Titel: | Bemerkungen über die Fabrication des Leuchtgases; von Hrn. Dr. Penot. |
Fundstelle: | Band 80, Jahrgang 1841, Nr. XLVII., S. 185 |
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XLVII.
Bemerkungen uͤber die Fabrication des
Leuchtgases; von Hrn. Dr. Penot.
Aus dem Bulletin de la Société industrielle de
Mulhausen, No. 66.
Penot, uͤber die Fabrication des Leuchtgases.
Unter allen Substanzen, durch deren Verbrennung man sich künstliches Licht
verschafft, liefert keine eine so glänzende Flamme wie das Leuchtgas; die
Gasbeleuchtung verbreitet sich jezt auch sehr rasch in den größeren Städten. Die
technische Bereitungsart des Leuchtgases scheint mir jedoch noch nicht die
Vollkommenheit, deren sie fähig ist, erreicht zu haben. Ich habe in der lezten Zeit
über diese Fabrication einige Versuche im Kleinen angestellt, welche ich hiemit
bekannt machen will, weil sie im Großen eine nüzliche Anwendung gestatten
dürften.
Meine ersten Versuche bezogen sich auf den möglichen Wassergehalt der Steinkohlen,
dessen Einfluß auf ihre Ergiebigkeit an Gas ich ausmittelte. Ich benuzte hiezu die
kleinen Steinkohlen (Staubkohlen), wie sie auf dem Canal in Mülhausen ankommen, und
troknete sie bei gelinder Wärme aus, wobei sich ergab, daß sie 10 Proc. Wasser
enthalten. Sodann befeuchtete ich eine andere Portion derselben Steinkohlen, bis sie
gerade so feucht aussahen, wie es der Fall ist, nachdem man sie einige Zeit dem
Regen ausgesezt hat; sie enthielten nun 21 Proc. Wasser. Dieser Umstand ist
vielleicht nicht bei allen Versuchen berüksichtigt worden, welche man im Großen
angestellt hat, um entweder die Heizkraft verschiedener Steinkohlen oder den Einfluß
irgend einer Abänderung der Heizapparate zu bestimmen. Ich weiß nicht, ob 21 Proc.
immer das Maximum ausmachen; wenn aber 100 Kilogr. mit Feuchtigkeit gesättigter
Steinkohlen in der That nur 79 Kilogr. trokner Kohlen enthalten und 4 Kilogr. zum
Verdampfen der 21 Kilogr. Wasser nöthig sind, so können nur noch 75 Kilogr. Kohlen
effectiv nuzen, daher die Differenz 25 Proc. beträgt. Allerdings wird man niemals,
besonders zu Versuchen, so feuchte Steinkohlen wie diese angewandt haben; wenn man
aber das Austroknen derselben unterließ, kann man leicht in Fehler verfallen seyn,
welche nicht unter 10–12 Proc. betragen. Hieraus sieht man auch, wie
vortheilhaft es seyn muß, die als Brennmaterial dienenden Steinkohlen unter Schoppen
aufzubewahren; sie troknen dann aus und können nicht so verderben, wie es bei
einigen der Fall ist, wenn sie abwechselnd dem Regen und dem schönen Wetter
ausgesezt sind.
Ich komme nun auf die Leuchtgasbereitung zurük. Steinkohle, welche 10 Proc. Wasser
enthielt, wurde bis zur gänzlichen Erschöpfung destillirt und das Gas, nachdem es auf gewöhnliche Weise
gereinigt worden war, in Gloken aufgefangen, wovon jede 5 Liter faßte; aus diesen
ließ ich es unmittelbar in eine mit einem Hahn versehene Gloke treten, um es zu
verbrennen. Das Aufsammeln des Gases in mehreren Gloken gestattete, seine Güte in
verschiedenen Zeitpunkten der Destillation zu prüfen. Ich erhielt von 1 Kilogr.
dieser Steinkohle:
gutes Gas, welches mit einer weißen und
lebhaften Flamme brannte
160 Lit.
schlechtes Gas, welches eine rothe Flamme
ohne Glanz gab
92 –
–––––
Summe
252 Lit.
wovon nur 160 zur Beleuchtung brauchbar gewesen wären, so daß
man also nach deren Gewinnung die Destillation hätte unterbrechen müssen. Ohne
Zweifel kennt man in jeder Gasfabrik den Zeitpunkt, wo es am zwekmäßigsten ist, die
Retorten frisch zu beschiken. Ich erhielt als Rükstand bei dieser Operation 632
Gramme Kohks.
