Titel: | Verbesserungen an Pflügen, worauf sich Edward Hammond Bentall, Eisengießer zu Heybridge in der Grafschaft Essex, am 10. Jun. 1841 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 86, Jahrgang 1842, Nr. LXXII., S. 334 |
Download: | XML |
LXXII.
Verbesserungen an Pfluͤgen, worauf sich
Edward Hammond
Bentall, Eisengießer zu Heybridge in der Grafschaft Essex, am 10. Jun. 1841 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of arts. Aug. 1842, S.
12.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Bentall's verbesserte Pflüge.
Vorliegende Verbesserungen an Pflügen bestehen 1) in der eigenthümlichen Construction
und Anordnung eines adjustirbaren Hebels an dem Pfluggestell, um die Neigung der an
dem Hebelende befestigten Pflugschar ändern zu können. Auf diese Weise läßt sich die
Spize der Schar unter einem beliebigen Winkel höher oder tiefer als die Sohle des
Pflugs stellen, so daß sie mehr oder weniger tief in den Boden eingreift; 2) in der
eigenthümlichen Form der Scharen und in der Art dieselben an obige adjustirbare
Hebel zu befestigen; 3) in der Befestigungsweise der Brust oder des Formbrettes an
den Pflug, so daß dasselbe mit dem adjustirbaren Hebel und der Schar steigen und
sinken kann; 4) in den Mitteln, die Bruststüke eines Doppeltbrustpfluges
zusammenzuziehen und auszudehnen, wenn diese Doppelbrust aus einem Stük gegossen
ist.
Fig. 49
stellt das Gestell a, a, a eines verbesserten Pfluges im
Aufriß dar; die Brust ist weggelassen, um die dahinter liegenden Theile sichtbar zu
machen; b, b ist der adjustirbare Hebel, an welchen
die Schar c befestigt ist; d
die Sohle des Pflugs.
Fig. 50 zeigt
die Form des unteren Theiles der Sohle und der daran befestigten Schar c; die Gestalt der unteren Seite des Gestelles a und der Nase des Hebels b
ist durch punktirte Linien bezeichnet.
Fig. 51 zeigt
die Form der unteren Seite des Hebels b in der Nähe
seiner Nase und Fig. 52 die des Gestelles a.
Fig. 53 ist
ein Verticaldurchschnitt durch den vorderen Theil des Gestelles a und des Hebels b nach
einem größeren Maaßstabe, welcher das Verfahren zeigt, wie der Hebel und das Gestell
unten durch einen losen Bolzen g miteinander in
Verbindung gesezt werden.
In den unteren Theil des Hebels ist querüber eine Rinne e
geschnitten, welche, wie Fig. 53 zeigt, auf eine
Leiste f zu liegen kommt, und dadurch dem Hebel
gestattet, in einem kleinen Bogen auf dem Gestelle um die Leiste f als Stüzpunkt zu schwingen. An dieser Stelle werden
Hebel und Gestell vermittelst des losen Bolzens g
zusammengehalten. Dieser Bolzen tritt durch entsprechende, im Gestell und Hebel
angebrachte Löcher; in dem unteren Theile des Gestelles befindet sich zur Aufnahme
des Bolzenkopfs eine Vertiefung; auf das entgegengesezte Ende des Bolzens wird eine
Mutter h geschraubt, um den Hebel und das Gestell mit
einander in Verbindung zu erhalten.
Der obere Theil des Hebels b ist, wie Fig. 49 zeigt, mit dem
Gestell durch einen Bolzen i verbunden, welcher an dem
Hebelende befestigt ist und durch ein Oehr k geht; zu
beiden Seiten dieses Oehrs sind zwei Muttern auf den Bolzen geschraubt.
Die Schar c wird auf die Nase des Hebels b geschoben und an denselben vermittelst eines Bolzens
l (Fig. 49 und 50) befestigt,
der durch ein in dem Hebel befindliches Loch tritt.
Wenn nun, nachdem der Hebel und die Schar auf diese Weise an das Pfluggestell
befestigt worden sind, die Spize der Schar tiefer als die Sohle in den Boden
eingreifen soll, so werden die Muttern des Schraubenbolzens i umgedreht. Dadurch gelangt das obere Ende des Hebels näher an das Oehr
k, folglich wird die Nase des Hebels und die Schar,
wie die Punktirungen in Fig. 49 andeuten,
niedergedrükt. Soll die Spize der Schar gehoben werden, so dreht man nur die Muttern
des Schraubenbolzens i nach der entgegengesezten
Richtung.
