Titel: | Verbesserungen im Ausschmelzen der Eisenerze, worauf sich Charles Sanderson, Stahlfabrikant in Sheffield, am 11. Okt. 1838 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 80, Jahrgang 1841, Nr. VIII., S. 29 |
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VIII.
Verbesserungen im Ausschmelzen der Eisenerze,
worauf sich Charles
Sanderson, Stahlfabrikant in Sheffield, am 11. Okt. 1838 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts. Dec. 1840, S.
216.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Sanderson's Verbesserungen im Ausschmelzen der
Eisenerze.
Den Gegenstand meiner Verbesserung im Schmelzproceß der Eisenerze bildet ein
Verfahren, die Schlake oder andere erdige und fremdartige Stoffe auf eine bessere
und ökonomischere Weise von dem Metall abzuscheiden, als dieß gewöhnlich beim
Schmelzen der Eisenerze geschieht. Dieses Verfahren besteht in einer neuen oder
verbesserten Aufbereitungsmethode des Erzes, wonach ich im Stande bin, die in
demselben enthaltenen Schlaken oder erdigen Stoffe von den metallischen Theilen zu
trennen und wegzuschaffen, ohne nöthig zu haben, Metall und Schlaken in flüssigen
Zustand zu versezen, und dann das flüssige Eisen von der Schlake ablaufen zu lassen,
wie dieß bei Hohöfen gebräuchlich ist. Ich behandle nämlich das Erz auf folgende
Weise: ich verseze die Schlaken oder sonstigen fremdartigen, im Erze enthaltenen
Materien in einen flüssigen Zustand, so daß sie von dem Metalle sich trennen und
abfließen, ohne daß das Metall selbst geschmolzen ist. Das Metall bleibt, nachdem
die Schlake von demselben abgesondert worden ist, in einem Zustande teigartiger
Consistenz zurük, und ist nun so weit fertig, daß es aus dem Ofen geschafft werden
kann. Nach dieser Behandlung läßt es sich zu verschiedenen Zweken verwenden,
entweder zur Darstellung des Stabeisens durch den Puddlingsproceß, zum Raffiniren
oder zum Umschmelzen und zum Gusse in Flossen oder in andere verlangte Formen.
Nachdem ich gegenwärtige Verbesserung vorläufig in der Hauptsache dargestellt habe,
will ich zur näheren Beschreibung der Methode schreiten, nach welcher meine
Erfindung praktisch auszuführen ist, wobei ich mich zunächst auf die gewöhnliche
Aufbereitungsmethode des Eisenerzes beziehe, um den Unterschied zwischen dieser und
meiner verbesserten Behandlungsweise zu zeigen.
Bei dem gewöhnlichen Schmelzverfahren der Eisenerze kommt das Erz, nachdem es
geröstet worden ist, mit dem Zuschlag und dem Brennmaterial in einen Ofen, und wird
darin der Einwirkung einer intensiven, durch einen continuirlichen Luftstrom
(mittelst des Gebläses) unterstüzten Feuerhize ausgesezt. Schlaken und andere
fremdartige Stoffe sowohl als auch die metallischen Theile werden sonach in einen flüssigen Zustand
versezt, und sinken in den unteren Theil des Ofens herab. Das flüssige Metall als
das schwerste kommt unten auf den Boden zu liegen, während die flüssige Schlake
dasselbe bedekt. Sobald die leztere ins Schmelzen kommt, läuft sie durch eine zu
diesem Zwek in den Ofen gemachte Oeffnung ab; das flüssige Metall fließt durch eine
tiefer liegende Oeffnung ab, um sich in „Flossen“ oder anderen
Formen zu sammeln.
Man sieht demnach, daß sowohl das Metall als auch die Schlaken in flüssigen Zustand
versezt werden, daß die metallischen Theile durch die Schlake hindurchsikern und auf
den Boden des Ofens fallen; wogegen bei meiner verbesserten Methode die Schlake allein flüssig wird, von dem Metall abfließt
und dieses in einem Zustande teigartiger Consistenz zurükläßt, worin es so weit
fertig ist, daß es sich zu mancherlei Zweken verwenden läßt. Ich gehe nun zur
näheren Beschreibung meines verbesserten Verfahrens über, indem ich mich auf die
beigefügten Zeichnungen beziehe.
