Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 85, Jahrgang 1842, Nr. XCV., S. 395 |
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XCV.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 6. bis 28. Jul. 1842 in England ertheilten
Patente.
Dem John Harrison
Scott, Ingenieur in Somer's Town: auf Verbesserungen in der
Fabrication metallener Roͤhren. Dd. 6. Jul. 1842.
Der Lady Anna
Vavasour in Melbourne Hall, York: auf Verbesserungen an
Pfluͤgen. Dd. 7. Jul. 1842.
Dem Richard Hodgson
am Montague Place: auf sein verbessertes Verfahren auf metallenen und anderen
Flaͤchen Bilder zu erzeugen. Dd. 7. Jul. 1842.
Dem James Timmins
Chance in Birmingham: auf Verbesserungen in der Glasfabrication. Dd. 7. Jul.
1842.
Dem Charles Augustus
Preller in East Cheap: auf verbesserte Maschinerien zum
Vorbereiten, Kaͤmmen und Streken der Wolle und des (tuͤrkischen
oder persischen) Ziegenhaars. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 7. Jul.
1842.
Dem George Edmund
Donisthorpe in Bradford, York: auf Verbesserungen im
Kaͤmmen und Streken der Wolle und gewisser Haare. Dd. 7. Jul. 1842.
Dem William
Fairbairn, Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen in der Construction metallener
Schiffe und Boote, ferner im Zubereiten der Metallplatten dafuͤr. Dd. 7. Jul.
1842.
Dem Joseph Hall in
Cambridge: auf Verbesserungen an Pfluͤgen. Dd.
7. Jul. 1842.
Dem John Perring in
Cecil House, Strand: auf Verbesserungen im Pflastern mit Holz. Dd. 7. Jul.
1842.
Dem John Bird,
Mechaniker in Manchester: auf
eine verbesserte Maschinerie zum Heben von Wasser und anderen
Fluͤssigkeiten. Dd. 7. Jul. 1842.
Dem William Prichard
in Burley Mills, Leeds: auf eine
verbesserte Methode den Rauch zu verzehren und bei Dampfkesseln etc.
Brennmaterial zu ersparen. Dd. 7. Jul. 1842.
Dem William Revell
Vigers im Russel Square: auf ein Verfahren die Luft in
beschraͤnkten Raͤumen athembar oder rein zu erhalten, damit
Personen unter Wasser bleiben und arbeiten koͤnnen, ohne daß man ihnen
fortwaͤhrend frische atmosphaͤrische Luft zufuͤhrt. Dd. 7. Jul.
1842.
Dem John Peter Booth
in der City von Cork: auf einen verbesserten Apparat zum Arbeiten in Bergwerken,
besonders um Lasten zu heben, hinabzulassen und zu transportiren; derselbe
befoͤrdert auch die Ventilation der Gruben. Dd. 9. Jul. 1842.
Dem Jean Baptiste
Jonannin in Upper Ebury Street, Pimlico: auf einen verbesserten
Regulator fuͤr Dampfmaschinen, Wasserraͤder etc. Von einem
Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 9. Jul. 1842.
Dem James Crutchett,
Ingenieur in William Street, Regents Park: auf verbesserte Apparate zum Erzeugen
und Verbrennen des Leuchtgases. Dd. 12. Jul. 1842.
Dem Thomas Deakin,
Kaufmann in Sheffield: auf Verbesserungen in der
Fabrication gewisser Theile der Pferdegeschirre und anderer Sattlerarbeiten. Dd. 12. Jul.
1842.
Dem Jean Leandre
Clement, Ingenieur im St. Martins Lane: auf verbesserte Apparate,
um die Temperatur von Fluͤssigkeiten, so wie auch den Dampfdruk zu
bestimmen. Dd. 12.
Jul. 1842.
Dem William Henry
Stucky aus St. Petersburg: auf eine pneumatische Kraftmaschine.
Dd. 12. Jul.
1842.
Dem Joseph
Schlesinger, Fabrikant in Birmingham: auf Verbesserungen an Tintenfaͤssern, ferner
an Instrumenten zum Heften des Papiers. Dd. 16. Jul. 1842.
Dem Robert Benton in
Birmingham: auf
Verbesserungen im Forttreiben und Anhalten der Wagen auf Eisenbahnen. Dd. 16. Jul.
1842.