Dieselbe Steinkohle lieferte im ausgetrokneten Zustande per Kilogramm:
gutes Gas
240 Lit.
schlechtes Gas
92 –
–––––
Summe
332 Lit.
Steinkohle, welche 10 Proc. Wasser enthielt, lieferte also per Kilogramm bei der Destillation nur 160 Lit. oder
4,67 Kubikfuß gutes Gas, während man mit demselben Gewicht ausgetrokneter Steinkohle
240 Lit. oder 7 Kubikfuß erhielt, gerade um die Hälfte mehr. Ich bekam bei dieser
Operation 668 Gramme Kohks, etwas weniger als von feuchter Steinkohle; wenn man aber
mehr Gas bekommt, muß man auch weniger Kohks erhalten. Endlich dauerte die
Destillation bei trokener Kohle auch nicht so lange wie bei feuchter, daher noch an
Zeit und Brennmaterial erspart wurde.
Der bedeutende Unterschied in der Ergiebigkeit der trokenen und feuchten Steinkohle
ist nach meiner Ansicht dem Umstande zuzuschreiben, daß am Anfang der Operation ein
großer Theil der Wärme zum Verdampfen des Wassers verwendet wird, folglich die
Temperatur in der Retorte nicht hoch genug steigt und eine beträchtliche Menge Theer
überdestillirt, ohne sich zu zersezen. Ich habe auch beobachtet, daß es in diesem
Falle länger dauert, bis das Gas in reichlicher Menge entsteht, so wie überhaupt die
ganze Operation länger währt. Vielleicht ist der Unterschied in den Fabriken nicht
so bedeutend, weil man die Retorten, während sie noch rothglühend sind, frisch
beschikt; ich bin aber überzeugt, daß man immer einen merklichen Vortheil durch das vorläufige
Austroknen der Kohlen erreichen wird, welches noch dazu ohne Kosten bewerkstelligt
werden kann, indem man jeden Tag die am folgenden zu destillirenden Kohlen an den
Oefen ausbreitet.
Es handelt sich aber nicht bloß darum, eine große Menge Gas zu erhalten, sondern auch
um die Beschaffenheit desselben. Die Consumenten verlangen nicht nur eine bestimmte
Menge Doppelt-Kohlenwasserstoffgas, sondern wollen die ganze Masse Licht,
deren sie bedürfen, verwenden; jeder öffnet daher mehr oder weniger die Hähne seiner
Brenner, um es beständig von gleichem Glanz zu haben, und so wird durch einen
stärkeren Strom ersezt, was dem Gas an Güte fehlt. Man würde sich also täuschen,
wenn man in einer Gasfabrik, um das tägliche Erträgniß zu bestimmen, sich damit
begnügen wollte, die Menge des erhaltenen Gases zu messen; dieselbe muß offenbar
noch mit der Leuchtkraft combinirt werden, indem man das Licht des Gases mit dem
einer Lampe vergleicht.
Das Verfahren, wie man in den Gasanstalten das Gas mißt, ist so mangelhaft, daß man
bisweilen in große Irrthümer verfallen kann; bekanntlich geschieht dieß mit dem
Gasometer, dessen Höhe in gleiche Theile eingetheilt ist. Nun nimmt man aber auf die
Temperatur, welche auf das Volumen einen sehr großen Einfluß hat, gar keine
Rüksicht, und hiebei ist nicht nur die Ausdehnung des Gases, sondern auch die
Spannung des Wasserdampfes zu berüksichtigen, womit der Inhalt des Gasometers stets
gesättigt ist und welcher mit der Temperatur sehr zunimmt. Um wirklich vergleichbare
Zahlen zu erhalten, muß man also immer das Volumen des trokenen und auf die
Temperatur von 0° reducirten Gases bestimmen.
