Titel: | Verbesserungen an Tintenfässern, worauf sich Joseph Gauci, Künstler, und Alexander Bain, Mechaniker, beide in London, am 21. Jun. 1841 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 85, Jahrgang 1842, Nr. LXIII., S. 265 |
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LXIII.
Verbesserungen an Tintenfaͤssern, worauf
sich Joseph Gauci,
Kuͤnstler, und Alexander
Bain, Mechaniker, beide in London, am 21. Jun. 1841 ein
Patent ertheilen ließen.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai
1842, S. 260.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Gauci's und Bain's Tintenfaͤsser.
Unsere Erfindung betrifft 1) eine Einrichtung der Tintenfässer mit einer unter der
Oberfläche der Tinte befindlichen Drukpumpe, welche die Tinte von Zeit zu Zeit nach
der Eintauchmündung liefert; 2) eine Einrichtung, wonach der Tintenbehälter einer
theilweisen Drehung fähig ist, wodurch die Tinte in Folge ihrer Schwere an die
Eintauchstelle gelangt.
Fig. 44
stellt den Durchschnitt eines dem ersten Theil unserer Erfindung gemäß
eingerichteten Tintenfasses dar.
Fig. 45
liefert einen andern Durchschnitt desselben Tintenzeugs, in welchem die Tinte bis an
die Eintauchstelle erhoben ist, während sie sich in der vorhergehenden Figur ganz in
dem Tintenbehälter befindet. a ist die Eintauchmündung.
Die Röhre b, wodurch sie mit Tinte versehen wird, steht
mit einem Pumpencylinder c in Verbindung, worin der
Kolben d spielt. Durch die Oeffnungen e, e kann die Tinte aus dem Tintenbehälter frei in den
Cylinder c fließen. Der Kolben d wird mit Hülfe einer Schraube oder einer andern zwekdienlichen Vorkehrung gehoben und
niedergedrükt. Wird nun der Kolben bis über die Oeffnungen e,
e gehoben, so fließt begreiflicher Weise Tinte in den Cylinder, und diese
Tinte wird beim Niedergang des Kolbens in die Eintauchmündung a hinaufgedrükt. Bedarf man der Tinte nicht mehr, so hebt man den Kolben
in die Höhe, worauf die Tinte wieder in den Behälter zurükfließt.
Das Fig. 46
und 47 im
Durchschnitt dargestellte Tintenzeug unterscheidet sich von dem mit Bezug auf Fig. 44 und
45
beschriebenen nur dadurch, daß der Kolben beim Aufsteigen anstatt beim Niedergehen
die Tinte in die Eintauchstelle hinaufdrükt.
Die Figuren 48
und 49 zeigen
die Durchschnitte einer andern Einrichtung, wobei der Kolben an der Röhre f festsizt. Durch diese Röhre tritt die Tinte, wenn der
Kolben d in eine am untern Theil des Gefäßes angebrachte
Vertiefung – eine Art Pumpenstiefel – hinabgedrükt wird, in die
Eintauchmündung a (Fig. 49). Die Röhre f ist an einem Korkstöpsel g
befestigt, welcher der Verzierung wegen noch mit einem Dekel h versehen ist. Man sieht demnach bei näherer Betrachtung der Abbildung,
daß, wenn man den Stöpsel g, wie Fig. 48 zeigt, in die
Höhe hebt, die Tinte wieder in ihr Behältniß zurükfließen muß.
Wir gehen nun zur Beschreibung des zweiten Theiles unserer Erfindung über.
Fig. 50
stellt die Frontansicht,
Fig. 51 die
Endansicht,
Fig. 52 und
53
stellen Querschnitte eines diesem Theile unserer Erfindung gemäß eingerichteten
Tintenfasses dar. Nach den Figuren 50, 51, 52 befindet
sich die Tinte in der Eintauchmündung, in Fig. 53 ist dieselbe in
ihren Behälter zurükgetreten. Das Tintenfaß besteht aus einem Cylinder h, der in einem Gestelle i
um einen gewissen Bogen drehbar ist. Der Cylinder wird durch den ihn theilweise
umfassenden Theil i' in dem Gestelle festgehalten. Die
Eintauchmündung j ist an den Cylinder h befestigt und bildet ein Stük mit demselben. Durch
eine Oeffnung k tritt die Tinte in die Eintauchstelle
und aus derselben in den Cylinder zurük. l bildet den
Dekel, gegen welchen die Eintauchmündung in der Fig. 53 dargestellten
Lage anschlägt. Durch die Oeffnung m hat die Luft
Zutritt in den Cylinder, damit die Tinte in die Eintauchstelle fließen könne,
nachdem der Apparat in die geeignete Lage gebracht worden ist; auch das Ueberfließen
der Tinte in Folge einer etwaigen Temperaturerhöhung wird durch das Loch m verhütet, indem die ausgedehnte Luft durch dieselbe
entweichen kann. Will man von dem Tintenfaß Gebrauch machen, so füllt man die Tinte
in die Eintauchmündung, nachdem man sie in die Fig. 50, 51, 52
dargestellte Lage
gebracht hat; will man dagegen vom Tintenzeuge keinen Gebrauch machen, so dreht man
den Cylinder in die in Fig. 53 dargestellte
Lage, wodurch nicht nur die Tinte in ihren Behälter zurükkehrt, sondern auch die
Eintauchmündung sich dicht an den Dekel anlegt, so daß die Tinte zugleich gegen den
Staub geschüzt ist. Um das Schreibzeug wieder zu benuzen, braucht man nur die
Eintauchmündung in die in Fig. 50, 51 und 52 dargestellte Lage zu
bewegen, damit die Tinte in dieselbe einfließe.
Anstatt das ganze Tintenfaß zu drehen, um die Eintauchstelle in die zur Aufnahme der
Tinte geeignete Lage zu bringen, kann man auch nur einen Theil des Tintenfasses
beweglich herstellen. Die Figuren 54 und 55 liefern die
Abbildung eines Tintenzeugs mit dieser Abänderung. In diesem Falle dreht sich nur
der Theil x mit der Eintauchmündung; das mit Tinte
versehene Hauptgefäß bleibt stehen, und der Theil x wird
vermittelst einer Feder y dicht an dasselbe angedrükt.
An den Metalltheil x ist von Innen Glas gesittet und die
Flächen sind auf einander geschliffen, um eine wasserdichte Verbindung herzustellen.
Die Feder y trägt den Dekel l der Eintauchmündung. Will man den Theil x
abnehmen, so schraubt man die Schraube y¹ los,
worauf die Feder y um die Achse y² gedreht und aus dem Wege geschafft werden kann.