Titel: Verbesserungen an Lampen, worauf sich Thomas Young, Kaufmann in der City of London, Queen Street, am 13. April 1840 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 80, Jahrgang 1841, Nr. XLVI., S. 182
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XLVI. Verbesserungen an Lampen, worauf sich Thomas Young, Kaufmann in der City of London, Queen Street, am 13. April 1840 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Decbr. 1840, S. 349. Mit Abbildungen auf Tab. V. Young's Verbesserungen an Lampen. Meine Erfindung bezieht sich 1) auf eine Methode, den Zufluß des Oehls zu den Brennern von Fontainelampen mit Hülfe eines Schwimmers zu reguliren; 2) auf die Anwendung von Säken oder biegsamen und geschmeidigen Behältnissen in Fontainelampen, aus welchen das Oehl durch besondere Mittel herausgepreßt wird; 3) auf die Anordnung einer durchlöcherten Scheibe über der Brennstelle des Lampendochts, um eine günstigere Einwirkung des Luftzugs auf die Flamme zu erzielen; 4) auf ein Verfahren den Verbrennungsproceß und mithin auch die Lampenstamme zu vervollkommnen, indem man die leztere auf die unten erläuterte Weise mit Drahtwindungen umgibt. Um meine Erfindung recht verständlich zu machen, will ich sogleich zur Beschreibung der beigefügten Zeichnungen schreiten. Fig. 23 stellt den Durchschnitt einer Tischlampe dar, an welcher einige meiner Verbesserungen angebracht sind. a, a ist die Basis oder das Piedestal der Lampe; b die Lampensäule, welche sich, wie man sieht, in das Piedestal schieben läßt. c ist der Raum für das Oehl, welches aus dem dehnbaren Sak oder Behälter tretend, in den Brenner steigt. An dem oberen Theile der Säule b befindet sich die zur Aufnahme des Dochts dienende Vorrichtung. Diese besteht aus dem äußeren beweglichen Rohre e, in welches die gewöhnliche Spiralrinne zum Auf- und Niederbewegen des Dochts gearbeitet ist, wie den Lampenmachern wohl bekannt seyn muß. Mit Hülfe der Stange f¹ ist dieses Rohr e an die Galerie f befestigt, so daß, wenn man der Galerie eine Drehung gibt, auch das Rohr e umgedreht, und folglich der Docht höher oder niedriger gerichtet wird. g ist die innere Röhre, welche die bei b in die Lampensäule tretende Luft in das Innere des Dochts leitet. Zwischen der Röhre g und dem Docht ist noch eine andere Röhre i angebracht, deren Zwek darauf hinausgeht, alles Oehl, welches sonst von dem Docht ab und in den Luftcanal fließen möchte, wie dieß bisher vorkam, zu nöthigen, zwischen den Röhren g und i herabzufließen; auf diese Weise bleibt zwischen dem Canal g und dem allgemeinen Oehlraum ein Durchgang. Der in dem Piedestal der Lampe befindliche Sak oder Schlauch j ist an eine krumme Röhre befestigt, an deren oberem Ende ein Hahn angebracht ist, durch welchen das Oehl seinen Weg nimmt. Der Oehlzufluß wird durch den an dem oberen Theile der Stange k' sizenden Schwimmer k regulirt; der Hahn besizt einen Arm, mit welchem die Stange k', wie man sieht, in Verbindung gebracht ist. Wenn nun das Oehl etwa zu weit hinaufgetrieben werden sollte, so steigt natürlich auch der Schwimmer, schließt den Hahn und verzögert oder verhindert auf diese Weise das weitere Emporsteigen des Oehls so lange, bis das vorher zugelassene Quantum consumirt ist. Der Sak j besteht aus Leder oder einem anderen passenden geschmeidigen Stoffe, und stekt in einem anderen Sake von Leinwand oder einem sonstigen Fabricate. An den Sak ist eine Reihe kreisförmiger Gewichte oder Ringe befestigt, welche dazu dienen, dem Sak seine Gestalt zu erhalten; in Verein mit dem oberen Theile der Lampe streben sie zugleich durch ihr Gewicht das Oehl in die Höhe zu pressen. Die ganze Bewegung dieser Theile, so wie der Oehlzufluß nach dem Brenner wird auf die oben erwähnte Weise durch den Schwimmer regulirt; denn es ist einleuchtend, daß keine Bewegung stattfinden kann, wenn der Hahn nicht offen ist, und daß dieser nur bis auf einen der Oehlconsumtion in dem Brenner entsprechenden Grad sich öffnen kann. Fig. 24 stellt einen Grundriß des oberen Theiles der Lampe im Durchschnitt dar. Fig. 25 zeigt einen Grundriß der durchlöcherten Platte