Dem Joseph Barling,
Uhrmacher in High Street, Maidstone: auf sein Verfahren bei Maschinen, welche
von Hand getrieben werden, die rotirende Bewegung hervorzubringen. Dd. 16. Jul.
1842.
Dem John Chatwin,
Knopffabrikant in Birmingham: auf
Verbesserungen in der Fabrication uͤberzogener Knoͤpfe. Dd. 16. Jul.
1842.
Dem Charles Robert
Ayers, Architekt in John Street, Berkeley Square: auf
Verbesserungen im Verzieren und Faͤrben von Glas, Steingut, Porzellan und
Metallen. Dd. 23.
Jul. 1842.
Dem Joseph Partridge,
Faͤrber in Bowbridge, bei Stroud, Gloucester: auf
Verbesserungen im Reinigen der Wolle. Dd.
23. Jul. 1842.
Dem Eugene de Varroc
in Bryanstone Street, Portman Square: auf Apparate, welche an Schornsteinen
angebracht, das Feuerfangen derselben verhindern und das Kehren derselben
unnoͤthig machen. Dd. 23. Jul. 1841.
Dem Alexander
Johnston im Hill House, Edinburgh: auf Verbesserungen an Fuhrwerken, welche auch bei
Schiffen und Booten anwendbar sind. Dd. 23. Jul. 1842.
Dem Edward Cobbold in
Melford, Suffolk: auf seine Methode Menschen und
andere Koͤrper auf der Oberflaͤche des Wassers zu erhalten, so daß
sie darauf fortschwimmen. Dd. 28. Jul. 1842.
(Aus dem Repertory of
Patent-Inventions. Aug. 1842, S. 125.)
Ueber das Verfahren beim Kyanisiren des Grundschwellenholzes
für die Hull-Selby-Eisenbahn; von John Timperley.
Auf die Anempfehlung der Ingenieurs Walker und Burges wurde beschlossen, die Grundschwellen dieser Bahn
in geschlossenen Gefaͤßen mittelst Verduͤnnung der Luft und
Compression der Fluͤssigkeit statt wie gewoͤhnlich in offenen
Troͤgen zu kyanisiren. Der Apparat besteht aus zwei Troͤgen, einem
Reservoir, zwei Drukpumpen und einer doppelten Luftpumpe. Die Troͤge sind
cylindrisch, mit flachen Enden von etwa 1/2 Zoll diken Stabeisenplatten verfertigt.
Sie sind 70 Fuß lang und 6 Fuß weit. An jedem Ende befindet sich eine außen flache,
innerlich concave,
gußeiserne Thuͤre mit Gegengewichten, um sie aufziehen und herablassen zu
koͤnnen. Jedes Ende ist durch fuͤnf parallele gußeiserne Rippen
verstaͤrkt, deren Enden mit stabeisernen Baͤndern zusammengehalten
werden, und die ringsum an die Troͤge genietet sind. Troz der großen
Staͤrke dieser Stangen brachen doch einige durch den waͤhrend der
Operation angewandten Druk. Die Gefaͤße sind mit Filz ausgelegt, welcher mit
genau zusammengefuͤgten foͤhrenen Latten bedekt wird, die mit
kupfernen Nieten befestigt werden. Diese Vorsicht ist noͤthig, um dem
Verderben vorzubeugen, welches durch die Beruͤhrung des Eisens mit dem
Queksilbersublimat herbeigefuͤhrt wuͤrde. Urspruͤnglich hatte
man nur eine messingene Drukpumpe von 2 Zoll Durchmesser und 6 Zoll Kolbenhub; da
diese aber unzureichend befunden wurde, kam noch eine hinzu von 4 Zoll Durchmesser;
es konnte von nun an ein Druk von 100 Pfd. auf den Quadratzoll leicht erzielt
werden. Die Luftpumpe hat 10 Zoll Durchmesser und 15 Zoll Hub und ist von
gewoͤhnlicher Construction. Das Verfahren ist einfach und geht schnell. Der
Aezsublimat wird vorher in einem Bottich mit warmem Wasser im Verhaͤltniß von
1 Pfd. auf 20 Pfd. des leztern gemischt; die klare Loͤsung wird sodann in das
Reservoir abgeschuͤttet, in welchem sie bis zum gehoͤrigen Grad mit
Wasser verduͤnnt wird, wovon man sich mittelst des Araͤometers
