| Titel: | Verbesserungen in der Ziegelfabrication, worauf sich Andrew Mac Nab, Ingenieur zu Paisley, North Britain, am 11. Mai 1841 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 84, Jahrgang 1842, Nr. II., S. 2 | 
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                        II.
                        Verbesserungen in der Ziegelfabrication, worauf
                           								sich Andrew Mac Nab,
                           								Ingenieur zu Paisley, North Britain, am 11. Mai 1841 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Dec.
                              									1841, S. 321.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Mac Nab's Verbesserungen in der Ziegelfabrication.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung bezieht sich auf gewisse Verbesserungen an Maschinen zur Fabrication
                              									von Ziegeln. In den Abbildungen sind gleiche Buchstaben zur Bezeichnung
                              									entsprechender Theile gewählt.
                           Fig. 6 ist der
                              									Aufriß und
                           
                           Fig. 7 der
                              									Durchschnitt einer meiner Erfindung gemäß construirten Maschine.
                           Fig. 8 ist eine
                              									Endansicht, wobei eine der Seitenplatten weggelassen ist, um das Innere der
                              									Knetmühle sichtbar zu machen. Leztere ist vierekig dargestellt, in der Ausführung
                              									jedoch werden die Eken mit Holz ausgefüllt, so daß das Innere einen beinahe
                              									cylindrischen Behälter bildet, der sich nach Oben etwas erweitert.
                           Fig. 9 stellt
                              									den untern Theil des Mechanismus im Grundriß dar.
                           Fig. 10 ist
                              									ein Grundriß von dem Rade und Apparate, wodurch die Kolben in Thätigkeit gesezt
                              									werden, welche zur Entfernung der Ziegel aus ihren Formen dienen. Derselbe Apparat
                              									bringt die beweglichen Formen abwechselnd unter den Knet- oder
                              									Zerkleinerungsapparat, um die Ziegelerde in Empfang zu nehmen, und entfernt sie von
                              									derselben.
                           Fig. 11 ist
                              									ein Grundriß des Bodens der Thon-Knetmaschine oder Thonmühle. Dieser Boden
                              									besizt zwei Oeffnungen, durch welche die Ziegelerde mit Hülfe der an einer Welle
                              									sizenden Messer abwechselnd in die Formen gepreßt wird.
                           Fig. 12 stellt
                              									das verschiebbare Gestell der Formen im Durchschnitt dar.
                           a ist die Hauptwelle, welche sich unten bei b und oben bei c in Lagern
                              									dreht. d, d sind die äußern
                              									Platten der Knetmühle, deren vier Eken, wie oben bemerkt, mit Holz oder einem andern
                              									tauglichen Material dergestalt ausgefüllt sind, daß das Innere hiedurch eine
                              									cylindrische Form erhält. Die Messer oder schrägen Schienen der Mühle sind wie
                              									gewöhnlich beschaffen. Es ist zu bemerken, daß die Achse a, da wo sie durch den Boden der Mühle geht, einen hervorspringenden
                              									Kragen besizt; und um zu verhüten, daß der Thon nach dem unter dem Kragen a liegenden Theile der Achse a gelange, sind in dem Boden der Mühle Schlize oder Oeffnungen f, f angebracht, durch
                              									welche allem etwa unter den erwähnten Kragen tretenden Thon ein Ausweg verschafft
                              									wird.
                           Um die Formen zu füllen, wird die Ziegelerde durch die am Boden der Thonmühle
                              									befindlichen Oeffnungen g, g
                              									gepreßt. Diese Oeffnungen sind unten eben so weit als die Formen, und ihre obern
                              									Ränder sind abgeschrägt, um den Eintritt des Thons zu erleichtern. Es ist wohl zu
                              									bemerken, daß immer nur eine der Formen h, h zugleich unter der Mühle sich befindet, indem die
                              									Anordnung so getroffen ist, daß die eine Form mit einer der Oeffnungen coincidirt,
                              									und sogleich mit Ziegelerde gefüllt wird, während die andere ihres Ziegels entledigt
                              									wird. Die Beschaffenheit des verschiebbaren Formengestelles 
                              									h, h ist aus der Zeichnung
                              									sichtbar. Gewöhnlich stelle ich die innern Flächen der Form aus Messing oder Holz
                              									her und bekleide die Ränder i, i mit Stahlplatten. An der Achse a, a sizt ein konisches Rad j,
                              									welches mit dem konischen Getriebe k im Eingriff steht
                              									und durch dieses von einer Dampfmaschine oder sonstigen Kraftquelle aus seine
                              									Bewegung erhält. An der obern Fläche des Rades j ist
                              									eine concentrisch gekrümmte schiefe Fläche j (Fig. 8 und 10) befestigt.