Es ist nicht schwer, die Formel für diese Berechnung zu finden. Da die Volume sich zu
einander wie die Höhen verhalten, so haben wir nur diese Größen zu berüksichtigen.
Es sey also h die Höhe des Gasometers, welcher mit
Doppelt-Kohlenwasserstoff bei der Temperatur t
gefüllt ist; P der äußere Druk, f die Spannung des bei t° gesättigten
Wasserdampfes und h' die Höhe, wenn das Gas troken und
auf 0° reducirt ist. Da das Gefäß ausdehnbar ist, so sind die Volume dem Druk
proportional, und wir haben
h' : h = P : P (1 +
at) + f;
worin a der Coefficient der
Ausdehnung der Gase ist. Hieraus ergibt sich
Textabbildung Bd. 80, S. 187
Streng genommen müßte man auch noch den Druk und die
Ausdehnung des Gasometers selbst berüksichtigen und auch die Differenz des
Wasserstandes inner- und außerhalb des Gasometers; dadurch würde aber die Formel zu complicirt
und das Endresultat sehr wenig verändert.
Um die Wichtigkeit dieser Formel zu zeigen, will ich sie auf ein besonderes Beispiel
anwenden. Die Gasometer werden aus Eisenblech verfertigt und gewöhnlich schwarz
angestrichen; wenn sie also einige Stunden dem directen Sonnenlicht ausgesezt sind,
so kann ihre Temperatur leicht auf mindestens 40° C. steigen; Hr. Roux, der Director der Mülhauser Gasfabrik, hat
beobachtet, daß in einem solchen Falle der Gasometer um mehr als 1 1/2 Fuß stieg. Es
sey der äußere Druk P = 760 Millimet.; t = 40° C.; alsdann ist bekanntlich f = 53 Millimet. und die Formel wird
Textabbildung Bd. 80, S. 188
oder h' = 0,820 h.
Das Volumen des trokenen und auf 0° reducirten Gases beträgt also nur 82 Proc.
von dem gemessenen, so daß der Unterschied 18 Proc. ausmacht.
Um den Fabrikanten, welche sich dieser Formel bedienen wollen, die Berechnung zu
erleichtern, habe ich folgende Tabelle entworfen, die von fünf zu fünf
Thermometergraden die Zahl angibt, womit man das gefundene Gasvolumen multipliciren
muß, um das Volumen des trokenen und auf 0° reducirten Gases zu erhalten.
Thermometergrad.
Multiplicatoren.
Differenzen.
0
0,992
5
0,973
0,019
10
0,953
0,020
15
0,932
0,021
25
0,889
0,022
35
0,844
0,023
40
0,819
0,025
45
0,793
0,026
50
0,766
0,027
Ich habe immer P = 760 Millimeter angenommen. Wenn dieser
Werth variirt, ändert sich auch der Multiplicator, aber so wenig, daß man darauf
keine Rüksicht zu nehmen braucht. Liegt die Temperatur, bei welcher man das
Gasvolumen beobachtet, zwischen den Thermometergraden der Tabelle, so kann man den
Multiplicator durch eine einfache Proportion leicht annähernd berechnen. Für die Temperatur von
24° sagt man z.B.: von 20 bis 25° ist die Differenz 0,022; dieß gibt
per Grad 0,022/5 und für 4 Grad also (4 ×
0,022)/5 = 0,018. Der Multiplicator ist folglich 0,911 – 0,018 = 0,893.
Um die Temperatur des Gases immer genau zu erfahren, muß man im Gasometer einen
Thermometer befestigen, wovon die Kugel innerhalb, die Scale aber außerhalb
desselben bleibt. Die vorhergehenden Berechnungen beziehen sich auf den
hunderttheiligen Thermometer.
Erstes Beispiel. Man hat 1200 Kubikmeter Gas bei
30° Temperatur gemessen; wie groß ist das Volumen des trokenen, auf 0°
reducirten Gases?
x = 1200 × 0,867 = 1040 Kubikm., 4.
