Titel: | Ueber die Bereitung essigsaurer Salze im Großen, von Maire. |
Fundstelle: | Band 81, Jahrgang 1841, Nr. LXXV., S. 309 |
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LXXV.
Ueber die Bereitung
essigsaurer Salze im Großen, von Maire.
Maire, über die Bereitung essigsaurer Salze im
Großen.
Der Verf. hält die Einwirkung dampfförmiger Essigsäure auf die
Basen für das beste Mittel, im Großen reine essigsaure Salze zu
erhalten.Man vergl. polyt. Journal Bd. LXXVII. S.
212. Er nimmt ein Gefäß, welches der auf einmal zu
erzeugenden Salzmenge proportional groß, aus einem von der Säure
nicht angreifbaren Materiale verfertigt ist und mittelst eines
Dekels hermetisch verschlossen werden kann. Im untern Theile
desselben ist ein falscher, mit sehr vielen feinen Löchern
versehener Boden oder eine auf gleiche Weise vielfach
durchbohrte Schlangenröhre angebracht, dazu bestimmt, die Säure
in Dampfform ins Innere des Gefäßes eindringen zu lassen. Um
jedem Säureverlust zuvorzukommen, sind in dem Gefäße in
verschiedenen Höhen mehrere siebartig durchlöcherte
Zwischenwände angebracht, und auf jeder derselben ist eine
Schicht Bleiglätte (wenn Bleizuker bereitet werden soll) oder
einer andern betreffenden Basis gleichmäßig ausgebreitet und der
Dekel so hermetisch als möglich aufgesezt. Nun wird gewöhnliche
reine oder unreine, starke oder verdünnte Essigsäure in einem
Destillationsapparate durch Hize in Dampf aufgelöst und dieser
unter den falschen Boden oder in die Schlangenröhre geleitet; er
verbreitet sich dann durch die Löcher des Bodens, der
Schlangenröhre und der Zwischenwände im ganzen innern Raume des
Gefäßes, und verbindet sich rasch mit der Basis zu einem
Acetate, welches zu Boden fällt, dabei dem aufsteigenden Dampfe
begegnet und sich so vollständig sättigt. Die mehr wässerigen
Theile des Dampfes, die bei dieser Reaction frei werden und ihre
Temperatur beibehalten, fahren fort, im Gefäße in die Höhe
zu steigen, durchdringen successive alle Schichten der Basis,
geben dabei noch allen ihren Säuregehalt ab, und entweichen als
bloßer Wasserdampf endlich durch am Obertheil des Apparates
angebrachte Röhren. Da dieser Dampf noch eine hohe Temperatur
hat, so kann er zum Abdampfen der essigsauren Salze oder der
Mutterlaugen angewendet und zu diesem Ende mittelst
Schlangenröhren durch die Salze oder Mutterlaugen
hindurchgeleitet werden. Die Operation wird so lange fortgesezt,
bis Proben, die aus dem Gefäße mittelst eines unten angebrachten
Hahnes leicht genommen werden können, zeigen, daß das Salz den
zum Krystallisiren nöthigen Sättigungsgrad erreicht hat, wo dann
die Destillation der Säure unterbrochen oder die dampfförmige
Säure einem andern Sättigungsgefäße derselben Einrichtung
zugeführt wird. Es wird überhaupt gut seyn, um gar keine Säure
zu verlieren, den aus dem Sättigungsgefäße austretenden Dampf,
wenn darin die Basis schon nahe den Zustand der Sättigung mit
der Säure erreicht hat, immer erst einem zweiten
Sättigungsgefäße mit noch weit von der Sättigung entfernter
Basis, und hernach erst dem Abdampfungsgefäße zuzuleiten. (Heßler's Jahrb. 1841, S.
56–57.)