Titel: | Verbesserungen in Betreff der Zuführung der Luft zu Lampen, worauf sich George Halpin, Civilingenieur in Dublin, am 3. Nov. 1840 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 81, Jahrgang 1841, Nr. CX., S. 433 |
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CX.
Verbesserungen in Betreff der
Zuführung der Luft zu Lampen, worauf sich George
Halpin, Civilingenieur in Dublin, am 3. Nov. 1840 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Jun. 1841, S.
329.
Mit Abbildungen auf Tab. VII.
Halpin's Verbesserungen an Lampen.
Meine Erfindung betrifft eine Methode, Luft in die Lampenflamme
zu leiten, und dadurch ein brillanteres Licht zu erzeugen. Sie
besteht in einem Apparate, um von einem kleinen Ventilator oder
einem Behälter mit comprimirter Luft aus, einen Luftstrom in die
Flamme zu leiten; ferner in der Hinzufügung eines separaten durch den Brenner nach der Flamme gehenden Weges für den
Luftstrom. Dieser wirkt nach senkrechter Richtung auf die
Flamme, und veranlaßt keine Ablenkung (deflection) wie in Bynner's Lampe.Beschrieben im polyt. Journal Bd. LXX. S. 357
und Smith's neueste Verbesserung derselben
Bd. LXXIX. S.
352.
Fig. 15 zeigt den Durchschnitt eines zu vorliegender
Erläuterung hinreichenden Theiles des Brenners einer
gewöhnlichen Argand'schen Lampe. a,
a stellt den Oehlcanal dar, worin sich der Docht
bewegt; b, b den ringförmigen Canal,
durch welchen der Wind der Flamme zu getrieben wird. Diesen
Canal bildet eine Röhre, welche in das Innere des gewöhnlich den
inneren Mantel einer Argand'schen Lampe bildenden Rohres zu
liegen kommt. e stellt eine Röhre
dar, welche den Wind von dem Ventilator f herleitet. Dieser kann mit Hülfe von Rädern und
Getrieben, oder mittelst Rollen oder irgend einer anderen
Vorrichtung, welche der Ventilatorspindel eine hinreichende
Geschwindigkeit zu geben geeignet ist, durch ein Gewicht oder
eine Feder in Thätigkeit gesezt werden. Uebrigens läßt sich auch
ein Windstrom von einem Behälter aus, worin Luft im Zustande der
Compression enthalten ist, auf gegenwärtige Erfindung anwenden;
mit diesem Behälter steht in diesem Falle eine Vorrichtung zur
Regulirung des Luftstromes in Verbindung. Zur Fortleitung des
Windes nach der betreffenden Stelle können feste oder biegsame
Röhren dienen.
Fig. 16 ist ein Grundriß mit dem hinzukommenden Canal
für den Luftstrom. c stellt die
gewöhnliche innere Röhre oder den Mantel dar; d die in Rede stehende beigegebene
Röhre, welche auf die Fig.
15 im Durchschnitt dargestellte Weise an die Lampe
geschraubt, oder mittelst einer Spannschraube (clamp-screw) luftdicht
eingefügt werden kann.
Fig. 17 zeigt den Theil des Brenners einer Lampe von
drei concentrischen Dochten im Durchschnitt. a, a, a sind die ringförmigen
Oehlcanäle, worin die Lampendochte sich bewegen. b, b, b die Canäle für die
Luftströmungen, welche durch besondere Röhren oder Scheidewände
gebildet werden.
Nachdem ich somit das Constructionsverfahren, welches ich für das
zwekdienlichste halte, beschrieben habe, bemerke ich, daß ich
mich nicht auf die Einzelnheiten obiger Dimensionen und Formen
beschränke, sondern auf jede Modification oder jeden auf das
Princip meiner Erfindung sich gründenden Theil des fraglichen
Apparates überhaupt Anspruch mache. Es ist mir wohl bekannt, daß
bereits Lampen verfertigt wurden, bei denen, wie bei der Bynner'schen Lampe, ein Luftstrom mit
der Flamme in innige Berührung kam und deflectirend auf sie
einwirkte. Auf diese Art die atmosphärische Luft der Flamme
zuzuführen mache ich daher keinen Anspruch; dagegen beziehen
sich meine Ansprüche:
1) auf die Anordnung eines durch einen Ventilator oder mittelst
Condensation oder auf sonstige Weise hervorgebrachten
Luftstromes, indem ich nämlich dem gewöhnlichen, durch den
Brennproceß einer Lampe erzeugten Luftzug noch einen besonderen
Windstrom beigebe;
2) auf das eigenthümliche Verfahren, den Windstrom in Form eines
hohlen Cylinders aus dem Brenner treten und in senkrechter
Richtung auf die innere Seite der Flamme, ohne sie abzulenken,
wirken zu lassen;
3) auf die Form und Anbringung des separaten Weges oder Canals
für den Windstrom durch den Brenner, wobei dennoch der mittlere
Raum, wie bei der gewöhnlichen Argand'schen Oehllampe, immer
offen bleibt; dieser separate Weg kann in der Breite etwas
verschieden seyn.
Auf diesen separaten Canal mache ich Anspruch, man mag einen
Windstrom von gewöhnlicher atmosphärischer Luft, oder mit Gas
gemischt beibringen, oder auch reines Sauerstoff- oder
sonstiges Gas durch den Canal in die Flamme einer Lampe leiten.
Jene Methode, Sauerstoffgas in Verbindung mit einer Oehllampe zu
brennen, welche von Hrn. Gurney bei seinem Bude-Licht befolgt wurde, hat
dagegen mit meinen Ansprüchen nichts gemein; dieselben beziehen
sich lediglich auf die Anwendung eines solchen Canals und auf
obige Methode das Gas zu brennen. Ich schlage vor, die Anwendung
dieser Erfindung hauptsächlich auf Oehllampen mit Dochten
auszudehnen; indessen nehme ich auch solche Lampen, bei denen
das Licht auf eine andere Weise erzeugt wird, in Anspruch.