l, welche in einer kleinen Entfernung von der Brennstelle der Dochtflamme angebracht wird. Da der Flamme eine Oeffnung und eine Reihe kleiner Löcher in der Platte l sich darbieten, so wird dadurch der Luftzug und der ganze Brennproceß vervollkommnet. In Fig. 23 sieht man die Platte l in ihrer Lage in Verbindung mit einem zu dem Zwek eigenthümlich gestalteten Zugrohr, welches eine Schulter besizt, worauf die Platte l ruht. Fig. 26 zeigt den Durchschnitt einer anderen Lampeneinrichtung, bei welcher einige Theile meiner Erfindung in Anwendung gebracht sind. In dieser Figur gleichen mehrere Theile den oben beschriebenen, und sind deßwegen beziehungsweise mit gleichen Buchstaben bezeichnet; dagegen ist bei dieser Lampe die Säule oder der Schaft nicht auf und nieder beweglich, auch sieht man, daß die durchlöcherte Platte l auf eigenen Trägern, anstatt auf dem Zugrohr liegt; diesen Trägern kann man die Einrichtung geben, daß sie sich, der Länge der Flamme gemäß, heben oder senken lassen. Fig. 27 zeigt einen Grundriß des oberen Theiles dieser Lampe. Man wird bemerken, daß in vorliegendem Falle sowohl Hahn als auch Schwimmer, welche den Zufluß des Oehls nach dem Brenner reguliren, am oberen Theile der Lampe angebracht sind. Als Oehlbehälter dienen zwei Säke, welche durch zwei im Bogen bewegliche Platten m zusammengedrükt und durch die beweglichen Rahmen n auseinander gehalten werden. Diese Rahmen sind noch mit einem leinenen Sak überzogen (Fig. 26, 28 und 29). Mit Hülfe von Federn üben die Platten einen Druk auf die Säke oder Behältnisse aus. Braucht die Lampe einen Oehlzufluß, so werden die Behälter mit Hülfe der Schnur o auseinander gezogen. Die Schnur ist an eine Achse p befestigt, welche durch die Basis des Lampenfußes geht und sich mit Hülfe eines Schlüssels umdrehen läßt. Diese und andere Lampen können aus einer Oehlkanne mit Oehl versehen werden, indem man dieses an dem oberen Theile der Lampe eingießt und den Schwimmer niederdrükt, um den Hahn offen zu erhalten; der Schaft Fig. 23 muß dann aber allmählich in dem Maaße gehoben werden, als sich die Lampe mit Oehl füllt, was bei näherer Betrachtung der Zeichnung leicht verständlich seyn wird. Die Figuren 30 und 31 geben einen Grundriß und Durchschnitt der Ringe oder Gewichte, welche zum Comprimiren des zur Lampe, Fig. 23, gehörigen Schlauchs dienen. Ich lasse nun die Beschreibung des vierten Theils meiner Erfindung folgen. Fig. 32 zeigt den Durchschnitt des oberen Theils einer Lampe, an welcher ein den unteren Theil der Flamme umgebender Spiraldraht angebracht ist. Es hat sich gezeigt, daß durch die Beifügung und Befestigung eines Spiraldrahts in Beziehung auf den Luftzutritt zur Flamme ein bedeutender Vortheil erreicht wird. Nachdem ich somit meine Erfindung ihrem Wesen nach beschrieben habe, bemerke ich, daß mir wohl bekannt ist, daß Säke oder Schläuche bei Fontainelampen zum Behuf der Oehlspeisung schon früher angewendet wurden. Ich nehme sie daher nur dann in Anspruch, wenn die Regulirung ihrer Wirkung mit Hülfe von Gewichten oder Ringen oder Platten und Rahmen in Verbindung mit leinenen Säken auf die beschriebene Weise vor sich geht. Obgleich ich den Schwimmer und Hahn in Anwendung auf Fontainelampen, bei welchen das Oehl aus Säken oder Schläuchen in die Höhe gepreßt wird, beschrieben habe, so beschränke ich mich doch nicht darauf, indem meine verbesserte Regulirung durch einen Schwimmer und Hahn oder Ventil, mit gleichem Vortheile auch auf andere Constructionen von Fontainelampen angewendet werden kann. Als die durch gegenwärtiges Patent mir zugesicherte Erfindung erkläre ich: 1) die Methode, den Oehlzufluß in Fontainelampen mit Hülfe von Schwimmern und Hähnen oder Ventilen auf die oben beschriebene Weise zu reguliren; 2) die Anwendung von Säken oder geschmeidigen und biegsamen Behältnissen bei Fontainelampen als Oehlbehälter; 3) die Anordnung durchlöcherter, aus einem oder mehreren Theilen bestehender Platten über dem Brenner; 4) die Anwendung eines die Lampenflamme umgebenden, schraubenförmig gewundenen Drahts.

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