                              									Diese Fläche sezt die Kolben l in Thätigkeit, welche die
                              									Böden der Formen und zugleich das Mittel bilden, die Ziegel aus den Formen zu
                              									entfernen.
                           Mit der untern Seite der Kolben l, l sind die Stangen m, welche das Steigen
                              									derselben bewirken, fest verbunden, und an diese Stangen sind Stifte n, n befestigt, welche sich
                              									in Schlizen bewegen, die an den Hervorragungen o, o angebracht sind. Leztere bilden einen Theil des
                              									beweglichen Formengestells. An jedem der Stifte n ist
                              									eine Frictionsrolle angebracht, gegen welche obige schiefe Fläche j sich bewegt, wodurch der Kolben zum Steigen gebracht
                              									wird. Auf der obern Fläche des Rades j stekt ein Stift
                              										q mit einer Frictionsrolle p. Während der Umdrehung der Achse a stößt
                              									diese Frictionsrolle gegen die unterhalb des Gestells der verschiebbaren Formen h angebrachten Hervorragungen k und versezt das Gestell h in hin- und
                              									hergehende Bewegung, wodurch die Formen h abwechselnd
                              									unter ihre im Boden der Thonmühle befindlichen Oeffnungen g gelangen.
                           Das Formengestell bleibt in dieser Lage nun eine kurze Zeit unbeweglich, damit sich
                              									in dieser Zeit die eine Form füllen, die andere entleeren könne.
                           Die verschiedenen Figuren auf der Kupfertafel stellen die Theile des Mechanismus in
                              									einer Lage dar, wonach die Form auf der linken Seite im Begriff ist, ihren Inhalt
                              									abzugeben, während die auf der rechten Seite befindliche Form eben gefüllt wird. An
                              									jedem Ende des verschiebbaren Formgestells befinden sich hervorstehende Flächen q, q, an deren Rand ein
                              									Brett befestigt ist. Diese Flächen dienen als Unterlage für die zur Aufnahme der
                              									fertigen Ziegel bestimmten Bretter r. Wenn nämlich die
                              									Reihe der Ziegel aus der Form hervorgehoben worden ist, wie die Punktirung Fig. 7
                              									andeutet, so bringt der Arbeiter ein Brett s hinter den
                              									Ziegel und schiebt denselben von dem Kolben oder beweglichen Formboden hinweg auf
                              									das Brett r. Die fortgesezte Umdrehung der Achse a ertheilt dem Formgestell h, h eine schiebende Bewegung, wodurch die linker
                              									Hand befindliche Form unter ihre Oeffnung g zu liegen
                              									kommt, um ihre Füllung in Empfang zu nehmen, während die auf der rechten Seite
                              									befindliche Form in eine solche Lage kommt, daß sie sich in Folge der Wirkung jener
                              									concentrisch  gekrümmten
                              									schiefen Fläche auf ihren Kolben oder beweglichen Boden ihres Inhalts entleeren
                              									kann. Noch muß ich bemerken, daß man die Formen und Kolben gelegentlich mit Wasser
                              									anfeuchten und mit Sand bestreuen muß.
                           Meine Patentansprüche beziehen sich erstens auf die Methode unter einer Thonmühle ein
                              									verschiebbares Formgestell mit einem Boden anzuordnen, worin Oeffnungen angebracht
                              									sind, die jenen Formen entsprechen; durch diese Oeffnungen werden die Formen in
                              									Folge der Umdrehung der Messer der erwähnten Mühle auf die oben erläuterte Weise
                              									gefüllt.
                           Zweitens auf die Art und Weise, wie das verschiebbare Formengestell und die den
                              									Formen zugehörigen Kolben oder beweglichen Boden in Thätigkeit gesezt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
