Titel: | Verbesserungen an Spinnmaschinen, worauf sich Richard Smith und Richard Hacking, Maschinenfabrikanten zu Bury in der Grafschaft Lancaster, am 13. März 1840 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. XXVII., S. 94 |
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XXVII.
Verbesserungen an Spinnmaschinen, worauf sich
Richard Smith und
Richard Hacking,
Maschinenfabrikanten zu Bury in der Grafschaft Lancaster, am 13. Maͤrz 1840 ein Patent ertheilen ließen.
Aus dem London Journal of arts. Aug. 1842, S.
1.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Smith's und Hacking's Verbesserungen an Spinnmaschinen.
Vorliegende Verbesserungen bestehen erstens in einem Verfahren, die
Umlaufsgeschwindigkeit der Strekwalzen zu vergrößern oder zu verkleinern, um dem
Garne während des Strekens und Spinnens eine größere oder geringere Drehung
ertheilen und dadurch seine Feinheit oder „Nummer“ verändern zu
können, ohne nöthig zu haben, mit dem Räderwerk eine Veränderung vorzunehmen.
Zweitens darin, daß man denselben veränderlichen Treibapparat auf die gewöhnliche
auf- und niedersteigende Spulenbank (copping
rail) in der gehörigen Weise einwirken läßt, um die Geschwindigkeit des
Steigens und Fallens der Spulenbank adjustiren und jenem Wechsel in der Drehung des
Gespinnstes anpassen zu können. Drittens in der Anbringung einer neuen mechanischen
Vorrichtung, um eine gewöhnliche continuirlich kreisförmige Bewegung in die oben
erwähnte auf- und niedersteigende Bewegung umzuwandeln, und zwar so, daß jene
continuirlich rotirende Bewegung zu jeder Zeit zu Gebote steht, der Hub der
Spulenbank je nach der Länge der Spulen auf jede beliebige Streke fortgesezt, und daß dann
dieselbe Bewegung augenbliklich umgekehrt werden kann, um zu jeder beliebigen
Periode die rükgängige Bewegung der Spulenbank zu veranlassen.
Fig. 55 ist
der Grundriß einer Drosselmaschine; Fig. 56 ein Endaufriß
derselben nach der Linie AB, Fig. 55, wobei das
Endgestell weggelassen ist, um die neuen Theile deutlicher sichtbar zu machen. Fig. 57 ist
ein senkrechter Querschnitt nach der Linie CD in
Fig. 55;
Fig. 58
ein senkrechter Längendurchschnitt nach der Linie EF in Fig. 55. a, a, a, a ist das Maschinengestell,
worauf die Strekwalzen b, b, die Spindeln c, c und alle die gewöhnlichen Theile gelagert sind. Die
Hauptwelle d, d trägt eine Rolle e, um welche ein Riemen geschlagen ist, der zugleich eine andere an der
Welle g sizende Rolle f
umschlingt. Auf dieser Welle g ist eine konische Rolle
h festgekeilt, um die ein Riemen 1 läuft, und dann
noch eine zweite konische Rolle i umschlingt, um auch
auf diese die rotirende Bewegung zu übertragen. An der Achse der Rolle i befindet sich ein Getriebe k, welches in ein Rad l von doppeltem
Durchmesser greift. Lezteres sizt an der Welle einer anderen konischen Rolle m und hat den Zwek, die Geschwindigkeit der
Haupttreibwelle auf für die Strekwalzen erforderliche Geschwindigkeit zu reduciren.
Die konische Rolle m ist auf einer Welle n befestigt, welche mit dem einen Ende auf dem Träger
o, mit dem anderen Ende auf dem Endgestelle a ruht; an diesem Ende sizt ein Getriebe p, welches in das zu den Vorderwalzen gehörige Zahnrad
p* eingreift.
Von der konischen Rolle m geht ein Riemen 2 nach einer
anderen auf der Welle g loker sizenden konischen Rolle
q. Diese Welle g trägt
außerdem ein Getriebe r, welches mit dem an der Achse
t befindlichen Rade s im
Eingriff steht. An dem Ende der Welle t befindet sich
ein Getriebe u, welches in das Rad v greift, dessen Achse ein Getriebe w trägt, welches ein Räderpaar x,
x in Umdrehung sezt; lezteres greift in die Verzahnung der Hinteren
Walzen.
Die beiden Riemen 1 und 2 laufen zwischen den gabelförmigen Riemenführern y, y, welche an die Schiebstange und die Schieber z, z befestigt sind, die sich auf den parallelen
Leitschienen 3,3 bewegen. Um nun die Geschwindigkeit der Strekwerksverzahnung zu
ändern, braucht man nur die Stange z nach der einen oder
der anderen Richtung zu bewegen, und dadurch die Riemen 1 und 2 mit größeren oder
kleineren Durchmessern der konischen Rollen in Verbindung zu bringen.
Man sieht, daß dieselbe Bewegung des Rädersystems der konischen Rollen und der
Strekwalzen gleichzeitig und auf ähnliche Weise auf die auf- und niedersteigende Spulenbank wirkt,
um die Geschwindigkeit und Wirkungsweise dieses Apparates gleichzeitig mit
derjenigen der Strekwalzen zu ändern. Dieß geschieht mit Hülfe einer Schraube ohne
Ende, welche an der Achse eines der Räder p* sizt und
das Räderwerk der Vorderwalzen in Umdrehung sezt.
Den dritten Theil der in Rede stehenden Verbesserungen zeigt die Fig. 59, welche eine
Seitenansicht des zur Regulirung des Spulenhubes dienlichen Rades darstellt. Fig. 60 ist
eine Endansicht dieser Vorrichtung. a, a ist ein
gewöhnlicher, mit Zähnen oder Stiften besezter Kranz, in welchen das am unteren Ende
der Diagonalwelle 7 befindliche Getriebe 6 greift. So lange nun die Spulenbank
gehoben werden soll, sezt das Rad seine gewöhnliche Rotation fort; sobald aber der
Hub zu Ende ist, stößt irgend ein mit der Maschine in Verbindung stehender Aufhälter
oder Hebel gegen den Theil b dieses Rades, und ertheilt
diesem Theile auf einem Zapfen in seiner Mitte eine Viertelsumdrehung, wodurch in
dem Kranz eine Oeffnung entsteht, durch die das Getriebe von der Rükseite auf die
Vorderseite des Rades a, a übergeht. In diesem Momente
ertheilt das Getriebe dem Rade a, a eine rükgängige
Bewegung, und veranlaßt dadurch das Niedersteigen der Spulenbank. Der Theil b ist in der Endansicht punktirt und so gedreht
dargestellt, daß dem Getriebe der Durchweg offen steht. Eine Schwanzfeder c hält den Theil b in der
ihm angewiesenen Lage fest, indem sie gegen das vierekig gestaltete Ende seines
Drehungszapfens drükt.