Titel: | Ueber die Elektricität des ausströmenden Dampfes; von Hrn. W. G. Armstrong. |
Fundstelle: | Band 79, Jahrgang 1841, Nr. LXXXV., S. 414 |
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LXXXV.
Ueber die Elektricitaͤt des
ausstroͤmenden Dampfes; von Hrn. W. G. Armstrong.
Aus dem Philos. Magazine. Jan. 1841, S.
50.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Armstrong, uͤber die Elektricitaͤt des
ausstroͤmenden Dampfes.
Am Schlusse meiner jüngsten Mittheilung über diesen Gegenstand (S. 200 in diesem Band
des polyt. Journals) erwähnte ich damals angefangener Versuche, um den Erfolg einer
Isolirung des Kessels und einer vollkommenen Condensirung des austretenden Dampfes
kennen zu lernen. Diese Versuche wurden seitdem beendigt und noch viele andere
ausgeführt, welche alle auseinander hervorgingen und die ich jezt zu beschreiben im
Begriff bin.
Die Isolirung des Kessels wurde auf die Art bewerkstelligt, daß man die Maschine
mittelst Winden so lange hob, bis die Räder sich ungefähr 6 Zoll über den Schienen
befanden; sie wurde dann auf vier Isolatoren gestellt, welche auf hölzernen
Unterlagen ruhten. Jeder Isolator bestand aus drei einzelnen, mit Pech überzogenen
Stüken scharf ausgetrokneten Holzes, zwischen welchen sich Lagen von Pech und
Pakpapier befanden. Das mittlere Stük war größer als die beiden anderen, so daß es
zwischen ihnen hervorstand, wodurch die Oberfläche vergrößert wurde, ohne der Höhe
des Isolators etwas zuzugeben, was mit Gefahr verbunden gewesen wäre. Die drei Stüke
bildeten, wenn sie verbunden wurden, einen Blok von der in der Abbildung (Fig. 28)
angegebenen Gestalt.
Sobald die Maschine auf den Isolatoren stand, wurde der Kessel mit Wasser gefüllt und
Feuer darunter gemacht; nachdem der Druk in dem Kessel allmählich gestiegen war,
ließ man von Zeit zu Zeit Dampf entweichen.
So lange der Dampf in dem Kessel eingesperrt war, zeigte die Maschine keinerlei
Elektricität; sie wurde aber sogleich negativ elektrisch, so bald man Dampf ausließ.
Ein nur sehr unbedeutendes Entweichen desselben war hinlänglich, um die negative
Elektricität des Kessels wahrnehmbar zu machen, und wenn man den Dampf recht frei
ausströmen ließ, so war die Entwikelung der negativen Elektricität sehr stark. Die
Funken waren zwar nie mehr als 1 Zoll lang, aber sehr breit und glänzend, und sie
brachten ohne Zweifel in Folge der Größe des Körpers, aus welchem sie gezogen
wurden, vollkommen denselben Effect wie jene einer mittelgroßen Leydener Flasche
hervor. Eine Vorstellung von ihrer Stärke kann man sich machen, wenn ich sage, daß
sie, wenn auch nur 1/2 Zoll lang, doch ein mit gestoßenem Harz bestäubtes Stükchen
Baumwolle leicht entzündeten.
Mit der größten Sorgfalt suchte man sich zu überzeugen, ob der Grad der
Elektricitätsentwikelung überhaupt von der Dichtigkeit
des Dampfes im Kessel abhängt, und man fand, daß wenn das Auslassen am Ventil in den
verschiedenen Versuchen so regulirt wurde, daß die Menge oder das Gewicht Dampf, welcher in einer gegebenen Zeit
ausgestoßen wurde, so gleich als möglich blieb, die negative Elektricität des
Kessels mit dem Druk ein wenig zunahm, daß aber die von
dem dem spizigen Conductor aus dem austretenden Dampfe gezogene positive
Elektricität mit der Dichtigkeit des Dampfes außerordentlich zunahm. Nachdem am Schlüsse der Versuche das Feuer
ausgelöscht worden und der Druk auf 6 oder 8 Pfd. per
Quadratzoll heruntergegangen war, konnten aus dem in den Dampf gehaltenen Conductor
keine Funken mehr erhalten werden; aber die negative Elektricität des Kessels fuhr
fort, Funken zu geben, bis der Dampf völlig oder doch so viel als möglich erschöpft
war. Diese Erscheinungen scheinen zu beweisen, daß ein Hochdrukdampfstrahl in der
That nicht viel elektrischer ist, als ein Niederdruk-Dampfstrahl, und bloß
die Elektricität des Hochdrukstrahls leichter gesammelt werden kann.
