Titel: Verfahren das Kupfer aus den Kupferschlaken zu gewinnen, worauf sich Thomas Bell, in St. Austall in der Grafschaft Cornwall, am 13. Jul. 1839 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 80, Jahrgang 1841, Nr. LVII., S. 227
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LVII. Verfahren das Kupfer aus den Kupferschlaken zu gewinnen, worauf sich Thomas Bell, in St. Austall in der Grafschaft Cornwall, am 13. Jul. 1839 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Dec. 1840, S. 343. Mit Abbildungen auf Tab. V. Bell's Verfahren das Kupfer aus den Kupferschlaken zu gewinnen. Es ist bekannt, daß beim Schmelzen von Kupfererzen eine große Menge Schlake sich bildet, welche in flüssigem Zustande abgezogen wird, aber noch Kupfer in geringen Quantitäten enthält. Den Gegenstand meiner Erfindung bildet eine Methode, das Kupfer aus solcher Schlake auszuscheiden, und um dieselbe gehörig zu erläutern, will ich sogleich zur Beschreibung des von mir befolgten Verfahrens, so wie des dazu angewendeten Ofens schreiten. Fig. 4 stellt den Durchschnitt des Ofens und der mit demselben in Verbindung stehenden Theile dar. Fig. 5 ist ein Grundriß von Fig. 4, und zwar theilweise im Durchschnitt. Fig. 6 eine Frontansicht des Ofens. In allen diesen Figuren dienen gleiche Buchstaben zur Bezeichnung gleicher Theile. a, a ist der Ofen, dessen unterer Theil mit kleinen gestoßenen Kohks gefüllt wird. Dieser Ofen ist auf ähnliche Weise wie die Eisenschmelzöfen und andere Oefen fürs Gebläse eingerichtet. Die Rükwand und die Seitenwände des Ofens sind mit feuerfesten Ziegeln ausgefüttert und die Vorderseite desselben ist mit einer gußeisernen Platte eingefaßt. b ist eine Oeffnung, durch welche die geschmolzene Masse ausfließt. Vornen an der Oeffnung K befindet sich ein gußeiserner, mit kleinen Kohks gefüllter Trog, an dessen einem Ende man eine in die kleinere Trogabtheilung e gehende Oeffnung d bemerkt. Durch diese Oeffnung fallen Kupfer und andere Stoffe, welche etwa mit herabsinken sollten, in die tiefer liegende, zur Seite des Ofens befindliche Kammer e. h ist ein Wasserbehälter mit einer Zuflußrohre i und einer Abflußröhre j; auf diese Weise erreicht man ein fortwährendes Zu- und Abfließen des Wassers aus dem Behälter. Nachdem ich den Ofen und den mit demselben in Verbindung stehenden Apparat beschrieben habe, will ich zur Erläuterung des Betriebes übergehen, wobei ich annehme, der Ofen sey bereits im Gange und das Gebläse angelassen. Ich schaffe eine Ladung Schlaken in den Ofen, auf diese eine Lage Kohks, darauf wieder eine Lage Schlaken und so fort, bis der Ofen voll ist. Hiebei bemerke ich, daß ich es im Allgemeinen nicht für nothwendig gefunden habe, die Schlaken vorher zu zerkleinern, sondern daß ich sie in dem Zustande verwende, wie sie sich in Schlakenhaufen vorfinden. Was die Quantität der beizugebenden Kohks betrifft, so beträgt diese ungefähr 1/2 Tonne und darüber auf 10 Tonnen Schlake; einige Schlaken fordern freilich etwas mehr als andere. Ich habe es vortheilhaft gefunden, etwas Kalk und Torf in geringen Quantitäten beizumengen, indem diese Stoffe, als Flußmittel wirkend, die Schlake leichtflüssiger machen. Der Zusaz von Kalk und Torf ist indessen nur dann nöthig, wenn die Schlake schwerflüssig ist, und in diesem Falle nehme ich ungefähr 1/2 Bushel Kalk und ungefähr 20 Pfd. Torf auf 1 Tonne Schlaken. Die geschmolzene Schlake fließt vorn aus dem Ofen in den Trog, und das zu Boden sinkende Kupfer sammelt sich in der tieferliegenden Kammer e an, von wo aus dasselbe von Zeit zu Zeit abgezogen wird. Man wird im Allgemeinen finden, daß das so erhaltene Product 40 bis 60 Proc. Kupfer enthält. Durch Sieben lassen sich, wegen der Leichtigkeit der Asche, die metallischen Theile ganz leicht ausscheiden, worauf man den Rükstand oder die Asche, wo nicht ganz, doch beinahe kupferlos finden wird. Die ganze Procedur erweist sich als wohlfeil und einfach. Nachdem ich somit meine Erfindung ihrem Wesen nach beschrieben habe, bemerke ich, daß, obgleich ich die Einrichtung des Ofens und des mit demselben verbundenen Apparates, so wie ich sie in der Beschreibung dargestellt habe, für die zwekmäßigste halte, ich mich doch nicht einzig darauf beschränke. Ferner bemerke ich, daß mir wohl bekannt ist, daß bereits verschiedene Versuche gemacht worden sind, mit Hülfe des gewöhnlichen Schmelzprocesses im Flammofen das Kupfer von der Schlake auszuscheiden. Auch weiß ich wohl, daß Schlaken durch Pressen und Stampfen zerkleinert oder in Staub verwandelt und darauf mit Wasser behandelt und gesiebt wurden; allein diese und ähnliche Processe sind zu kostspielig gefunden worden. Aus diesem Grunde nehme ich nicht die Trennung des Kupfers von der Schlake im Allgemeinen, sondern die oben beschriebene eigenthümliche Methode als meine Erfindung in Anspruch.

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