uͤberzeugt. Die Operationen des Auspumpens und Comprimirens erfordern acht
Mann fuͤnf Stunden lang; der ganze Proceß dauert beilaͤufig sieben
Stunden, in welcher Zeit 17 bis 20 Ladungen in jedem Trog kyanisirt werden. Es ist
gut, das Holz zwei bis drei Wochen nach dem Kyanisiren aufgeschichtet zu lassen, ehe
man es gebraucht. 3/4 Pfd. Aezsublimat wurden hinreichend befunden, um eine Ladung
(50 Kubikfuß) Holz zu praͤpariren. Im Ganzen wurden etwa 337,000 Kubikfuß
Holz kyanisirt, wovon mit Einschluß eines Theils der Anschaffungskosten der
Troͤge der Kubikfuß im Durchschnitt auf 5 Pence zu stehen kam. Das Holz wurde
nach dem Proceß untersucht und gefunden, daß die Loͤsung bis in das Herz der
Kloͤze eingedrungen war. – Aus den beigegebenen Tabellen geht hervor,
daß die Saͤttigung eines Kubikfußes ohne Auspumpen der Luft bei Danziger
Bauholz nicht mehr als 2 1/4 Pfd. Queksilbersublimat erforderte, waͤhrend 12
1/4 und 15 1/4 Pfd. bei inlaͤndischem (engl.) Holz noͤthig waren, was
der Verf. zum Theil der groͤßern Compactheit jenes Holzes zuschreibt. (Mechanics' Magazine, Mai 1842, S. 405.)
Eisenproduction in Großbritannien.
Folgendes ist das aus moͤglichst sichern Quellen geschoͤpfte
Verzeichniß der sowohl in Gang als nicht in Gang befindlichen Hohoͤfen von
ganz Britannien, nebst ihrem durchschnittlichen woͤchentlichen Product. Es
gewaͤhrt eine Uebersicht des gegenwaͤrtigen Eisenhandels.
Textabbildung Bd. 85, S. 397
Oefen; Im Gang; Durchschnittlich
woͤchentl. Producte; Suͤd-Staffordshire 1ste Abtheil; Ton.;
2te Abtheil.; Nord-Staffordshire; Shropshire; Derbyshire; Yorkshire;
Schottland; Northumberland; Durham; Dean-Wald; Suͤd-Wales;
Nord-Wales; Irland; Summa; Tonnen
Demnach sind 350 Oefen im Gang und 177 außer Gang. Die Menge Roheisens, welche durch
die im Gang befindlichen Oefen gegenwaͤrtig jaͤhrlich producirt werden
kann, betraͤgt also 1,327,612 Tonnen, wovon aber 20 Proc. abgezogen werden
koͤnnen und 1,062,090 Tonnen als wirkliches Product bleiben. Vergleicht man
dieses Resultat mit den im J. 1839 erhaltenen Ziffern, wie sie in David Mushet's
„Papers on Iron and Steel“
enthalten sind, so war das damalige Ergebniß:
Textabbildung Bd. 85, S. 398
Oefen; Im Gang; Durchschnittlich
woͤchentl. Product; Suͤd-Staffordshire; Ton.;
Nord-Staffordshire; Shropshire; Derbyshire; Yorkshire;
Newcastle-on-Tyne; Schottland; Dean-Wald;
Suͤd-Wales; Nord-Wales; Summa; Tonnen
oder ein Jahresproduct von 1,248,260, nach Hrn. Mushet's Angabe 1,248,781 Tonnen. Man wird ferner, wenn
man das gegenwaͤrtige Product mit der Durchschnittszahl von 1839 vergleicht,
in welchem Jahre die Zahl der Oefen 429, die der im Gange befindlichen aber 379 war;
waͤhrend im Februar 1842 die Zahl sich auf 527 vermehrt hatte, von welchen
aber nur 350 im Gang waren, deren groͤßter Theil sein Product um 25 Proc.
reducirte – da das woͤchentliche Gesammtproduct im Jahre 1839 24,005
Tonnen, im Februar 1842 aber 25,531 Tonnen betrug – ersehen, daß in den
lezten zwei Jahren eine Zunahme von 98 Oefen statt fand, was einem Mehrproduct von
407,680 Tonnen fuͤr das Jahr (ungefaͤhr 1/3 des durchschnittlichen
Products) entspricht, waͤhrend die Anzahl der im Jahr 1839 in Gang
befindlichen Oefen groͤßer ist als die der gegenwaͤrtig
thaͤtigen. (Mechanics' Magazine, Mai 1842, S.