Ich nehme Thoneisenstein, oder irgend eine andere Gattung Eisenerze, sie möge reich
oder arm an Metall seyn, und mehr oder weniger erdige oder sonst fremdartige
Bestandtheile enthalten. Nachdem diese Erze auf die gewöhnliche Weise kalcinirt oder
geröstet worden sind, werden sie soweit zerkleinert, daß sie durch einen Sieb mit
1/2 Zoll weiten Maschen fallen. So vorbereitet wird das Erz mit einem
kohlenstoffhaltigen Material, z.B. Holzkohle, zerkleinerten Kohks, oder einer
sonstigen zu vorliegendem Zweke sich eignenden Substanz vermengt; die Quantität
richtet sich nach den Umständen, ich halte indessen 10 Procent d.h. 10 Pfund
Holzkohle oder Kohks auf 100 Pfund zerkleinertes Erz für das geeignetste Verhältniß.
Wenn das Erz in seinem natürlichen Zustande Erdarten in solchen Verhältnissen
beigemischt enthält, daß ihre Verschlakung bei der niedrigsten Temperatur, bei
welcher die auf solche Weise verbundenen Erden schmelzen, vor sich geht, dann
braucht kein Flußmittel beigefügt zu werden; enthalten dagegen die Erze solche
Erdarten, welche bei der niedrigsten Temperatur nicht schmelzen, oder welche
schwerflüssig sind, oder sind die Erdarten zwar schmelzbar aber nicht so, daß ihre
Scheidung von dem Eisen, ohne auch nothwendiger Weise dieses zu schmelzen, vor sich
geht, so muß dem Erze und den zerkleinerten Kohks eine Quantität Zuschlag in solchem
Verhältnisse beigemengt werden, daß die erdigen Theile in dieser Mischung sehr
leicht sich verschlaken. Meine Absicht geht darauf hinaus, ein vollständiges
Schmelzen der im Erze enthaltenen erdigen Stoffe bei einem möglichst niedrigen
Hizgrade zu Stande zu bringen, während das Metall selbst ungeschmolzen oder in nicht
flüssigem Zustande zurükbleibt. Das Erz oder die Mischung von Erz und Zuschlag kommt nach
gehöriger Vorbereitung in einen Röstofen von irgend geeigneter Bauart, um die
Feuchtigkeit zu entfernen, und das Erz vollkommen zu troken und zu erhizen. In
diesem Zustande wird es in einen Ofen von passender Construction geschafft, worin es
zunächst einer gelinden Hize ausgesezt wird, bis es sich desoxydirt hat; darauf wird
die Hize allmählich gesteigert, bis das Erz mit dem Flußmittel zusammenzubaken und
in eine Masse zusammenzusintern beginnt. Jezt steigert man die Hize noch rascher,
bis die Schlake flüssig wird. Von diesem Zeitpunkt an wird die Hize auf gleichem
Grade erhalten, worauf man das am Boden des Ofens befindliche Schlakenloch öffnet,
um der Schlake, so wie sie flüssig wird, den Abfluß zu gestatten. Das Metall bleibt
zurük, bis auf einen kleinen Theil, welcher sich während der Operation mit den
Schlaken des Zuschlags verbunden haben mag. Sollte das Erz Bestandtheile enthalten,
welche der Erzeugung einer guten Eisenqualität nachtheilig sind, z.B. Schwefel,
Arsenik oder Phosphor, so schlage ich vor, solche Substanzen beizumengen, von denen
man weiß, daß sie in Verbindung mit dem Erze und den Flußmitteln bei der
Reductionsarbeit diesen Nachtheilen entgegenwirken, indem sie diese schädlichen
Substanzen ganz oder theilweise beseitigen, und dadurch zur Vervollkommnung des
Schmelzprocesses wesentlich beitragen.
