Titel: | Verbesserungen an Oefen mit beweglichem Roste, worauf sich John Juckes, zu Lewisham in der Grafschaft Kent, am 4. Sept. 1841 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 85, Jahrgang 1842, Nr. XXXV., S. 134 |
Download: | XML |
XXXV.
Verbesserungen an Oefen mit beweglichem Roste,
worauf sich John
Juckes, zu Lewisham in der Grafschaft Kent, am 4. Sept. 1841 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April
1842, S. 210.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Jucke's Verbesserungen an Oefen mit beweglichem Roste.
Meine Erfindung betrifft eine Methode die Roststangen der Oefen in Gestalt einer
endlosen Kette mit einander zu verbinden, deren Theile der Reihe nach in und außer
Thätigkeit kommen, wodurch das Brennmaterial in den Ofen geschafft und in
progressiver Ordnung verbrannt wird. Dabei verbrennen die aus dem frischen
Brennmaterial sich entwikelnden Producte, ehe sie in den Fuchs oder den in den
Rauchfang führenden Eingang gelangen. Mit Hülfe dieser Einrichtung geht die
Consumtion des Brennmaterials auf eine sehr vortheilhafte Weise vor sich, und da die
einzelnen Theile des Rostes immer nur kurze Zeit einer hohen Temperatur ausgesezt
bleiben, so werden sie auch nicht so rasch zerstört.
In den Abbildungen sind zur Bezeichnung der entsprechenden Theile gleiche Buchstaben
gewählt.
Fig. 7 stellt
einen Längendurchschnitt,
Fig. 8 einen
Querschnitt und
Fig. 9 eine
Frontansicht des Ofens dar.
Fig. 10 zeigt
den Grundriß des beweglichen Rostes, und
Fig. 11 einen
Längendurchschnitt mit der Seitenansicht des Gestelles, worin der Rost liegt.
Die Details der Roststäbe sind aus den Figuren 12, 13 und 14
abzunehmen.
a, a, a, a stellt das Innere des Ofens dar, dessen obere
Theile und Seiten dem Zwek gemäß, wozu der Ofen angewendet werden soll, construirt
sind. b ist der in den Schornstein führende Fuchs. Die
Roststangen c, c sind vermittelst Achsen, welche durch
die Löcher e der Stangen c
und durch die Löcher e' der äußeren Stangen c' gehen, zu einer Kette ohne Ende vereinigt. Die Enden
der Achsen sind vernietet. Die Gestalt der Roststäbe c,
c' ist aus den Figuren 12, 13 und 14 und die
Construction der Kette aus den Figuren 7 und 10 abzunehmen.
Der innerhalb des Ofens befindliche Theil der Kette wird durch Rollen f, f, worauf die äußeren Stangen c' zu liegen kommen, unterstüzt; die Rollen drehen sich um geeignete
Achsen zu beiden Seiten des Ofens. Indem der Rost beim Austritt aus dem Ofen über
die Hintere Kettenwalze sich bewegt, trennen sich die einzelnen Stäbe dergestalt,
daß der harte Cinder oder die Schlake, welche sich etwa auf oder zwischen den Stäben
festgesezt hat, losbrechen muß. Auf diese Weise bleiben die Roststangen stets frei
und gestatten der Luft zwischen sich hindurch ungehemmten Zutritt in den Ofen. g, g sind zwei an beiden Enden des Ofens angeordnete
Kettenwalzen; die Lager der vorderen Walze sind verschiebbar und lassen sich mit
Hülfe der Schraubenmuttern h, h adjustiren. Die ganze
Kette ruht auf einem mit Rädern j, j versehenen Gestell
i, i, welches sich auf der Eisenbahn k aus dem Aschenfall heraus und wieder hineinrollen
läßt. In Folge dieser Einrichtung kann der Rost zu jeder Zeit schnell
herausgeschafft werden, wenn er der Reparatur bedürfen sollte. An der Achse der
vorderen Kettenwalze g befindet sich ein Stirnrad l, das mit einem an der Achse n sizenden Getriebe im Eingriff steht. Zur Aufnahme des Hebels o, Fig. 15, ist die Achse
n vierekig gestaltet. An dem Hebel o befindet sich ein Sperrrad p mit einer hohlen Achse, die in den Oeffnungen der beiden Seitenplatten
p', woraus das Hebelende besteht, beweglich ist; q ist ein Sperrkegel. Wird nun der Hebel o an das vierekige Ende der Achse n gelegt, so kann man ihn nach der einen Richtung bewegen, ohne dadurch
der Achse eine Drehung zu geben; bewegt man ihn aber nach der entgegengesezten
Richtung, so dreht sich die Achse mit ihm. r ist ein
Behälter oder Rumpf, in welchem beständig ein Vorrath an Brennmaterial unterhalten
wird. s eine an Ketten t
hängende und durch Gegengewichte v äquilibrirte Thür. Mit dieser
Einrichtung läßt sich die dem Ofen übergebene Menge Brennmaterial sehr genau
reguliren; denn je nachdem die Thür mehr oder weniger über die Roststangen erhoben
wird, nimmt auch der Rost mehr oder weniger Brennstoff mit in den Ofen.
Ich muß bemerken, daß ich zerkleinerte Kohle anwende. Die in Rede stehende
Zuführungs- und Verbrennungsmethode des Brennstoffs hat in der That einen so
ausgezeichneten Erfolg, daß sogar Kohlengestübe oder Kohlenklein mit großem Vortheil
consumirt werden können. Wenn der Ofen in Gang ist, so lasse ich den Rost mit einer
Geschwindigkeit von 1 Fuß in 20 Minuten bewegen, wobei die Unterhaltung des Feuers
vortrefflich von Statten geht, ohne daß Rauch aus dem Schornstein entweicht.
An der Vorderseite des Ofens unter dem Kettenroste ist eine geneigte eiserne Platte
angebracht. Alle kleine Kohlen, welche zwischen den Roststäben hindurchfallen, ehe
sie verbrannt sind, gleiten diese geneigte Platte hinab, können von Zeit zu Zeit
entfernt und wieder aufgefüllt werden.
Meine Patentansprüche beziehen sich auf die Construction von Oefen mit beweglichem
Roste, dessen einzelne Theile zu einer endlosen Kette vereinigt sind, und von Zeit
zu Zeit ihre Lage ändernd, der Reihe nach in und außer Thätigkeit kommen.