Titel: | Maschine zum Ausspannen des Tuchs, worauf sich Moses Poole am Patentoffice zu London, am 22. März 1841 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 85, Jahrgang 1842, Nr. LXXIX., S. 326 |
Download: | XML |
LXXIX.
Maschine zum Ausspannen des Tuchs, worauf sich
Moses Poole am
Patentoffice zu London, am 22. Maͤrz 1841 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April
1842, S. 193.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Poole's Maschine zum Ausspannen des Tuchs.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Maschine von eigenthümlicher Construction, mit
deren Hülfe die Tücher sehr vorteilhaft und mit größerer Leichtigkeit
ausgespannt werden können, als wenn man sich der gegenwärtig gebräuchlichen
Strekrahmen bedient.
Fig. 15
stellt eine Seitenansicht und
Fig. 16 einen
Grundriß der Maschine dar.
Die Figuren 17
und 18 sind
Endansichten derselben. Die übrigen Figuren liefern einige Details nach einem
größeren Maaßstabe; überall dienen gleiche Buchstaben zur Bezeichnung der
entsprechenden Maschinentheile. Die Maschine besteht aus einem rotirenden Gestell,
welches das Tuch aufnimmt und ausspannt. a, a die
Seitenschienen des Gestells; b, b hervorstehende
Flächen, welche das Tuch aufnehmen und mit Hülfe krummer, unten zu beschreibender
Spizen festhalten. Diese Flächen b, b sind zu beiden
Seiten der Maschine spiralförmig an die Seitengestelle a,
a befestigt. Beide Seitengestelle befinden sich an einer Achse c; das eine derselben sizt an der Achse c fest, das andere dagegen läßt sich, um das Tuch
gehörig ausspannen zu können, auf derselben verschieben. Die Sahlbänder sind es,
welche an den Flächen b festgehalten werden. An der
Achse c befindet sich eine feste und lose Rolle, durch
welche die Bewegung mit Hülfe eines endlosen Riemens von irgend einer Kraftquelle
aus auf die Achse übertragen wird. Die Bewegung läßt sich übrigens auch aus freier
Hand, mit Hülfe der Kurbel D, des Getriebes D¹ und des Rades D² der Achse mittheilen. e, e ist eine von
den Gestellen a, a aus querüberlaufende Stange mit einer
Anzahl krummer Spizen oder Haken. Wenn das Tuch in die Maschine geleitet werden
soll, so wird dasselbe in diese Spizen eingehakt, so daß es in eine Fläche
ausgebreitet in die Maschine tritt. Die Achse c ist hohl
und besizt eine Schraube f, welche sich mit Hülfe der
Kurbel g darin drehen läßt. Die Schraube läuft in den
Lagern h, h. In der Achse c
befinden sich zwei Schlize i, i, durch welche die
Hervorragungen j einer Schraubenmutter j¹ treten. Demnach läßt sich die Schraubenmutter
j¹ von der Kurbel g hinweg oder gegen dieselbe hinschieben, je nachdem die Kurbel in ihrer
Büchse nach der einen oder der andern Richtung gedreht wird. Diese Büchse besteht
aus zwei zusammengeschraubten Theile n, in welchen zur
Aufnahme der Hervorragungen j, Vertiefungen j² angebracht sind. Wenn daher die Kurbel g umgedreht wird, so gleitet die Büchse oder Nabe des
beweglichen Gestells a längs der Achse c und zwar vor oder zurük, je nach der Richtung, in
welcher die Drehung der Kurbel erfolgt. Auf diese Weise läßt sich das Tuch, wenn es
durch die an den Flächen b angebrachten gebogenen Spizen
festgehalten wird, seiner Breite nach ausspannen, nachdem man vorher das Tuchende
von den Haken der Schiene e losgemacht hat. Das Tuch
wird auf folgende Weise in der Maschine befestigt und festgehalten. In die Flächen b sind von Streke zu Streke krumme Spizen m, m eingeschlagen, in welche ein an jeder Seite der
Maschine aufgestellter Arbeiter die Sahlbänder des Tuchs befestigt; dreht man nun
die Achse des beweglichen Seitengestells a, so wird das
Tuch der Breite nach ausgespannt. Das auszuspannende Tuch wird zuerst auf eine Walze
n gewikelt, deren Achse o auf dem Seitengestelle p gelagert ist. An
dieser Walze befindet sich eine mit Spizen oder Häkchen besezte Stange q, welche das Tuch beim Auf- und Abwikeln glatt
und faltenlos erhält. Von der Walze n aus tritt das Tuch
zwischen die Walzen r, r, von denen die obere mit Hülfe
belasteter Hebel gegen die untere angedrükt wird, wie man deutlich aus den
Abbildungen abnehmen kann. Von den Walzen r aus wird das
Tuch über die Cylinderbürste r¹ geleitet, deren
Oberfläche den zum Aufwikeln des Tuchs auf die Flächen b
nöthigen Widerstand darbietet.