Titel: | Fenn's rotirender Schleifstein. |
Fundstelle: | Band 84, Jahrgang 1842, Nr. LXXXVI., S. 425 |
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LXXXVI.
Fenn's rotirender Schleifstein.
Aus dem Mechanics' Magazine. Jan. 1842, S.
89.
Mit einer Abbildung auf Tab. VIII.
Fenn's rotirender Schleifstein.
Es kommt häufig vor, daß das Zubereiten und Schärfen der Werkzeuge beinahe eben so
viel Geschiklichkeit erfordert, als der nachfolgende Gebrauch derselben; so hängt
insbesondere die Arbeit der Kupferstecher zum großen Theil von der auf das Schärfen
ihrer Grabstichel verwendeten Sorgfalt ab. Oefters ist es von der größten
Wichtigkeit, einen genauen Winkel zwischen der Fläche und Bauchung des Instrumentes
anzuschleifen, eine Operation, welche beim Hin- und Herbewegen des
Instrumentes auf einem in einer Horizontalebene ruhenden Steine mehr als gewöhnliche
Geschiklichkeit erfordert, wenn sie einen guten Erfolg haben soll.
Zur Beseitigung dieser Schwierigkeit dient eine von dem Werkzeugmacher Fenn angegebene kleine, ingenieuse Vorrichtung, mit
welcher sich auf eine leichte Weise dem Grabstichel eine feine Schneide von der
verlangten Gestalt geben läßt. Der Apparat besteht aus einer kleinen
Oehlsteinscheibe a, Fig. 52, welche an einer
Achse befestigt ist. Diese Achse besizt jenseits ihres Gestelles ein Getriebe, in
welches ein mit einem Kurbelgriff versehenes Rad b
greift. Man breitet mit Hülfe eines wollenen Läppchens etwas Oehl auf der Oberfläche
des runden Wezsteins aus, hält das Werkzeug unter dem passenden Winkel gegen denselben, und
sezt ihn durch Umdrehung des Rades b in Rotation.
Die Vortheile dieser Vorrichtung bestehen darin, daß sich mit großer Leichtigkeit
unter jedem beliebigen Winkel eine Schärfe an alle Arten von Instrumenten schleifen
läßt. Die rechte Hand, welche das Instrument hält, stüzt sich auf den hölzernen Fuß
des Apparates, während die linke Hand den Wezstein in Bewegung sezt. Die verticale
Lage des Steins sezt den Schleifenden in den Stand, von Zeit zu Zeit nach dem am
Werkzeuge sich bildenden Winkel zu sehen, während die Kleinheit des Steins die
Anwendung der besten Qualität erleichtert. Wegen der Continuität und Schnelligkeit
der Bewegung geht das Zuschleifen geschwind vor sich.