Titel: Wright's und Bains' elektromagnetischer Eisenbahn-Aufseher.
Fundstelle: Band 84, Jahrgang 1842, Nr. LXI., S. 329
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LXI. Wright's und Bains' elektromagnetischer Eisenbahn-Aufseher. Aus dem Mechanics' Magazine. Febr. 1842, S. 98. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Wright's und Bains' elektromagnetischer Eisenbahn-Aufseher. Das Princip, worauf sich die Wirksamkeit dieses Apparates gründet, besteht darin, daß man von einer an der Locomotive befestigten Batterie den elektrischen Strom nach einem Lootsapparate oder einer „Pilotmaschine“ (pilot engine) leitet, welche der Locomotive in einer Entfernung von ungefähr 1½ Meilen vorangeht. Sollte irgend ein Hinderniß auf der Bahn den Lauf der Pilotmaschine stören oder hemmen, so wird der elektrische Strom unterbrochen und dem Locomotivführer dieses in demselben Augenblike sichtbar gemacht. Sollte dieses warnende Zeichen unbeachtet bleiben, so wird die Aufmerksamkeit durch das Ertönen einer Pfeife oder einer andern Alarmvorrichtung erregt, und sollte auch dieses Zeichen unbemerkt vorübergehen, so sperrt der Apparat von selbst den Dampf ab, legt die Bremsvorrichtungen an und bringt den Train ohne Vermittelung des Locomotivführers ins Stehen. Fig. 17 stellt die Endansicht einer Locomotive mit dem an dem Dampfkessel befestigten Indicator und Fig. 18 eine Pilotmaschine dar, durch welche der elektrische Kreislauf eingeleitet oder unterbrochen wird. An den untern Theil der Feuerkammer der Locomotive Fig. 17 ist der Fuß a befestigt, an welchen zwei Federn b, b geschraubt sind. In der Mitte der Schwelle d, d ist ein Holzblok h festgenagelt, in welchen zwei Schienen oder Drähte e, e von Reifeisen oder irgend eine andere Metallverbindung gelagert sind; auf diesen Schienen gleiten die Federn b, b, wenn die Maschine in Bewegung ist. Fig. 18 stellt die Bahnschienen und das Gestell der Pilotmaschine im Durchschnitte dar, wobei a die Seitenansicht eines Fußes mit Federn b′ liefert, die beständig gegen die Metallleitung e, e drüken. Der deutlicheren Unterscheidung wegen wollen wir diese von der Batterie ausgehenden und in dieselbe zurükführenden Leitungsdrähte den einen positiv, den andern negativ nennen. Der positive Draht l geht von der Batterie aus in die Höhe, windet sich oben um den in dem Indicator befindlichen Elektromagnet und geht von da nach einer der Federn b hinab, so daß also der galvanische Strom von der Batterie auch die den Magnet umgebenden Multiplicatorwindungen durchläuft und von der Feder b aus längs einer der Schienen e, e nach der Feder b′ der Pilotmaschine gelangt. Von hier geht der Strom nach der Feder c über, welche auf der beweglichen Hülse d des Regulators f ruht. Darauf geht der Strom durch die Feder g (welche der Feder c ähnlich ist und gleichfalls auf der Hülse d ruht) nach einer der Federn b′ hinab, kehrt nach der an der Locomotive Fig. 17 befestigten Feder b und von da in die Batterie zurük. Auf solche Weise wird der galvanische Kreislauf, dessen Unterbrechung die Signale gibt, hergestellt. Sollte nun irgend ein Hinderniß auf der Bahn liegen, so wird die galvanische Kette auf folgende Art unterbrochen. Sobald nämlich die Pilotmaschine durch ein solches Hinderniß in ihrem Laufe aufgehalten wird, kommt auch der Regulator in Stillstand und die herabsinkenden Schwungkugeln drängen die Hülse d so weit hinab, bis eine der Federn c mit dem aus Elfenbein oder einem sonstigen nicht leitenden Stoffe bestehenden Theil o der Hülse in Berührung kommt, wodurch der galvanische Kreislauf augenbliklich unterbrochen wird. Der Erfolg hievon ist, daß die nicht mehr unter dem Einflüsse des elektrischen Stromes stehende Magnetnadel in die horizontale Lage zurükkehrt und auf das Wort „gefährlich“ hinzeigt. Zugleich löst sich ein Einfall aus, worauf ein Uhrwerk abzulaufen beginnt, welches zuerst an einer Gloke k ein Signal gibt oder eine Alarmpfeife in Wirksamkeit sezt, dann aber mir Hülfe der Hebel s, t ein Gewicht u aushebt, welches den Dampf absperrt. Das Uhrwerk ist so eingerichtet, daß es durch die Bewegung der Locomotive selbst aufgezogen wird; eine sehr einfache Vorrichtung verhütet zugleich das Zuvielaufziehen. Ein in der Royal Polytechnic Institution ausgestelltes Modell dieses Apparates liefert höchst befriedigende Resultate, und es ist kein Grund, an einem guten Erfolge zu zweifeln, wenn das Princip in größerem Maaßstabe zur Ausführung kommen sollte.

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