Titel: | Maschine zum Schwingen und Zurichten des Korns und anderen Getreides, worauf sich Thomas Fisher Salter, in Great Hallingbury in der Grafschaft Essex, am 23. März 1839 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 81, Jahrgang 1841, Nr. LXXXIII., S. 334 |
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LXXXIII.
Maschine zum Schwingen und
Zurichten des Korns und anderen Getreides, worauf sich Thomas Fisher
Salter, in Great Hallingbury in der Grafschaft Essex,
am 23. März 1839 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem London Journal
of arts. Mai 1841, S. 178.
Salter's Maschine zum Schwingen und Zurichten
des Korns.
Vorliegende Erfindung betrifft eine verbesserte
Kornschwingmaschine, in welcher sämmtliche Operationen des
Entstäubens, Siebens u.s.w. zugleich oder auch separat
verrichtet werden können.
Unter dem Boden des Rumpfes (hopper)
der Maschine kommt das eine Ende eines cylindrischen Drahtsiebes
zu liegen, und mit dem anderen Ende dieses Siebes steht ein
schüttelnder metallener Halbcylinder in Verbindung. Diese beiden
Theile erstreken sich in geneigter Lage von der einen Seite der
Maschine bis zur anderen, und sind durch einen Schieber von
einander getrennt, mit dessen Hülfe die Weite der Mündung zur
Zulassung des Korns von dem Siebe aus in den schüttelnden
Halbcylinder sich reguliren läßt; dadurch wird dem
Korne ein längerer oder kürzerer Aufenthalt in dem Siebe
gestattet, je nachdem die Mündung erweitert oder verengert
wird.
Der metallene Halbcylinder ist an seinem unteren Theile mit einer
weiten Oeffnung oder einem Schlize versehen, durch welchen die
Körner fallen; auch diese Oeffnung kann mit Hülfe eines
Schiebers und einer Schraubenmutter vergrößert oder verkleinert
werden.
In dem cylindrischen Siebe und dem Halbcylinder dreht sich eine
Welle, welche an dem im oberen Rumpfe laufenden Theile drei Arme
oder Schläger besizt, um das Getreide aufzurühren und ihm den
Weg in das cylindrische Sieb zu erleichtern. Derjenige Theil der
Welle, welcher sich in dem cylindrischen Siebe und der unteren
Schüttelvorrichtung dreht, ist gleichfalls mit einer Anzahl in
kurzen Zwischenräumen zu einander gestellten Armen versehen,
welche rings um die Welle in einer Schraubenlinie angeordnet
sind.
Unter dem metallenen Halbcylinder ist ein Gestell mit Sieben von
verschiedener Feinheit angebracht, dem eine hin- und
hergehende Seitenbewegung ertheilt wird; die Siebe lassen sich
in Nuten ein und aus schieben, um sie nöthigenfalls zu wechseln.
Jenes Gestell wird ungefähr auf 1/3 seiner Länge an einem Ende
von Stangen getragen, die durch jede Seite der Maschine gehen
und die Dienste von Zapfen versehen, um welche das Siebgestell
sich bewegt. Das andere Ende des Siebgestells hat in Folge
seiner eigenen Schwere das Uebergewicht und hängt an Ketten,
welche an halbkreisförmige auf einer Achse am oberen Theile der
Maschine sizende Rollen befestigt sind.
Das Ende dieser Achse ist mit einem schräg verzahnten Quadranten
nebst Sperrkegel versehen, mit dessen Hülfe das Siebgestell auf
jede beliebige Neigung adjustirt werden kann. Die Handhabe
dieser Sperrvorrichtung zeigt mittelst eines auf der Außenseite
befindlichen Zeigers den Neigungsgrad des Siebgestells.
Unterhalb des Siebgestells befindet sich ein kleiner Rumpf.
Dieser leitet das Getreide nach einem Sieb, welches am einen
Ende durch Stangen unterstüzt ist, mit dem anderen eben so wie
das obere Sieb an Ketten hängt, und dessen Neigung auf gleiche
Weise sich reguliren läßt; auch diesem Siebe wird eine seitlich
hin- und hergehende Bewegung ertheilt.
Das Getreide wird zuerst auf die gewöhnliche Weise in den großen
oberen Rumpf geschüttet; von da läuft es in das Cylindersieb, um
darin durcheinander gearbeitet zu werden; alle Unreinigkeit
fällt durch das Sieb in den unter ihm befindlichen Raum, und
wenn das Getreide Gerste ist, so werden während dieser Operation
sämmtliche Grannen abgebrochen. Die spiralförmige
Richtung der Schläger oder Flügel drängt das Getreide in den
Halbcylinder, wo es weiter durcheinander gearbeitet wird. Durch
die im Boden des lezteren befindliche Oeffnung fällt es auf die
flachen Reinigungssiebe, auf welchen es den Wirkungen des durch
einen Ventilator erregten, in schräger Richtung von Unten herauf
durch die Siebe blasenden Windstromes ausgesezt ist. Von diesen
Sieben gelangt das Getreide durch einen kleinen Rumpf nach dem
anderen Siebe, von wo aus dasselbe gesiebt in ein geeignetes
untergestelltes Behältniß fällt.
Alle obigen Operationen können auch abgesondert vorgenommen
werden, indem man die einen oder die anderen Theile außer
Verbindung sezt. Will man z.B. das Getreide nur sieben, so kann
man den Ventilator und das untere Sieb mit dem Mechanismus außer
Verbindung bringen und das Siebgestell allein in Thätigkeit
sezen; will man nur das untere Sieb benuzen, so können die
oberen Siebe aus ihrem Gestell entfernt werden; soll der
Reinigungs- und Ventilationsproceß allein vorgenommen
werden, so kann man das untere Sieb außer Thätigkeit, den Ventilator und die
Reinigungssiebe aber in Thätigkeit
sezen.