Die Isolirung des Kessels hatte unzweifelhaft zur Folge, daß die von dem Dampf
erhaltene positive Elektricität vermindert wurde, doch nicht in dem Grade, als man
erwartete.
Eine Glasröhre A (Fig. 29), mit einem
daran befestigten Hahne C, wurde auf die in meiner
lezten Abhandlung beschriebene Weise in den Dampfkessel gestekt; eine andere,
ungefähr 4 Fuß lange, Glasröhre B wurde mit dem Hahne
verbunden, und an ihrem von dem Kessel entfernten Ende von einem in dem
Isolirschemel befestigten Glasstabe gestüzt. Ein kleiner Messingcylinder D, welcher innerlich mit einer Anzahl, von einem Ende
ausgehender, zugespizter Drähte versehen war, wie dieß Fig. 30 im Durchschnitt
zeigt, wurde dann an die Glasröhre B gefügt, und mit
diesem Cylinder eine dritte Glasröhre E verbunden, so
daß dadurch der Weg, welchen der Dampf zu nehmen hatte, sehr verlängert wurde. Am
oberen Ende der Röhre E wurde ein Draht mit
gabelförmigen Spizen befestigt, welcher die Elektricität des Dampfstrahls
aufzusammeln hatte, und von diesem Drahte herab hingen ein Paar
Hollundermark-Kügelchen. Ein zweites Paar solcher Kügelchen hing auf gleiche
Weise von einem in den Messingcylinder geschraubten Draht herab, was Alles durch die
Abbildung sehr deutlich wird. Der Cylinder, so wie ein großer Theil jeder Röhre,
wurde mit Flanell umwikelt, um Condensation so viel als möglich zu verhüten. Der
Hauptzwek dieser Vorrichtung war, das elektrische Verhalten des Dampfes vor seinem
Austritt in die Luft kennen zu lernen, unter Isolirung des Kessels sowohl, als bei dessen
Verbindung mit der Erde mittelst eines Leiters. Zu lezterem Behuf wurde eine eiserne
Stange an die Maschine gestellt, welche die Communication zwischen ihr und dem Boden
herstellte, und beim Oeffnen des Hahnes ging nun ein mit Wasser gemischter
Dampfstrom aus der Röhre E. Unter diesen Umständen
blieben beide Kugelchenpaare stille stehen, indem die Elektricität von dem mit dem
Dampfe entweichenden Wasser wahrscheinlich mit fortgeführt wurde. Als die Röhren
heiß wurden, wurde die mit dem Dampfe weggeführte Menge Wassers zu bloßem Schaum und
beide Kügelchenpaare divergirten dann mit positiver Elektricität, wobei sich das
obere Paar etwas mehr ausbreitete als das untere; wenn aber der Hahn theilweise
geschlossen wurde, breiteten sich beide Paare wenigstens dreimal so stark aus, als dieß bei vollkommen geöffnetem Hahne der Fall
war, worauf sie dann ungefähr nach Verlauf einer Minute allmählich wieder bis zu
ihrer ursprünglichen Stellung zurükkamen.