Zweites Beispiel. Man hat 1140 Kubikm. Gas bei 5°
C. gemessen; wie groß ist das Volumen des trokenen, auf 0° reducirten
Gases?
x = 1140 × 0,973 = 1109 Kubikm., 22
Wenn man nur das beobachtete Volumen berüksichtigt, so hat man also im ersten Falle 5
Proc. Gas mehr als im zweiten, während man nach dem wirklichen Volumen, welches
allein mit der erzielbaren Lichtmenge in Verhältniß steht, im zweiten Falle über 6
Proc. mehr als im ersten hat.
Ich komme nun auf die Reinigung des Gasts. Unter allen Gasarten, womit der
Doppelt-Kohlenwasserstoff gemischt oder verunreinigt ist, muß vorzüglich der
Schwefelwasserstoff wegen seines üblen Geruchs abgeschieden werden; man absorbirt
ihn durch Kalk, womit er Schwefelcalcium bildet. Das Gas wird auf diese Art jedoch
nie so vollkommen gereinigt, daß es allen Geruch verliert, wovon man sich in jeder
mit Steinkohlengas beleuchteten Stadt überzeugen kann.
Abgesehen von dem üblen Geruch wirkt der Schwefelwasserstoff aber auch noch auf
andere Art nachtheilig; so mußte man z.B. in Lyon in einigen
Seidenwaaren-Magazinen auf die Steinkohlengasbeleuchtung verzichten, weil
einige Farben, besonders das Chromgelb, geschwärzt wurden, worüber sich kein
Chemiker wundern wird.
Nach meinen Versuchen kann man das Leuchtgas vollständig von Schwefelwasserstoff
reinigen, so daß nicht die geringsten Spuren desselben darin zurükbleiben, wenn man
den Kalk durch schwefelsaures Blei ersezt; lezteres Salz erhält man bekanntlich von
den Kattundrukereien, wo es als Nebenproduct bei der Bereitung des rothen Mordant gewonnen wird,
sehr billig. Ich leitete nämlich einen Strom Schwefelwasserstoffgas durch Wasser,
worin schwefelsaures Blei suspendirt war und von da in eine Auflösung von Bleizuker;
so lange als das schwefelsaure Blei nicht gänzlich in Schwefelblei verwandelt war,
blieb die Bleizukerlösung vollkommen klar.
Bei der großen Verwandtschaft des Schwefels zum Blei könnte man auch unter einem
schwachen Druk operiren; es dürfte genügen, wenn die Gasröhre 8–11 Zoll tief
in die Reinigungsflüssigkeit taucht, welche leztere aber beständig umgerührt werden
müßte, damit sich das schwefelsaure Blei nicht zu Boden sezen kann. Vielleicht
könnte man sich auch, wie es mit dem Kalk in einigen Gasanstalten geschieht,
begnügen, mit schwefelsaurem Blei bestreutes Heu anzuwenden.
So billig man sich auch das schwefelsaure Blei verschaffen kann, so kommt es doch
immer theurer als der Kalk zu stehen; während aber der erzeugte Schwefelkalk keinen
Werth hat, dürfte es nicht unvortheilhaft seyn, das Schwefelblei auf Metall zu
verarbeiten. Wenn sich eine Gasanstalt hiemit aber nicht befassen wollte, so könnte
sie das Gas zuerst mit Kalk und dann erst vollends mit schwefelsaurem Blei
reinigen.
Der Kalk verschlukt nicht bloß den Schwefelwasserstoff, sondern auch die Kohlensäure,
welche bei der Destillation der Steinkohlen entsteht. Da das schwefelsaure Blei das
kohlensaure Gas nicht zurükhält, so könnte man, wenn lezteres in bedeutender Menge
vorhanden ist, das aus dem schwefelsauren Blei tretende Gas noch in ein wenig Heu
leiten, welches mit Kalk bestreut ist.
Bericht des Hrn. Leonhard Schwarz im Namen des Ausschusses für
Chemie über vorstehende Abhandlung.