231.)
Galvanoplastische Silberplattirung.
Hr. Becquerel berichtet der franzoͤsischen
Akademie, daß Hr. Belfield-Lefèvre sich es
zur Aufgabe gemacht habe, die Galvanoplastik zur Erzeugung von plattirtem Blech
– aus Kupfer und Silber bestehend – anzuwenden. Sein Verfahren dabei
ist von dem bisher zur galvanischen Vergoldung und Versilberung eingeschlagenen ganz
verschieden. Es handelt sich hier nicht mehr darum, auf irgend ein Metall eine
duͤnne Platin-, Gold- oder Silberschicht niederzuschlagen,
sondern mittelst eines schwachen elektrischen Stroms mit Silber plattirte
Kupferblaͤttchen zu machen, bei welchen beide Metalle in beliebigen
Verhaͤltnissen uͤber einander befindlich seyn koͤnnen.
Auf eine gehoͤrig praͤparirte, in Verbindung mit dem negativen Pol
eines Volta'schen Apparats befindliche Metallplatte faͤllt Hr. Belfield-Lefèvre zuerst eine vollkommen
reine, gleichfoͤrmige, homogene Silberschicht, welche er durch sein Verfahren
so dik machen kann als er will; auf diese Silberschicht faͤllt er sodann eine
Kupferschicht. Wenn leztere dik genug ist, wird die plattirte Platte von der andern
abgenommen, auf welcher sie gebildet wurde, und kann dann ohne weitere
Praͤparirung zur Photographie und vielleicht auch zu anderm Gebrauche
dienen.
Hr. B. – L. hatte hiebei mehrere Schwierigkeiten zu uͤberwinden; es
durfte naͤmlich die niederfallende Silberschicht sich an die Platte, auf
welche sie sich ansezte, nicht anhangen und sie mußte die Politur von deren
Oberflaͤche vollkommen wiedergeben; der Silberabsaz mußte sich eine beliebige
Zeit lang gleichfoͤrmig fort erzeugen, damit demselben eine beliebige, vorher
bestimmte Dike gegeben werden konnte; das Kupfer hingegen mußte sich innig mit der
Silberschicht verwachsen und hinlaͤnglich fein, rein und haͤmmerbar
seyn; endlich mußte das ganze Verfahren so einfach und oͤkonomisch seyn, daß
die galvanoplastisch plattirte Platte mit der auf gewoͤhnlichem Weg
erhaltenen mit Vortheil concurriren kann. Hr. B. – Lef. beschaͤftigt sich jezt in Verbindung mit Hrn. Deleuil mit der Anwendung seines Verfahrens auf die
Industrie, und das vorliegende Muster scheint alle wuͤnschenswerthen
Eigenschaften zu vereinigen. (Comptes rendus. Julius
1842, No. 1.)
Zur Galvanoplastik und über sogenannte galvanoplastische
Spizen.
Das Juliusheft des Philosophical Magazine etc. theilt S.
61 folgende, die Ablagerung auf Graphit und galvanoplastische
Spizen betreffende Notizen des Hrn. Charles V. Walker mit. – Die Schwierigkeit der Reduction des Kupfers auf den
von dem Leitungsdraht entferntesten Theilen der mit Graphit uͤberzogenen
Oberflaͤchen laͤßt sich durch ein sehr einfaches Mittel
uͤberwinden. Man dreht einen oder mehrere Leitungsdraͤhte um den
Hauptdraht und laͤßt sie an die Stellen auslaufen, wo die Reduction nicht
statt fand. Der Werth dieser scheinbar unbedeutenden Mittheilung kann nur von
Praktikern gewuͤrdigt werden.
Das Material, welchem der Name galvanoplastische Spizen
(electro-lace) beigelegt wurde, wird durch
Absezen von Kupfer auf, vorher mit Wachs und Graphit praͤparirten, Nezen oder
Spizen gewonnen. Sie wurden zuerst von Hrn. Phillips in
Cornwallis statt der zur Construction der Grove'schen
Modification der Smee'schen Batterie noͤthigen
Gaze dargestellt. Man wird aber leicht einsehen, daß solche Zeuge, wie Gaze und
Spizen, mit Kupfer uͤberzogen und dann versilbert oder vergoldet, auf
allerlei Weise zur Verfertigung von Zierrathen angewandt werden koͤnnen, wozu
jezt gepreßte und durchloͤcherte Kartenblaͤtter angewandt werden.