Es schien anfangs sehr schwierig, diese sonderbare Wirkung der Verdünnung des Dampfes
zu erklären; ich glaube aber nun, diese Erklärung mit Folgendem richtig zu geben. Es
ist wahrscheinlich, daß die Nässe des Dampfes bei vollkommenem Oeffnen des Hahns
hinreicht, ihn zur Zurükleitung eines großen Theiles der Elektricität des Strahles
in den Kessel zu bestimmen; daß aber, sobald die Temperatur des Dampfes durch diese
Verdünnung bis unter die Temperatur gesunken ist, welche die Röhren früher von dem
Hochdrukdampf erhalten haben, er um so viel trokener wird, daß die Zurükleitung der
Elektricität vom Strahle zum Kessel dadurch verhindert wird, nicht aber die
Weiterleitung derselben vom Strahle zu dem viel näher befindlichen Cylinder. Wenn
die Röhren sich wieder auf die Temperatur des Dampfes abkühlen, kehrt die
Feuchtigkeit zurük und die Elektricität wird wieder großentheils in den Kessel zurük
geleitet.
Es wurde nun der Eisenstab außer Berührung mit dem Kessel gesezt, um die Isolirung
wieder herzustellen, und die Maschine wurde nun durch das Auslassen einer großen
Menge Dampfes aus dem Sicherheitsventil stark negativ elektrisch. Als nun der Hahn
wieder vollkommen geöffnet wurde, divergirten beide Kugelpaare stark mit negativer Elektricität; wurde aber die Ausströmung am
Ventil bis auf einen gewissen Punkt vermindert und dann der Hahn theilweise
geschlossen, so zeigten die obern Kügelchen positive und
die untern negative Elektricität. Als man das Ausströmen
von Dampf am Ventil ganz verhinderte und den Hahn völlig öffnete, blieben beide
Kugelpaare ruhig und gingen gar nicht auseinander, beim theilweisen Oeffnen des
Hahns aber divergirten sie beide eine kurze Zeit mit positiver Elektricität beinahe
auf dieselbe Entfernung wie früher, als der Kessel durch die Eisenstange mit dem
Boden communicirte.
Wichtig ist es, daß, wenn die Kugeln mit negativer
Elektricität auseinandergegangen waren, sie sich wieder bedeutend näherten, sobald
man den Hahn mit der Hand berührte, daß aber, wenn sie mit positiver Elektricität divergirten, durch das Berühren des Hahns keine
Wirkung hervorgebracht wurde, wodurch es höchst wahrscheinlich wird, daß die an den
unteren Markkügelchen erscheinende positive Elektricität
von dem Strahl zu dem Cylinder geleitet worden ist.
Ein Stük von einer Bleiröhre wurde in eine mit nassem Schnee gefüllte Glasflasche
gebracht, das Ganze auf den Isolirschämel gestellt und mit der Röhre B, nachdem der Messingcylinder davon abgenommen worden
war, in Verbindung gesezt; die Eisenstange wurde wieder an den Kessel gestellt, um
die Isolirung wieder aufzuheben. Oeffnete man nun den Hahn ganz, so konnte an dem
Blei wenig oder gar keine Elektricität entdekt werden, wurde aber der Hahn nur zum
Theil geöffnet, so war auf kurze Zeit positive Elektricität bemerkbar, welche aber
genau wie in dem Versuche mit dem Messingcylinder wieder verschwand. Als man die
Verbindung des Kessels mit der Erde wieder aufhob und das Ventil öffnete, wurde das
Blei stark negativ, welche negative Elektricität beim Schließen des Ventils aber
wieder verschwand.
Ich zweifle kaum daran, daß das Vorwalten der negativen
vor der positiven Elektricität in obigem Versuche dem
Leitungsvermögen des Dampfes zuzuschreiben ist, wodurch dem Blei mehr negative
Elektricität vom Kessel zugeführt wird, als dasselbe erhalten würde, wenn der Dampf
ein Nichtleiter wäre. Wenn sich die negative Elektricität bei den Versuchen mit dem
Messingcylinder mittelst der Markkügelchen eben so stark offenbarte, so wurde auch
bemerkt, daß nach dem Schließen des Hahns, während die Röhren innerlich mit
Feuchtigkeit beschlagen waren, kaum etwas negative Elektricität auf die Kügelchen
übergeführt wurde, so daß also das Leitvermögen dem Dampfe angehören mußte, und
nicht der bloßen Feuchtigkeit am Glas.