Es ist demnach klar, daß der Metallgehalt des Erzes zwar in Metall verwandelt wird,
welches mit Schlaken aufs innigste vermengt ist, ferner daß das Metall, je nach dem
Grade der angewendeten Hize, sich in einem teigartigen Zustande von größerer oder
geringerer Consistenz befindet, daß es aber nie in den Zustand vollständiger
Schmelzung gelangt. Somit werden in Folge meiner Verbesserung alle jene Resultate,
welche man in dem gewöhnlichen Hohofen erlangt, in diesem Ofen erreicht, bis auf den
Umstand, daß das Metall nie in flüssigen Zustand versezt wird. Diesen Erfolg
verschafft man sich ohne die Nothwendigkeit eines künstlichen Windstroms, und bei
einem weit niedrigeren Hizgrade, als der beim gewöhnlichen Hohofen erforderliche.
Das von der Schlake abgesonderte Metall muß nun durch Zangen oder auf irgend eine
andere passende Weise aus dem Ofen geschafft werden.
Ich erlaube mir hier die Bemerkung, daß die obigen Resultate durch verschiedene
Modificationen von Oefen erreicht werden können, weßwegen ich mich nicht auf irgend
eine specielle Form oder Bauart derselben beschränke. In den Abbildungen habe ich
nur eine solche Einrichtung dargestellt, welche dem vorliegenden Zweke zu
entsprechen schien, und
zur Erläuterung des Verfahrens dient, meine Verbesserung mit praktischem Erfolge in
Ausführung zu bringen.
Fig. 27 ist
der Verticaldurchschnitt eines Präparirofens, worin das Erz geröstet und mit Kohle
behandelt wird, indem man es mit der kohlehaltigen Substanz vermengt, und eben so
wie in dem obern Theil oder dem oberen Kasten des gewöhnlichen Hohofens, den
Einwirkungen der Hize aussezt. Fig. 28 ist ein Grundriß
des Ofens, und Fig.
29 ein horizontaler Durchschnitt desselben nach der Linie x, y, Fig. 27.
Der Ofen theilt sich in zwei Kasten oder Kammern a, b zur
Aufnahme des Erzes oder des Gemenges von Erz und kohlenstoffhaltigem Material. Diese
Kasten oder Kammern werden von einer Feuerstelle d aus
erhizt, und sind durch die Rauchfänge und Heizkammern c,
welche von der Feuerung aus nach dem Schornstein e zu
laufen, von einander geschieden. Hier ist der Ofen als rund dargestellt; er kann
aber jede andere Gestalt besizen und ist, wie dergleichen Werke überhaupt, aus
Ziegeln und Eisen aufgeführt. f, f ist das Hauptgewölbe
aus Baksteinarbeit, worauf das ganze Bauwerk ruht. Zur Aufnahme des Erzes oder des
mit kohlehaltigen Stoffen vermengten Erzes ist die äußere Kammer a oben offen; sie ist ferner mit Thüren g, g versehen, durch welche das in der Behandlung
befindliche Material, sobald es geröstet ist, herausgenommen und in die innere oder
Präparirkammer b geschafft wird. Auch diese ist oben
offen, und besizt eine Thür h, durch welche das
präparirte Erz nach Erforderniß herausgenommen und in einen kleinen eisernen Waggon,
oder ein anderes geeignetes Behältniß geladen wird, mit dessen Hülfe es in den
Reducirofen Fig.
30 gelangt, wo die Trennung der Schlake von dem Metalle vor sich geht.
Kommt das Erz ohne kohlenstoffhaltigen Zuschlag in die Kammer a, so muß solcher Zuschlag beim Herüberschaffen des gerösteten Erzes aus
der Kammer a in die innere Kammer b, wo die Behandlung mit Kohle vor sich gehen soll, beigegeben werden. Ich
ziehe es indessen vor, das Erz und die kohlenhaltigen Stoffe vor dem Rösten mit
einander zu vermengen, und behandle das Gemenge auf folgende Weise.
