Titel: | Verbesserungen in der Papierfabrication, worauf sich nach Mittheilungen eines AusländersEdward Cooper, Papierhändler in Piccadilly, in der Grafschaft Middlesex, am 8. Nov. 1838 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 80, Jahrgang 1841, Nr. VI., S. 23 |
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VI.
Verbesserungen in der Papierfabrication, worauf
sich nach Mittheilungen eines AuslaͤndersEdward Cooper, Papierhaͤndler in
Piccadilly, in der Grafschaft Middlesex, am 8. Nov.
1838 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts. Nov. 1840, S.
160.
Mit einer Abbildung auf Tab. I.
Cooper's Verbesserungen in der Papierfabrication.
Vorliegende Erfindung zerfällt in zwei Theile: erstens in die Anwendung eines neuen
Materials zur Papierfabrication; zweitens in Verbesserungen an Apparaten zur
Verwandlung der Lumpen und anderer Stoffe in Brei.
Das neue, von dem Patentträger angewandte Material ist der Abfall aus der
Zukerfabrik, oder das zerquetschte Zukerrohr, nachdem aller Zukersaft aus demselben
ausgepreßt worden ist. Dieses Material wurde seither in den Zukersiedereien
lediglich zur Feuerung verwendet. Durch die Anwendung desselben Artikels in der
Papierfabrication wird daher der Preis des Papiers sehr ermäßigt werden.
Der zweite Theil der Erfindung bezieht sich auf eine verbesserte Maschine zur
Verwandlung der Lumpen in Brei.
Der Beschreibung dieser Verbesserung schikt der Patentträger die Bemerkung voraus,
daß bei gewöhnlichen Maschinen zur Darstellung des Papierbreies der
Zermalmungscylinder, welcher 1500 bis 2000 Pfund wiegt, sich adjustiren läßt, indem
seine Achse in beweglichen Lagern ruht, und so gerichtet werden kann, daß die Lumpen
oder das sonstige zu verarbeitende Material mehr oder weniger den Wirkungen des
Cylinders ausgesezt sind. Dabei ist die Platte oder derjenige Theil des Apparates,
worauf die Lumpen zu liegen kommen, gegen welche der Cylinder wirkt, fest und
unbeweglich. Eine solche Anordnung aber zeigt wegen des großen Gewichtes des
Cylinders manche Nachtheile. Der Patentträger der verbesserten Methode schlägt daher
vor, den Cylinder in feste Lager einzusezen, die Platte dagegen beweglich und
adjustirbar zu machen.
Fig. 26
stellt den Längendurchschnitt einer Maschine dar, welche das oben erwähnte System in
sich schließt. Der Zerkleinerungscylinder a ist rings um
seine Peripherie, wie bei den gewöhnlichen Maschinen, mit Zähnen besezt. b ist die gleichfalls mit Zähnen versehene Platte,
welche in dem Träger c, c ruht. Die oberen Enden dieser
Trägerarme sind durch Bolzen mit den Langhebeln d, d,
welche bei e, e in Lagern ruhen, verbunden. An den
Hebeln d, d befinden sich Gewichte f, f, welche mit Hülfe von Riemen oder Ketten g, g, die über und unter den Rollen h, h
weglaufen, längs den Hebeln verschoben werden können, nach Maaßstab des verlangten
Druks.
Es ist nun einleuchtend, daß durch die Verschiebung der Gewichte f, f gegen die Umdrehungspunkte e, e der Hebel d, d oder von ihnen hinweg, der
Druk der Platte b gegen die untere Seite des Cylinders
nach Belieben erhöht oder vermindert werden kann.
Der Patentträger erklärt als seine Erfindung: erstens die Anwendung des Zukerrohrs
zur Darstellung des Breies für die Papierfabrication; und zweitens den oben
beschriebenen verbesserten Holländer, worin der Cylinder horizontal in festen Lagern
ruht, die Bodenplatte dagegen beweglich und durch Gewichte adjustirbar ist.