Eine senkrechte Glasröhre von ungefähr 1 Zoll Durchmesser und 2 bis 3 Fuß Länge wurde
nun anstatt der Röhre B an den Hahn geschraubt. Im
unteren Theile dieser Röhre befand sich eine Anzahl zugespizter Drähte, um die
Elektricität, welche der Dampf beim Eintreten in die Röhre allenfalls besaß,
anzuziehen und dem Hahne mitzutheilen. Als man nun den Hahn ganz öffnete, schossen
Lichtblize durch die ganze Länge der Röhre, von der Wolke über ihr zum Hahn zurük, was so fortging,
so lange der, Hahn offen blieb, und zwar sowohl beim isolirten Zustande des Kessels
als bei seiner Verbindung mit dem Boden. Der Dampf in der Röhre war vollkommen
durchsichtig und an der inneren Oberfläche des Glases konnte keine Feuchtigkeit
beobachtet werden.
Der sichtbare Uebergang der Elektricität von dem Strahl zum Hahn in diesem Versuche
liefert den überzeugenden Beweis, daß die positive Elektricität, welche wir in dem
Strahle finden, nicht früher entwikelt wird, als bis der Dampf die Form eines
sichtbaren Dunstes annimmt; auch zeigt dieser Versuch, daß der Dampf, selbst in
seinem durchsichtigen Zustande, wie ich diese Vermuthung schon ausgesprochen habe,
nur ein mittelmäßiger Leiter der Elektricität ist.
Ich will es nun versuchen, die elektrischen Phänomene des ausströmenden Dampfes auf
eine mit meinen jezt und früher mitgetheilten Versuchen völlig übereinstimmende
Weise zu erklären.
Abgesehen von den angeführten experimentalen Beweisen von dem neutralen Zustande des
Dampfes bis zum Augenblik seiner Verwandlung in undurchsichtigen Dunst, müssen der
Dampf und das Wasser in dem Dampfkessel einer Locomotivmaschine so völlig mit
einander vermischt seyn, daß unmöglich der Dampf positiv elektrisirt werden kann,
ohne daß er seine Elektricität auch sogleich dem Wasser mittheile.
Ich nehme daher als eine durch die Theorie und das Experiment begründete Thatsache
an, daß der Dampf im Kessel sich in neutralem Zustande befindet, und glaube mit
demselben Rechte behaupten zu dürfen, daß derselbe auch, wenn er den Kessel verläßt,
so lange keine positive Elekricität zeigt, als er seine Luftform behält.
Wir sehen aus dem Versuche, daß eine in dem Kessel statthabende Entwikelung negativer
Elektricität die Entweichung des Dampfes begleitet; und da die negative Entwikelung
im Kessel offenbar unabhängig ist von der darauf folgenden Condensation des Dampfes,
so folgt daraus, daß, wenn die Ausströmung des Dunstes ohne Gestattung einer
Condensation bewerkstelligt werden könnte, wir eine Entwikelung negativer Elektricität in dem Kessel erhalten würden,
ohne daß zugleich eine Entwikelung positiver Elektricität
stattfände; deßgleichen, daß, wenn der ausströmende Dampf später in Wasser
verdichtet würde, wir ein Freiwerden positiver
Elektricität ohne gleichzeitiges Freiwerden negativer
Elektricität erhielten.
Diese Folgerungen sind mit der Theorie zweier elektrischer Fluida völlig
unverträglich; stimmen aber desto besser mit der Hypothese eines einzigen Fluidums
überein. Die Annahme ist vollkommen Vernunft- und der Analogie gemäß, daß die
ungeheure Volumvergrößerung, welche stattfindet, wenn sich Wasser zu Dampf von
gewöhnlicher Dichtigkeit ausdehnt, eine sehr vermehrte Capacität für Elektricität
zur Folge haben müsse; folglich auch, daß die Quantist Elektricität, welche
hinreicht, um einen neutralen oder gesättigten Zustand im Wasser hervorzubringen,
vollkommen unzulänglich seyn müsse, um diesen Zustand zu erhalten, wenn das Wasser
sich in Dampf verwandelt. Nach dieser Voraussezung absorbirt der Dunst, wenn er sich
im Kessel bildet, Elektricität aus den anliegenden Leitern, um in neutralen oder gesättigten
Zustand zu gelangen, und wird er durch Verdichtung wieder zu Wasser, so muß
natürlich die so absorbirte Elektricität wieder frei werden, und daher rührt die
positive Elektricität, welche wir im Strahle finden.
