Titel: | Ueber die Elektricität der sich expandirenden Luft, als verwandt mit den elektrischen Erscheinungen des ausströmenden Dampfes; von Wm. Gg. Armstrong, Esq. |
Fundstelle: | Band 80, Jahrgang 1841, Nr. XXXIII., S. 139 |
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XXXIII.
Ueber die Elektricitaͤt der sich
expandirenden Luft, als verwandt mit den elektrischen
Erscheinungen des ausstroͤmenden Dampfes; von Wm. Gg. Armstrong, Esq.
Aus dem Philos. Magazine. Febr. 1841, S.
133.
Armstrong, uͤber die Elektricitaͤt der sich
expandirenden Luft.
In Zusammenhang mit den von mir jüngst publicirten Versuchen über die ElektricitätElektrität des ausströmenden Dampfes, dachte ich, sollte wohl untersucht werden, ob
den beschriebenen ähnliche Wirkungen hervorgebracht werden können durch Comprimiren
der gemeinen Luft in einem Recipienten und nachheriges Auslassen derselben in einem
Strahl, so wie der Dampf aus einem Kessel bei den erwähnten Versuchen ausströmte. In
dieser Absicht condensirte ich ungefähr acht Atmosphären in einem starken Gefäß,
dessen Rauminhalt nahe 6 Quart war; hierauf isolirte ich das Gefäß, und ließ die
Luft durch ein vorher schon zu diesem Zweke eingestektes Glasrohr ausströmen.
Bei dem ersten Versuche erhielt ich keine Anzeichen irgend einer Elektricität; als
ich aber den Versuch an einem andern Tag wiederholte, wurde das isolirte Gefäß beim
Auslassen der Luft so stark elektrisch, daß es einen ganzen Viertelszoll lange
Funken lieferte. Ich machte später denselben Versuch noch oftmals, und sonderbarer
Weise zeigte sich die Elektricität des Gefäßes, obschon in der Regel negativ, doch manchmal auch positiv. Bisweilen war die Elektricität sehr stark, bisweilen sehr schwach
und häufig konnte ich gar keine Elektricität erzielen. Mittelst eines isolirten
Conductors, der in eine Anzahl Spizen endete, erhielt ich ebenfalls Elektricität von
der ausströmenden Luft, und zwar fand ich diese jedesmal positiv.
Häufiger gelang mir die Elektricitätentwikelung, wenn der Recipient kalt war und
etwas Feuchtigkeit enthielt, als wenn er warm und troken war, so daß es nicht
unwahrscheinlich ist, daß auch hier die Verdunstung die Quelle der Elektricität sey.
Jedoch bin ich keineswegs gewiß, daß das bessere Gelingen bei kaltem und feuchtem Recipienten nicht bloßer
Zufall war, und ich erwähne dieses Umstands nur, um diejenigen, welche die Versuche
etwa zu wiederholen gedenken, darauf aufmerksam zu machen.