Titel: | Apparat zur Chlorbereitung, worauf sich John Lee, Fabrikant chemischer Producte in Newcastle-upon-Tyne, am 4. Aug. 1841 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 85, Jahrgang 1842, Nr. XII., S. 29 |
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XII.
Apparat zur Chlorbereitung, worauf sich John Lee, Fabrikant
chemischer Producte in Newcastle-upon-Tyne, am
4. Aug. 1841 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai
1842, S. 257.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Lee's Apparat zur Chlorbereitung.
Der Patentträger benuzt zur Chlorbereitung Retorten oder Oefen, welche so angeordnet
sind, daß die zur Gasentbindung erforderliche Hize durch die Deke oder Wölbung des
Ofens oder der Retorte herabgelangt.
Fig. 41 ist
ein Längendurchschnitt dreier Retorten oder Oefen.
Fig. 42 ein
Grundriß der Tröge, welche die unteren Theile der Oefen oder Retorten bilden.
Fig. 43 ist
ein Querschnitt (von Vorn nach Hinten) einer der Retorten oder Oefen.
Fig. 44 ist
der Aufriß zweier Retorten oder Oefen von der Vorderseite.
In allen diesen Figuren bezeichnen dieselben Buchstaben ähnliche Theile. a, a, a sind drei steinerne Tröge oder Gefäße, worin das
Chlor erzeugt wird; diese Tröge müssen aus einem Gestein verfertigt werden, worauf
die Materialien nicht merklich einwirken; man kann sie auch aus feuerfestem Thon
formen und dann brennen. Sie stehen auf Pfeilern von Ziegeln, sind durch
Ziegelmauern b eingeschlossen und mit Bögen c bedekt, durch welche ihnen die erforderliche Hize
mitgetheilt wird; man hat also ganz separirte Oefen, Kammern oder Chlorerzeuger. Die
Materialien zur Chlorentbindung werden am einen Ende des Generators durch eine Thür
e hineingebracht, welche man dann auf gewöhnliche
Weise lutirt; am anderen Ende desselben ist eine bleierne oder Steingut-Röhre
f angebracht, welche das Chlorgas fortleitet. Die
zur Operation erforderliche Hize wird den Materialien in den Kammern oder Oefen a vermittelst der Bögen c, c
mitgetheilt; das Feuer zieht nämlich über diese Bögen in dem horizontalen Canal g hin. Damit die Bögen c, c
dicht werden, überzieht (verglast) man sie mit einem Fluß, welchen man aus vier
Theilen feuerfestem Thon, zwei Theilen gemahlenen Ziegeln und einem Theil Kochsalz
zusammensezt; von dem Kochsalz nimmt man weniger oder mehr, je nachdem der Fluß
einer stärkeren oder schwächeren Hize widerstehen muß. Um die Operation zu beginnen,
bringt man eine Quantität Braunstein in Broken in die Tröge oder Oefen a, a, a, worauf man die Thüren schließt und lutirt, und
allmählich Salzsäure
mittelst gläserner oder Steingut-Röhren h, h, h,
welche durch die Mauern in die Tröge gehen, hineinleitet. Wenn man nun den Ofen
feuert, entbindet sich Chlorgas, bis die Salzsäure beinahe gesättigt ist, worauf man
die Thüren beseitigt und das flüssige salzsaure Mangan durch einen Heber abzieht;
die Thüren werden dann wieder geschlossen, man gießt eine frische Portion Salzsäure
ein und fährt so fort, bis aller Braunstein zersezt ist, worauf man den Rükstand aus
den Trögen a, a entfernt, um die Operationen neuerdings
beginnen zu können.