Titel: | Neue Methode die Oefen der Locomotiven mit erhizter Luft zu speisen und den Luftzutritt dabei zu reguliren, worauf sich Jean Georg Sue Clarke, Ingenieur in Eustongrove, Grafschaft Middlesex, am 6. April 1842 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. LXII., S. 245 |
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LXII.
Neue Methode die Oefen der Locomotiven mit
erhizter Luft zu speisen und den Luftzutritt dabei zu reguliren, worauf sich Jean Georg Sue Clarke, Ingenieur
in Eustongrove, Grafschaft Middlesex, am 6. April
1842 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jan. 1843,
S. 31.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Clarke's Methode die Oefen der Locomotiven mit erhizter Luft zu
speisen.
Meine Erfindung betrifft 1) die Construction eines unter den Roststangen des Ofens
angeordneten Apparates zur Erwärmung der Luft, womit die Oefen der Locomotiven
gespeist werden; 2) ein Verfahren, den Luftstrom zu reguliren.
Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß der Apparat, wenn man das Feuer ausgehen
lassen will, aus dem Wege geschafft werden kann.
Fig. 53
stellt den Längendurchschnitt derjenigen Theile eines Locomotiv-Dampfkessels
nebst Feuerkammern dar, welche zur Erläuterung des wesentlichen Theils meiner
Erfindung nöthig sind.
Fig. 54 ist
ein Querschnitt derselben Theile durch die Linie AB, Fig.
53. Die Figuren 55 und 56 sind ähnliche
Durchschnitte wie Fig. 53 und 54, mit dem einzigen
Unterschiede, daß der Apparat zur Zuführung und Regulirung der Luft in abwärts
geneigter Lage dargestellt ist, so daß das Feuer von den Roststangen entfernt werden
kann. Der Luftheizungsapparat ist auf folgende Weise eingerichtet.
Unter dem Ofen ist eine Achse a angeordnet, welche sich
in den an der Kesselseite befindlichen Lagern b, b
dreht. Die an diese Achse befestigten Arme c, c besizen
an ihren äußern Enden Schlize zur Aufnahme der Bolzen d,
welche unter dem zu beschreibenden Apparat befestigt sind. Die Arme c haben den Zwek, das Hintere Ende des Luftheizungs- und
Regulir-Apparates zu heben und zu senken, indem das Vorderende des Apparates
mit dem untern Theil des Dampfkessels oder der Feuerkammer scharnierartig verbunden
ist. An der Achse a ist noch ein Arm e befestigt, mit welchem die Lenkstange f verbunden ist. Das obere gabelförmige Ende dieser
Stange nimmt die Achse einer Schraubenhülse g auf, durch
welche die Schraube h geht. Die Schraube h dreht sich in Lagern i, i
und ihr oberes Ende enthält ein Stirnrad j, welches
mittelst eines Getriebes und einer Kurbel k umgetrieben
wird. Der eigentliche Lufterhizungsapparat besteht aus zwei Kammern l und m. Die Luft tritt
durch die Oeffnung l¹ ein und streicht unter der
Fläche I, welche von dem darüber brennenden Feuer erhizt
wird, hinweg. Die so erhizte Luft tritt unter der Scheidewand l² hinweg in die Abtheilung m, von wo
aus sie seitwärts in den Aschenfall strömt. Zur Regulirung des Luftstroms dient ein
Schiebventil n, welches sich über die Oeffnung l¹ schieben und vermittelst der Stange o mehr oder weniger schließen läßt. Diese Stange o ist an ihrem einen Ende mit dem Ventil, am andern Ende
mit dem Winkelhebel q verbunden. Mit demselben
Winkelhebel articulirt eine Stange r, deren oberes Ende
einen Handgriff besizt, womit sie gehoben und niedergedrükt werden kann, ferner
mehrere Einschnitte oder Kerben, um sie in jeder beliebigen Lage unterstüzen zu
können. Dadurch ist der Locomotivführer im Stande, den Luftzutritt in seinen Ofen zu
reguliren.
Meine Patentansprüche beziehen sich 1) auf das Verfahren, die Oefen der Locomotiven
auf die angegebene Weise mit erhizter Luft zu speisen; 2) auf die beschriebene
Regulirungsmethode des Luftzutritts.