Ermittelung der in Galläpfeln etc. enthaltenen Quantität
Gerbestoffs.
Hr. Meunier d. aͤ. in Sedan fand durch zahlreiche
Versuche mit Gerbestoffloͤsungen und Gallertloͤsungen, deren Gehalt
genau bestimmt war, daß zur Faͤllung eines Grammes Gerbestoff 1,16 Gramme
Gallerte noͤthig sind. Dieses Verfahren zur Ermittelung der in einer guten
Sorte Gallaͤpfel enthaltenen Menge Gerbestoffs angewandt, zu welchem Behuf
sie groͤblich gestoßen, dreimal mit ihrem dreißigfachen Gewicht Wasser
ausgekocht, und dann mit Gallertloͤsung (von 50 Gallerte in 500 Wasser)
versezt wurden (von welcher Loͤsung also 11 Theile einem Theil Gallerte
entsprechen), ergab, daß 10 Gramme dieser Gallaͤpfel 4,14 Gerbestoffs, oder
41,40 Proc. enthalten.
Eine gute Sorte Catechu bedurfte zur Faͤllung des Gerbestoffs aus 10 Gram. 68
Theile der Gallertloͤsung, welche 68/11 oder 6,18 Grammen Gallerte
entsprechen. Nun verhaͤlt sich 1,16 zu 1 wie 6,18 zu 5,32, wonach also in 10
Theilen Catechu 5,32 oder 53,20 Proc. Gerbestoff enthalten sind. Die Faͤllung
des Catechu's ist uͤbrigens schwieriger als die der Gallaͤpfel, weil
der Niederschlag so fein zertheilt ist, daß schwer zu sehen ist, wann nichts mehr
niederfaͤllt.
Einen Fehler hat jedoch dieses Verfahren: daß naͤmlich nicht aller Gerbestoff
niedergeschlagen wird; allerdings bleibt nur sehr wenig davon zuruͤk; doch
entsteht troz eines Ueberschusses von Gallerte mit Eisenoxydsalzen ein schwarzblauer
Niederschlag, der vielleicht von etwas gebildetem gerbesaurem Salz
herruͤhrt.
Essigsaures Blei zeigte sich als ein unsicheres Mittel zur Faͤllung des
Gerbestoffs, da der sehr fein zertheilte Niederschlag nicht wahrnehmen laͤßt,
wenn man mit dem Zusezen der Gerbestoffloͤsung aufhoͤren soll, und
zweitens das sich bildende gerbsaure Bleioxyd etwas aufloͤslich ist. –
Die Gallerte bleibt das beste Mittel, um Gallaͤpfel, Catechu und dergl. auf
ihren Gerbestoffgehalt zu pruͤfen. (Journal de Chimi
médicale. Jun. 1842, S. 336.)
Verschiedene geprüfte Seifenarten zu häuslichem
Gebrauch.
Seife fuͤr Seidenwaͤsche: 1 Pfd. fein
geschnittene ordinaͤre Seife, etwas Ochsengalle, 2 Loth Honig, 3 Loth Zuker,
1/2 Loth venetianischen Terpenthin. Ist Alles uͤber Feuer in einem irdenen
Topfe wohl gemengt, so gießt man die Masse in mit nassen Tuͤchern belegte
Formen.
Flekseife fuͤr Ziz und Seidenzeuge: a) 1 Pfd. ordinaͤre Seife, 1/2 Pfd. Ochsengalle,
3 Loth venetianischen Terpenthin. b) 1 Pfd. geschabte
Seife, 1 Schoppen Ochsengalle, 2 Loth Honig, 3 Loth Zuker, 4 Quentchen Terpenthin.
Wird in mit nasser Leinwand belegte Formen gegossen.
Tromsdorff'sche Flekkugeln: 2
Loth Weingeist, 4 Loth weiße Seife, 2 Eierdotter, 1 Loth gereinigtes Terpenthinoͤhl und
so viel Magnesia, um aus der ganzen Masse Kugeln formen zu koͤnnen.
Flekkugeln fuͤr Pech, Wachs, Oehl, Oehlfarben: 4
Loth weiße Seife, 3 Quentchen reine Potasche, 2 Quentchen Wachholderoͤhl.
(Jahrb. fuͤr prakt. Pharm.)
Vorrichtung gegen das Rinnen der Talglichte.