Nachdem das rohe Erz zerkleinert, mit kleinen Kohks oder Anthracitkohle aufs innigste
vermengt, und in die Kammer a gefüllt worden ist, wird
es so weit erhizt, daß die flüchtigen Stoffe vollständig entweichen. Im Verlauf der
Procedur kommt es unten an dem Boden an, von wo aus dasselbe von Zeit zu Zeit
herausgenommen und durch geeignete Mittel nach der oberen Mündung der Kammer b gehoben wird. Hier wird das Erz, während es im
erhizten Zustande sich
befindet, mit irgend einem von der Qualität des Erzes abhängigen Flußmittel
beschikt. So wie das Gemenge allmählich auf die Sohle des Ofens herabsinkt, wird es
durch die Thüre h in demselben physischen und chemischen
Zustande herausgeschafft, wie das Erz in einem gewöhnlichen Hohofen an derjenigen
Stelle ihn darbietet, wo Erz und Flußmittel im Begriff sind zusammenzuschmelzen.
Dieses zubereitete Erz kommt nun in den Reducirofen Fig. 30, welcher, ohne
Aenderung des Resultates, auf verschiedene Weise construirt seyn mag. Das für die
Reducirarbeit sich qualificirende Product des Präparirofens sollte folgende
Eigenschaften besizen: der metallische Antheil muß so wenig Kohlenstoff als möglich
enthalten, und die dem Erze beigemengten erdigen Bestandtheile müssen mit dem
Flußmittel so verbunden seyn, daß sie bei einer möglichst niedrigen Temperatur sich
verschlaken und abfließen.
Fig. 30 ist
der verticale Durchschnitt eines Reducirofens, worin die Absonderung der Schlake von
dem Eisen vor sich geht.
Fig. 31 zeigt
einen Grundriß desselben im Durchschnitt, wobei der Dekel der Reducirkammer
weggenommen ist. Vorliegender Ofen ist gleichfalls aus Baksteinarbeit und Eisen
aufgeführt. k ist die zur Aufnahme des zubereiteten
Erzes und Flußmittels bestimmte Reducirkammer; sie ist aus feuerfesten Baksteinen
gebaut, und wird erhizt, indem sie in unmittelbarer Berührung mit dem Feuer steht;
zu ihrer Erhizung trägt ferner die von der Feuerung bei l aufsteigende heiße Luft bei, welche durch die Heizkammern m nach dem Schornstein n
strömt. o, o ist das den Ofen umschließende Hauptgemäuer
aus Baksteinen, welches unten den Aschenfall bildet; p
ist der bewegliche Dekel der Reducirkammer, und q das
Schlakenloch, durch welches die flüssige Schlake ablaufen kann, während das Metall
zurükbleibt. Nachdem eine frische Beschikung heißen präparirten Erzes in die Kammer
k geschafft worden ist, so wird die obere
Ofenmündung durch den Dekel p verschlossen, und das
Feuer, wie oben bemerkt, auf dem verlangten Hizgrade erhalten. Wenn nun die Schlaken
alle abgeflossen sind, so wird das Metall auf irgend eine geeignete Weise
hinweggeschafft, und der ferneren Bearbeitung übergeben, oder zu einem der oben
namhaft gemachten Zweke verwendet, worauf der Reducirofen bereit ist, eine neue
Beschikung zu empfangen.
Fig. 32 ist
der senkrechte Durchschnitt einer andern Modification eines Reducirofens, worin
derselbe Erfolg erzielt werden kann. Die äußere Einfassung dieses Ofens besteht aus
Eisen, und die Feuerstelle umgibt die Reducirkammer ringförmig. Eine Zugröhre r, welche in den Aschenfall s sich erstrekt, unterhält, an der Stelle des natürlichen im
vorhergehenden Ofen erzeugten Luftzugs, den Brand.
Fig. 33 ist
ein horizontaler Durchschnitt nach der Linie a, b
Fig. 32. Da
gleiche Buchstaben die der vorhergehenden Figur entsprechenden Theile bezeichnen,
und die Construction so wie auch das Verfahren aus der vorangegangenen Beschreibung
und den betreffenden Abbildungen verständlich ist, so wird eine weitere Beschreibung
nicht nöthig seyn. Derselbe Effect kann auch zum Theil, wenn auch auf eine
unvollkommene Weise in dem offenen Ofen, in welchen ein Windstrom geleitet wird,
erzielt werden. Die senkrechten und horizontalen Durchschnitte Fig. 34 und 35 zeigen
diese Einrichtung; a ist die aus Baksteinen gebildete
mit einem eisernen Mantel b umgebene Reducirkammer. Der
zwischen dem Mantel b und der Kammer a befindliche Raum ist mit Wasser gefüllt, um die
Wärmestrahlung oder die Zerstörung des Gemäuers zu verhindern. c, c sind die Gebläsedüsen.
