichen kann,
welche ferner die Oberfläche der Ellipse während ihrer Umdrehung beständig berührt.
b, b, b, b ist ein Behältniß, welches das Wasser
aufnimmt und durch die Abflußröhre d ausgießt. Wenn d geschlossen wird, so ist das Wasser in Folge der
Reaction der darüber befindlichen Luft genöthigt, durch die Drukröhre p' zu entweichen. Soll nun die Pumpe in Thätigkeit
kommen, so wird zuvörderst von Oben Wasser hineingegossen, welches sofort zwischen
dem elliptischen Ventil oder der elliptischen Scheibe und dem Cylinder einen
wasserdichten Schluß bewirkt. Nach wenigen Umdrehungen ist die Luft ausgepumpt, das
steigende Wasser gelangt in b, b, b, b und entleert sich
auf die oben beschriebene Weise durch d oder p'. Es ist klar, daß die Ausflußmenge sowohl von der
Geschwindigkeit und der Durchschnittsfläche des aus dem Umschlag f, f in die mondförmigen Kammern tretenden Wassers, als
auch von der Fläche dieser Kammern und der Geschwindigkeit, womit sie umlaufen,
abhängt. Wenn die Geschwindigkeit und Durchschnittsfläche bei m hinreicht, eine Kammer während einer halben Umdrehung zu füllen, so
erreicht der Effect das Maximum, und die Ausflußmenge ist somit gefunden; man darf
nämlich, wenn die Geschwindigkeit bei m hinreichend ist,
die mondförmigen Kammern zu füllen, nur die Geschwindigkeit der leztern mit der
doppelten Fläche einer derselben multipliciren. Die beigegebenen Figuren beziehen
sich auf den Bau einer gegenwärtig im Gang befindlichen Pumpe und sind nach einem
Maaßstab von 5/8 Zoll auf einen Fuß aufgenommen; Kurbeln und Schwungrad sind
indessen nicht angegeben. Vier Männer, von denen je zwei an einer Kurbel arbeiten,
fördern in 30 Secunden 128 Gallonen auf eine mittlere Hubhöhe von 8 Fuß 6 Zoll,
wobei der Durchmesser des Schwungrades 4 Fuß 6 Zoll beträgt. Es darf nicht
übergangen werden, daß die Leichtigkeit, vorliegende Pumpenconstruction mit einem
Schwungrad in Verbindung zu bringen, eine, wenn auch nicht die erste, empfehlende
Eigenschaft in sich schließt. Das Wasser ergießt sich in einem regelmäßigen und
ununterbrochenen Strom durch das Ausgußrohr; Spähne und erdige Theile, welche
dasselbe bei seinem Eintritt in die Pumpe mit sich führt, gehen durch den Apparat,
ohne die Bewegung zu hindern, oder sonst auf den Ausfluß nachtheilig zu wirken.
Von demselben scharfsinnigen Erfinder rührt das in nachfolgenden Skizzen dargestellte
Hebzeug für Steine her, welches gegenwärtig dazu verwendet wird, die schwere
Steinbekleidung der Quais an den oben erwähnten Docks einzusezen. Einige dieser
Steine wiegen 3 1/2 Tonnen. Fig. 29 ist eine
Frontansicht des Apparates, Fig. 30 eine
Seitenansicht, und Fig. 31 ein Grundriß mit Hinweglassung der oberen Ringhälfte. Gleiche
Buchstaben bezeichnen in jeder Figur gleiche Theile. b
ist ein Ring wie bei dem gewöhnlichen Steinhebzeug; a, a
ein um die Achse d, d drehbarer Halsring; c, c sind zwei Stüke, welche, wenn der Hebapparat in
Anwendung kommen soll, in den Halsring und in das in den Stein zu meißelnde Loch m, m eingefügt werden. Wenn nun die Vorrichtung in die
Höhe gezogen wird, so drükt der Halsring a, a gegen die
äußere Seite der schrägen Schenkel c, c und nöthigt
beide Stüke, oben sich zu nähern und unten auseinander zu gehen, und daher gegen die
Seitenwände des Lochs zu drüken. In Folge dieses Seitendruks geht der Stein mit dem
Hebzeug in die Höhe. Die oberen Enden c, c besizen
Löcher, um einen Strik anknüpfen zu können; indem man diesem Strik, nachdem der
Stein niedergelassen worden ist, einen etwas starken Ruk in der Richtung c, e gibt, wird das Stük c
ohne Mühe aus dem Halsring heraus oder wenigstens so weit herausgezogen, daß das
Hebzeug frei wird.
Dieser Apparat zum Heben der Steine hat vor den sonst gebräuchlichen bedeutende
Vortheile, indem er in seiner Construction einfacher und allgemeiner anwendbar ist,
als irgend ein anderer, der uns bis jezt zu Gesicht gekommen; er läßt sich bei jeder
Wassertiefe mit gleicher Leichtigkeit gebrauchen, und wenn der Stein eingesezt ist,
schnell wieder in die Höhe ziehen. Der Halsring a, a, so
wie der Bau der Stüke c und e bildet die unterscheidenden Merkmale zwischen diesem und dem gemeinen
Steinhebzeug. Bringt man das Loch für die Hebklammern über dem Schwerpunkt des
Steins an, so kann dieser in horizontaler Lage schwebend an seine Stelle
niedergelassen werden.