In England wendet man hiezu kleine Glasplaͤttchen an, welche etwa den halben
Durchmesser des Lichts groß sind. In der Mitte ist ein Loch, wodurch die Dochte vor
dem Gießen gestekt werden, so daß die Platten an der Spize des Lichts fest sizen und
der Docht, so viel als zum Brennen noͤthig, hervorragt. Waͤhrend des
Brennens sinkt die kleine Platte immer tiefer etc. Daß die Dochte knotenfrei seyn
muͤssen, versteht sich von selbst. (Saͤchs. Gewerbeblatt.)
Hänle's Maschinen- und
Wagenschmiere.
Im Frankfurter Gewerbsfreund findet sich die Beschreibung einer Maschinen- und
Wagenschmiere, deren ich mich schon seit 20 Jahren bediene und die sich durch ihre
Zwekmaͤßigkeit sehr empfohlen hat. Vielfaͤltige praktische Versuche
haben ihren Nuzen bewaͤhrt, so kann z.B. ein Wagen, wenn er schon
drei- bis viermal damit geschmiert ist, so daß alle Theile der Buͤchse
gleichfoͤrmig damit belegt sind, wodurch eine Spiegelglaͤtte entsteht,
nach einem frischen Beschmieren sechs Wochen lang taͤglich gefahren werden,
ohne daß man noͤthig hat, danach zu sehen, was besonders fuͤr Reisen
sehr empfehlenswerth ist. Bei Spindeln und anderem Maschinenwerk vermehrt sie die
Kraft, weil durch sie eine große Glatte auf der Oberflaͤche der sich
reibenden Theile entsteht und dadurch das Hinderniß der Reibung zum großen Theil
vermindert wird.
Eine Hauptbedingung bei der Bereitung derselben besteht in der Darstellung eines sehr
fein zertheilten Graphits. Es wird hiezu der feinste spanische oder
boͤhmische angewendet, der mechanisch von der Gangart befreit, gepocht, auf
einer Muͤhle mit etwas Wasserzusaz aufs Feinste gemahlen und mit der Vorsicht
geschlaͤmmt wird, daß man ihn durch ein feines Haarsieb laufen laͤßt,
wodurch zaͤhe und leichtere Substanzen aufgefangen und entfernt werden
koͤnnen. Die fein geschlaͤmmten Theile laͤßt man absezen, gießt
das uͤberstehende Wasser ab und bringt den Saz auf ausgespannte
Leinentuͤcher, preßt aus, nachdem das Wasser nicht mehr abtropft, und troknet
auf Brettern. Dieser so zu bereitete Graphit hat sich durch Troknen zusammengeballt
und muß vor der Anwendung wieder zerrieben und durch ein feines Sieb getrieben
werden. 4 Theile davon mit 25 Theilen zerlassenem Talg und einem Theil Klauenfett
vermittelst einer Keule auf das Sorgfaͤltigste gemischt, damit keine Knollen
entstehen, bilden dann die Schmiere.
Dieses Verhaͤltniß ist in oben angegebener Schrift enthalten und stimmt nicht
mit dem meinigen uͤberein, denn es befinden sich hier auf 26 Theilen Fett nur
4 Th. Graphit, waͤhrend in dem meinigen auf 24 Th. des ersteren 12 Th. des
lezteren kommen, naͤmlich auf 12 Th. Graphit 16 Th. Schweineschmalz und 8 Th.
Talg. Da nun diese Mischung sich seit 20 Jahren bewaͤhrt hat, so glaube ich,
solche hier nicht vorenthalten zu duͤrfen. (Mittheil. des Gewerbvereins in
Lahr.)
Eigenschaft des Borax, Schabenkäfer zu vertilgen.
Im nordischen Centralblatt fuͤr Pharmacie (1839, Nr. 9) findet sich folgende
Notiz:
Man bedient sich sonst zur Vertilgung der Schaben oder Russen (Blatta germanica) einer Mischung von Arsenik mit Erbsenmehl, die Anwendung
dieses Giftes ist jedoch um so gefaͤhrlicher, als jene Thiere ihre Wohnung
meist in Kuͤchen und bewohnten Zimmern aufschlagen. Gepulverter Borax aber, entweder rein, oder noch besser 2 Theile
davon mit 1 Theil Mehl und 1 Theil Zuker vermengt und uͤberall hingepudert,
wo sich die Thierchen aufhalten, leistet eben so gute Dienste, ohne irgend eine
Gefahr herbeizufuͤhren.