Titel: Verbesserungen an Locomotiven und anderen Dampfmaschinen, worauf sich Edwin Turner, Ingenieur in Leeds, am 7. Jul. 1840 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 81, Jahrgang 1841, Nr. XXI., S. 81
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XXI. Verbesserungen an Locomotiven und anderen Dampfmaschinen, worauf sich Edwin Turner, Ingenieur in Leeds, am 7. Jul. 1840 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1841, S. 271. Mit Abbildungen auf Tab. II. [Verbesserungen an Locomotiven und anderen Dampfmaschinen.] Meine auf Locomotive und andere Dampfmaschinen in Anwendung kommende Verbesserung besteht in einer eigenthümlichen Construction eines Theils des Dampfkessels oder Dampferzeugers und seines Speisungsapparates, wonach das zur Speisung des Dampfkessels dienliche Wasser durch gewisse, am Boden der Heizkammer befindliche (einen hohlen Rost bildende) Röhren gedrükt wird. Da das Wasser auf diese Weise einen bedeutenden Wärmegrad erreicht, bevor es in den Kessel gelangt, so gewinnt man erhebliche ökonomische Vortheile hinsichtlich der Auslagen für Brennmaterial und erleichtert zugleich die Dampfentwiklung. Fig. 41 stellt den Längenaufriß einer Locomotive dar, welcher die zur Leitung des Wassers aus dem Wasserbehälter des Tenders nach dem Dampfkessel dienlichen Röhren nebst den zugehörigen Drukpumpen zeigt, ferner den Hahn und das Ventil, wodurch das Wasser seinen Weg nimmt. Die hohlen Roststangen sind im Durchschnitte sichtbar. Fig. 42 ist eine Horizontalansicht des Apparates, welche die transversale Anordnung der Röhren und sämmtlicher hohlen Roststangen unter der Heizkammer erläutert; leztere sind im Durchschnitt sichtbar. Die zwei Längenröhren a, a leiten das kalte Wasser aus dem Tender herbei; aus ihnen wird das Wasser auf die gewöhnliche Weise von den Pumpen b, b herbeigesaugt und durch die gebogenen Röhren c, c und alle ihre Ventile und Hähne in die Querröhre d, welche das eine Ende des Feuerrostes bildet, gedrükt. Die Röhre d bildet eine Hauptröhre, in welche sämmtliche longitudinale röhrenförmige Roststangen e, e, e auf der einen Seite sich einmünden, während sie auf der anderen Seite in eine andere Querröhre f sich öffnen und solchergestalt einen vollständigen Rost bilden. Das durch die gebogenen Röhren c, c herbeiströmende Wasser fließt demnach durch sämmtliche Roststangen oder Röhren d, e und f, wird in Folge der Berührung mit dem Feuerraume bei seinem Fortschreiten erhizt, und tritt durch die Seitenröhren g, g und durch den Hahn h in beinahe siedendem Zustande in den Dampfkessel i, i. Das Constructionsverfahren des röhrenförmigen Rostes wird bei näherer Betrachtung der Abbildungen hinreichend verständlich werden; die longitudinalen Roststangen e, e werden nämlich in die Querröhren d und f eingesezt. Am Ende jeder hohlen Roststange befindet sich ein in die Transversalröhre d geschraubter Zapfen, welcher zum Behuf der Reinigung der Röhre im nöthigen Falle entfernt werden kann; am Ende der Transversalröhre f sind zu demselben Zwek ähnliche Zapfen l, l angebracht. Sollten die Roststangen einmal in Unordnung gerathen, so läßt sich der Wasserzufluß durch dieselben durch den in den Seitenröhren befindlichen Hahn h, so wie auch durch die in den Leitungsröhren c, c angebrachten Hähne m, m absperren. Ist dieß geschehen, so muß der in der querübergehenden Röhre o befindliche Hahn geöffnet werden, worauf die Pumpen b, b das Wasser auf die gewöhnliche Weise unmittelbar in den Dampfkessel drüken. Ich nehme als meine Erfindung bloß das Verfahren in Anspruch, den Dampfkessel einer Locomotive oder stationären Dampfmaschine auf die beschriebene Weise mit heißem Wasser zu speisen, indem ich das Wasser durch Röhren, welche zugleich den Rost der Heizkammer bilden, seinen Weg nehmen lasse.

Tafeln

Tafel Tab. II
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