Nach demselben Princip werden, wenn der Kessel isolirt wird, daß Wasser, der Kessel
und der nicht verdichtete Dampf alle negativ, vorausgesezt, man läßt den Dampf
entweichen, außerdem aber nicht; denn wenn der Dampf innerhalb des Kessels
eingeschlossen bleibt, ist die Verdunstung von keiner Volumvergrößerung begleitet, und folglich kann keine Absorbtion von
Elektricität stattfinden. In allen diesen Beziehungen stimmt die Theorie mit den
Beobachtungen genau überein.
Es ist jedoch auch meine Pflicht zu sagen, daß die von mir hier gegebene Erklärung
einige Bedingungen einschließt, welche nicht ganz mit den Versuchen übereinzustimmen
scheinen. Erstens sollte die Verdichtung eines gegebenen Gewichts Niederdruk-Dampfes, wenn die Absorbtion der
Elektricität von der Raumvergrößerung abhängt, mehr positive Elektricität frei
machen, als die Verdichtung eines gleichen Gewichts Hochdruk-Dampfes; zweitens sollte die Expansion des Dampfes von
einem Dichtigkeitsgrade zu einem andern nach demselben Grundsaze von einer
Entwikelung negativer Elektricität begleitet seyn. Allein ungeachtet dessen, was von
dem Hochdrukdampf behauptet worden, daß er nämlich mehr Elektricität enthalte, als
der Dampf von schwacher Dichtigkeit, halte ich es doch für sehr möglich, daß in der
That das Gegentheil hievon stattfinde; denn es ist ganz und gar nicht
unwahrscheinlich, daß ein Niederdrukstrahl einen so großen Theil seiner Elektricität
wieder zum Kessel zurükleitet, daß es dann scheinen möchte, als mache er weniger
Elektricität frei als ein Hochdrukstrahl, während er doch wirklich viel mehr
entwikeln könnte. Die Annahme ist ganz vernunftgemäß, daß das Leitungsvermögen des
Dampfes durch Verdünnung vergrößert wird; überdieß ist es, wenn man eine richtige
Vergleichung zwischen den von zwei Dampfstrahlen freigemachten Elektricitätsmengen
anstellen will, unerläßlich, daß sie in gleichen Zeiten gleiche Gewichte Dampf ausströmen lassen, und um diese Bedingung
zu erfüllen, muß man ein viel größeres Volum Dampf
ausströmen lassen, wenn derselbe von niederem Druk, als wenn er von großer
Dichtigkeit ist, und thut man dieß, so wird hiedurch unvermeidlich die Menge des in
Verbindung mit dem Dampfe aus dem Kessel geschleppten, nicht in Dampf verwandelten
Wassers vermehrt, wodurch die Communication zwischen dem Strahle und dem Kessel noch
vergrößert und zugleich eine beträchtliche Zerstreuung der Elektricität
herbeigeführt wird.
Daß die Expansion negative Elektricität erzeugt, habe ich allerdings nie entdeken
können; doch bezweifle ich sehr, daß in einem der obigen Versuche eine Expansion
ohne so viel Wasserverdichtung stattfand, daß leztere den Erfolg wieder aufzuheben
hinreichte; vielleicht war auch die Isolirung nie vollkommen genug, um zu verhüten,
daß eine schwache negative Elektricität fortgeleitet oder von der im Strahl
entwikelten positiven Elektricität überwältigt wurde.
Hr. Nicholson hat mich bei den beschriebenen Versuchen
eifrig unterstüzt, und wir beabsichtigen noch andere zur Aufklärung der diesen
Gegenstand noch verwikelnden Schwierigkeiten anzustellen.
Newcastle-upon-Tyne, 19. Dec. 1840.