Das präparirte Erz kommt mit dem Brennmaterial in die Kammer, das Gebläse wird
angelassen, und dem zum Schmelzen der Schlaken erforderlichen Hizgrade gemäß
regulirt. Durch das Schlakenloch d fließt darauf die
Schlake ab, das Metall aber bleibt in der Kammer zurük, nachdem das Brennmaterial
consumirt worden ist, und zum größten Theil in Dampfgestalt sich verflüchtigt hat.
Ein gleicher Erfolg kann übrigens auch durch eine Modification des gewöhnlichen
Hohofens erreicht werden, indem man eine Reducirkammer dieser Art an demjenigen
Theil des Ofens befestigt, wo Erz und Schlaken im Begriff sind zu schmelzen und in
den gewöhnlichen Schmelzkasten herabzusinken. Ich ziehe es indessen vor, auf die
oben angegebene Weise mit besonderen Präparir- und Reduciröfen zu arbeiten,
indem der Scheidungsproceß der Schlake von dem Metall weit vollkommner und
ökonomischer vor sich geht.
Wenn das Metall zur Erzeugung von Stabeisen durch den Puddlingproceß verwendet, oder
wenn es durch Raffiniren in Feineisen verwandelt werden soll, so kann es in dem
Zustande, worin es aus dem Reducirofen kommt, genommen werden. Braucht man es zum
Gießen, so kann man es von diesem Zustande aus schmelzen; will man dasselbe dagegen
als Rohmaterial verkaufen, so thut man am besten, es umzuschmelzen, und in Flossen
laufen zu lassen. Jede Art von Ofen von derselben Beschaffenheit wie die zur
Darstellung des Flosseneisens in den Gießereien gebräuchlichen, eignet sich zu
diesem Zweke.
Die ökonomischen Resultate meines verbesserten Schmelzprocesses werden erreicht durch
die Kostenersparniß der Errichtung großer Hohöfen mit Dampfmaschinen und Gebläsen,
wie solche zum Behuf des Eisenschmelzens gegenwärtig in Staffordshire, South Wales
u.s.w. im Betrieb sind.
Ein weiterer Vortheil meiner Methode besteht darin, daß ich während der ganzen Zeit,
in welcher der Ofen im Gang ist, eine gleichförmige Eisenqualität erzeuge, wobei die
Production täglich sich gleich bleibt, und die Quantität derselben mit der Weite des
Ofens im Verhältniß steht.
Nachdem ich nun meine Erfindung und das Verfahren, sie praktisch auszuführen,
beschrieben und erläutert habe, bemerke ich, daß mir wohl bekannt ist, daß Eisenerze
dem chemischen Proceß der Cementation bereits unterworfen wurden; eben so weiß ich,
daß das Metall mit den erdigen Theilen, oder mit Flußmitteln, oder Schlaken in einem
gewöhnlichen Schmelztiegel unter Anwendung von Hize in eine teigartige Masse
reducirt, und ein Theil des Metalles durch Puddeln oder Rühren mit einer eisernen
Stange davon ausgeschieden wurde; allein dieß geschah nur auf eine sehr kostspielige
und verschwenderische Weise, lediglich als ein chemisches Experiment, oder um sich
Proben von dem Erze zu verschaffen; das aus der teigartigen Masse ausgeschiedene
Metall war dann mehr oder weniger mit Schlake vermischt. Bei meinem verbesserten
Processe dagegen werden Schlaken und Flußmittel so behandelt, daß sie ins Schmelzen
gerathen, abfließen und von dem Metalle sich abscheiden, ohne Rühren, Puddeln oder
eine sonstige mechanische Operation. Deßwegen nehme ich als meine Erfindung in
Anspruch: die verbesserte Methode, auf die erdigen oder sonst fremdartigen in dem
Erze enthaltenen Stoffe so einzuwirken, daß sie ins Schmelzen gerathen, von den
metallischen Theilen sich absondern, abfließen, und das Metall in dem Ofen oder in
der Reducirkammer zurüklassen.