Titel: | Verbesserung an Dampfkesseln, worauf sich Edward Hall, Civilingenieur zu Dartford in der Grafschaft Kent, am 11. Jan. 1842 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. XLVI., S. 169 |
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XLVI.
Verbesserung an Dampfkesseln, worauf sich
Edward Hall,
Civilingenieur zu Dartford in der Grafschaft Kent, am 11. Jan. 1842 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Dec. 1842,
S. 352.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Hall's Verbesserung an Dampfkesseln.
Meine Erfindung besteht in der Anbringung einer oder zweier Seitenröhren an einem
gewöhnlichen cylindrischen Dampfkessel, wodurch die Heizoberfläche vergrößert und
der Effect eines größeren Dampfkessels hervorgebracht wird, ohne daß der Apparat
einen größeren Raum als ein Dampfkessel von kleineren Dimensionen einnähme. Diese
äußeren Röhren sind in dem Feuercanale eines gewöhnlichen cylindrischen Dampfkessels
angeordnet und stehen mit dem Dampfkessel in Verbindung, so daß das Wasser frei
durch dieselben circuliren kann.
Fig. 11
stellt die Seitenansicht des Dampfkessels mit dem Durchschnitt des Mauerwerks durch
die Feuercanäle und Fig. 12 einen senkrechten Durchschnitt desselben ohne Mauerwerk dar. Die
Heizröhren A, A' liegen in dem Feuercanal und werden
vermittelst der Röhren B von Hinten mit Wasser gespeist.
Das Wasser fließt an dem Röhrenhalse C vorbei bis zum
Stöpsel D und steigt dann bei a aus der Röhre A, A' in das Rohr E; aus diesem tritt es in den Dampfkessel und vermischt
sich mit dem Wasser des lezteren. Die Vorderenden A' der
Röhren erhalten ihr Wasser von den unteren Röhren F, F
welche durch den Röhrenhals C von dem Dampfkessel G aus gespeist werden. Der Stöpsel D kann zum Behuf der Reinigung des Kessels mit Hülfe der
Handhabe m entfernt werden.
Fig. 13
stellt den Querschnitt durch den Hinteren Theil der Feuerstelle dieses
Röhrendampfkessels dar, um von der Anordnung beider Heizröhren A, A in Verbindung mit den Feuerröhren F, F, F und dem Dampfkessel G einen deutlichern Begriff zu geben.
Fig. 14 ist
ein Grundriß des Dampfkessels mit seinem Lager, wobei die oberen Feuercanäle
unbedekt dargestellt sind. B, B sind die
Speisungsröhren; A, A' die Heizröhren, welche in den
Canälen der Einwirkung der erwärmten Luft ausgesezt sind und das Speisungswasser
durch die Röhren E, E' in den Dampfkessel G leiten.
Ich halte es nicht für nöthig, mich an gewisse Dimensionen des Dampfkessels oder an
eine bestimmte Anzahl der Röhren zu binden, doch ziehe ich es vor, den beiden
Speisungsröhren denselben Durchmesser und auch ungefähr dieselbe Länge wie den
unteren Röhren zu geben. Die Heizungsröhren befestige ich mit ihren beiden Enden an
den Kessel, so daß sie einen integrirenden Theil desselben bilden, dann verbinde ich
diese Röhren mit den unteren Röhren durch Hälse, die mit Flantschen versehen sind,
um aneinander geschraubt werden zu können. Auf die Heizungsröhren A, A' mache ich keinen Anspruch, da ihre Anwendung nicht
neu ist, wohl aber auf ihre Anordnung in Verbindung mit anderen unter ihnen im Feuer
liegenden Röhren F, F, F, vermöge welcher das durch die
ersteren fließende Speisungswasser auf seinem Wege nach dem Dampfkessel sich nicht
mit dem Wasser der unteren Röhren vermischen kann. Da in Folge der beschriebenen
Einrichtung mein verbesserter Dampfkessel sein Speisungswasser bis zur Siedhize oder
darüber selbst erhizt, so gewährt er gewöhnlichen Dampfkesseln gegenüber
entschiedene Vortheile hinsichtlich der Brennmaterial-Ersparniß.