Fig. 54
stellt eine Modification des adjustirbaren Hebels und eine andere Methode, denselben
an die Schar zu befestigen, dar. In diesem Falle wird mit der Gestalt des vorderen
Theiles des Gestelles a eine kleine, aber unwesentliche
Veränderung vorgenommen, und der Hebel b wird an seinem
Ende mit zwei Baken versehen, welche die Schar halten. Dieser Hebel bewegt sich,
anstatt wie oben auf der Leiste f, um einen
Drehungszapfen, und wird auf die oben erläuterte Weise durch die an einer Schraube
i befindlichen, gegen ein Oehr k zu schraubenden Muttern adjustirt.
Fig. 55
stellt den zulezt erwähnten Hebel abgesondert und in perspektivischer Ansicht dar.
Fig. 56
liefert eine ähnliche Ansicht der oberen Bake. Fig. 57 ist der an den
unteren Theil der Hebelnase anzuhängende Vorschuh; Fig. 58 die zu Folge
vorliegender Modification eigenthümlich gestaltete Schar.
Beim Zusammensezen der Theile dieses Pfluges wird zuerst der Hebel b an das Gestell a
befestigt, indem man einen Bolzen m durch eine in dem
Gestell befindliche Oeffnung und durch das kreisrunde Loch in dem Hebel stekt; dann
wird die Schraube i durch das Oehr k gestekt. Die Bake n wird
hierauf auf die Nase des Hebels b geschoben, und der
Bolzen m durch das an dem hinteren Theile der Bake
befindliche Oehr gestekt. Mit Hülfe einer auf das Ende des Bolzens m geschraubten Mutter werden ferner Gestell, Hebel und
Bake fest mit einander vereinigt.
Der hintere Rand o der Schar c wird alsdann zwischen die Bake n und die
Nase des Hebels b eingesezt und mit Hülfe eines Bolzens
und einer Mutter p in sicherer Lage zwischen denselben
gehalten. Hierauf wird der Vorderschuh q durch einen
Bolzen und eine Mutter r an den Hebel befestigt. Der
Schuh d kann auf die gewöhnliche Weise mit dem unteren
Theile des Gestelles verbunden werden.
Um der Spize der Schar eine beliebige Senkung oder Elevation geben zu können, müssen
die Muttern auf die oben beschriebene Weise an der Schraube i vor- oder zurükbewegt werden.
Sollte es wünschenswerth erscheinen, den Pflug während seines Vorschreitens zu
adjustiren, so kann man eine von Vorn bis Hinten hin sich erstrekende Welle an dem
Pfluge anbringen, deren Vorderende durch eine an dem oberen Theile des Hebels
angebrachte, nach allen Richtungen bewegliche Hülse geht, während das andere Ende
derselben in einem am hinteren Theile des Pfluges befindlichen Lager ruht; die Welle
läßt sich etwa vermittelst einer im Bereiche des Pflügers befindlichen Kurbel
umdrehen.
Da der vordere Theil der Brust des Pfluges nothwendigerweise mit der Hebung oder
Senkung der Schar steigen oder sinken muß, so ist derselbe im einen Fall an den
Hebel b, im anderen Fall an die Bake n des Hebels b befestigt,
und zwar vermittelst eines Bolzens, welcher durch ein in dem Hebel oder der Bake
befindliches Loch gestekt wird; der Hintere Theil der Brust wird auf die gewöhnliche
Weise an das Gestell befestigt. Hat man auf diese Weise die Brust mit dem
verbesserten Pfluge in Verbindung gebracht, so hebt und senkt sich ihr Vordertheil
mit den Bewegungen der Schar.
Fig. 59
liefert den Grundriß und Fig. 60 die hintere
Ansicht eines Pfluges
mit doppelter Brust. Die Doppelbrust ist aus einem Stük gegossen und auf die
gewöhnliche Art an den Vordertheil des Gestells befestigt; die hinteren Theile der
Bruststüke sind jedoch vermittelst der Schraubenbolzen und Muttern v, v an die Querschiene u, u
befestigt. Leztere ist an das Pfluggestell festgeschraubt und die Schraubenbolzen
v, v sind an die innere Fläche der Bruststüke hinten
in der Nähe der oberen Kanten festgemacht. Will man nun die hinteren Theile der
Brust erweitern oder einander nähern, so dreht man nur die Muttern der
Schraubenbolzen v, v um, wodurch die betreffenden Theile
der Brust ein- oder auswärts gedrükt werden, indem die Elasticität des
Metalls diese Contraction oder Expansion gestattet.