Titel: | Verbesserte Waage, worauf sich William Newton, Civilingenieur im Patentoffice, Chancery-lane, in der Grafschaft Middlesex, am 19. Sept. 1839 zufolge einer Mittheilung ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 84, Jahrgang 1842, Nr. XLVI., S. 261 |
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XLVI.
Verbesserte Waage, worauf sich William Newton,
Civilingenieur im Patentoffice, Chancery-lane, in der Grafschaft Middlesex, am
19. Sept. 1839 zufolge einer Mittheilung
ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts. Febr. 1842, S.
27.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Newton's verbesserte Waage.
Fig. 24 ist
eine Frontansicht und Fig. 25 eine
Seitenansicht der Waage, a eine Rolle, deren in
Schneiden sich endigende Achse in Hängelagern b, b liegt, welche oben an ein massives Stük c befestigt sind. Die Schneiden der Achse liegen genau
in der Achse der Rolle und spielen auf den Mittelpunkten stumpfwinkeliger, in die
Lager b, b eingelassener
Stahlstüke, wodurch die Friction der Schwingungen der Rolle vermindert wird. Ein in
die Peripherie der Rolle eingelassener, in radialer Richtung von ihrer Achse
abstehender Arm d trägt ein cylindrisches Gewicht e, welches mit dem Arme d
pendelartig um die Achse der Rolle schwingt.
Ein an die Rolle befestigter Strik oder eine Kette umschlingt die Peripherie der
Rolle zum Theil; zur Ausnahme der zu wiegenden Artikel dient eine vom anderen Ende
des Strikes herabhängende Waagschale g. Legt man nun
irgend einen gewichtigen Stoff in diese Waagschale, so gibt begreiflicher Weise der
Strik f der Rolle a eine
Achsenbewegung um einen gewissen Bogen, zugleich geht der Arm d mit dem Gewichte e, welches dem Inhalte der
Waagschale als Gegengewicht dient, in die Höhe. An das massive Stük c ist ein mit einem graduirten Bogen i, i versehener
feststehender Quadrant h, h
befestigt, und ein Zeiger j, welcher mit der Achse der
Rolle a fest verbunden ist, bewegt sich, wenn die Rolle
mit ihrem beschwerten Arm in Schwingungen kommt, über dem graduirten Bogen hin. Um
nun das Gewicht irgend eines in die Waagschale gelegten Artikels zu bestimmen, muß
der erwähnte Bogen mit Eintheilungen versehen werden, welche den Unzen, Pfunden,
überhaupt dem Gewichte, wofür der Apparat berechnet werden soll, entsprechen; der
Zug des Strikes oder der Kette f dreht die Rolle je nach
dem Gewichte des in der Waagschale befindlichen Artikels mehr oder weniger um ihre Achse. Dieser
Drehung wirkt der Arm d mit dem Gegengewichte e entgegen. Wenn zwischen beiden Theilen Gleichgewicht
herrscht, so steht auch der Zeiger j still und zeigt auf
diejenige Eintheilung des graduirten Bogens, welche die Größe des in der Waagschale
befindlichen Gewichts angibt. In den Abbildungen ist die Waagschale als leer
dargestellt; in diesem Falle weist der Zeiger auf 0 und der belastete Arm hängt
beinahe senkrecht herab. Sobald jedoch irgend ein Gewicht in die Waagschale gelegt
wird, sezt sie vermöge ihres Uebergewichts die Rolle in Umdrehung, hebt den
belasteten Arm und den Zeiger, welcher sofort die Größe des Gewichts angibt.
Die Construction schränkt natürlich die oscillirende Thätigkeit des belasteten Armes
innerhalb des Bogens eines Quadranten ein, nämlich von der perpendikulären Stellung
der Ruhe bis zu der bei der größten Belastung stattfindenden horizontalen Stellung.
Da der Strik oder die Kette, woran die Waagschale hängt, stets an der Peripherie der
Rolle in gleichem Abstande von deren Mittelpunkte thätig ist, so ist an dieser
Stelle auch beständig eine und dieselbe Last wirksam, vorausgesezt, daß der Apparat
genau construirt ist. Hat man das Gewicht e nach dem
graduirten Bogen adjustirt und an seine Stange d
befestigt, worauf große Sorgfalt zu verwenden ist, so muß auch der Zeiger das wahre
Gewicht der in die Waagschale gelegten Artikel angeben; denn die Reibung ist auf ein
Minimum reducirt, indem kein Räderwerk vorhanden ist, und die einzigen reibenden
Theile, die Achsenenden, als Schneiden gestaltet sind.