Die Commission hatte hauptsächlich über zwei Punkte in Penot's Abhandlung Versuche im Großen anzustellen: 1) ob die ausgetroknete
Steinkohle nicht mehr Gas liefert als die feuchte, und 2) ob schwefelsaures Blei das
Gas besser reinigt als Kalk.
Wir veranlaßten den Director der Mülhauser Gasanstalt, das Gas während einer
beträchtlichen Zeit mit trokenen Steinkohlen zu fabriciren, um ein entscheidendes
Resultat über den Vortheil dieser Abänderung zu erhalten; es zeigte sich ein sehr
auffallender Unterschied, und man kann annehmen, daß trokene Steinkohlen fast
zweimal so viel Gas liefern, als solche, die 10 bis 15 Proc. Wasser enthalten. Bei
den ersten Versuchen, welche mit ganz ausgetrokneter Steinkohle, die gar kein Wasser
mehr enthielt, angestellt wurden, verstopften sich zum Theil die Röhren, wodurch das
Gas von der Retorte in
die große Vorlage geleitet wird. Ohne Zweifel hatte in diesem Falle der Gasstrom
nach dem Beschiken der Retorten alles Steinkohlenpulver mitgerissen, welches sich
dann an den Stellen der Röhre, wo der Strom einigen Widerstand erlitt, absezte.
Diesem Uebelstand läßt sich durch Anwendung von Steinkohlen, welche noch 2 bis 3
Proc. Wasser enthalten, begegnen, und solche bekommt man, wenn man die Kohlen, so
wie sie aus den Canalbooten abgeladen werden, bloß zwei oder drei Monate lang unter
einem Schoppen aufgehäuft liegen läßt.
Eine bessere Einrichtung der Oefen, welche ein anhaltenderes Feuer gibt und wobei man
die Retorten nur alle sechs Stunden an statt nach vier Stunden frisch beschiken muß,
war in unserer Gasanstalt ebenfalls von großem Einfluß, und es ist notorisch, daß
man seit dieser guten Construction der Feuerungen, der besseren Leitung des Feuers
und Beschikung der Retorten, besonders aber seit der Anwendung trokener Steinkohlen
fast die doppelte Menge Gas producirt; daß nämlich 1 Kilogr. trokener Steinkohlen
240 bis 245 Lit. Gas gibt, während früher 1 Kilogr. feuchter Steinkohle nur 130 bis
140 Liter lieferte. Merkwürdig ist hier die Uebereinstimmung der Versuche des Hrn.
Penot mit dem Ergebniß im Großen; in der Gasfabrik
erhielt man nämlich ebenfalls 240 Lit. gutes Gas aus 1 Kil. trokener Steinkohle und
160 Liter aus 1 Kilogr. feuchter Kohlen.
Wir haben auch das von Hrn. Penot vorgeschlagene
Reinigungsmittel des Gases im Großen versucht; es wurden deßhalb einige Siebe des
Reinigungsapparates mit gepulvertem schwefelsaurem Blei beschikt; die Absorption
fand statt und der fast ganz braune Rükstand von Schwefelblei enthielt bloß noch 2
bis 3 Proc. unzerseztes schwefelsaures Blei, welche ohne Zweifel mit dem Gase nicht
in Berührung kommen konnten. Da das auf diese Art gereinigte Gas sich aber mit
demjenigen, welches schon im Gasometer enthalten war, vermischte, so konnten wir
über die Wirksamkeit des Bleisalzes kein entscheidendes Resultat erhalten und
behalten uns vor, später die Versuche hierüber fortzusezen. Uebrigens würde
Mülhausen und die Umgegend ungeachtet der zahlreichen Kattundrukereien doch
schwerlich so viel schwefelsaures Blei liefern können, als nöthig wäre, um alles
Gas, welches die Gasanstalt producirt, zu reinigen.
Die Bemerkungen des Hrn. Penot über das Messen des Gases
in den Gasometern sind vollkommen richtig und seine Tabelle wird schon seit längerer
Zeit in unserer Gasanstalt benuzt, um die Produktion genau zu bestimmen.