Titel: | Verbesserte Schreibzeuge, auf welche sich Mark Freeman in Sutton, Grafschaft Surrey, am 21. März 1842 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. LXVIII., S. 254 |
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LXVIII.
Verbesserte Schreibzeuge, auf welche sich
Mark Freeman in Sutton,
Grafschaft Surrey, am 21. März 1842 ein Patent
ertheilen ließ.Das im polytechn. Journal Bd. LXXVIII. G.
76 minder ausführlich und ohne Abbildung beschriebene Leserre'sche apothetische
Tintenfaß stimmt in der Hauptsache mit den hier beschriebenen überein.
A. d. Red.
Aus dem London Journal of arts. Decbr. 1842, S.
338.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Freeman's verbesserte Schreibzeuge.
Die Erfindung besteht erstlich darin, daß das Schreibzeug zwei Abcheilungen hat, in
deren einer ein Stempel oder Kolben wirksam ist und durch sein Niedersteigen die zum
Gebrauch nöthige Tinte herauftreibt; zweitens im Füllen des Tauchnapfes eines
Tintenfasses mit Tinte Vermittelst eines Hebers.
Fig. 23 ist
der Durchschnitt eines nach dem ersten Theil der Erfindung construirten Tintenzeugs.
Dasselbe zerfällt in zwei Abtheilungen a und b; in die erstere bringt man zuerst die Tinte durch den
Hals c, welcher mittelst des aufzuschraubenden Dekels
d verschlossen wird; von hier fließt die Tinte durch
die Oeffnung e in die andere Abtheilung hinüber, in
welcher sich der aus Korkholz bestehende und mit Siegellak oder einer andern
passenden Substanz überzogene Stempel f befindet.
Eine an der Seite des Stempels gemachte Vertiefung g
communicirt durch die Oeffnung h mit dem Innern des
Tauchnapfs i. Der Dekel j
dieses Napfs ist mit einem hervorstehenden Stift k
versehen, welcher, wenn der Dekel gehoben wird, auf die Zahnstange I wirkt, den Stempel herabdrükt und dadurch die im
untern Theil der Abtheilung b befindliche Tinte durch
die Vertiefung g und Oeffnung h in den Tauchnapf zu treten zwingt. Durch Schließen des Dekels auf dem
Tauchnapf erhebt sich der Stempel wieder und die Tinte lehrt in die Abtheilung b zurük.
Wenn der größte Theil der in b befindlichen Tinte
verbraucht ist, kann von a aus frische zugelassen werden
durch Heben des Stempels und Abschrauben des Dekels d;
wenn die Tinte in beiden Abtheilungen gleich hoch steht, wird der Dekel wieder
aufgeschraubt; das Zurüktreten der Tinte wird nun von der Luft verhindert, welche
jezt den Raum erfüllt, welcher in der Abtheilung a
vorher von der Tinte eingenommen wurde.
Fig. 24 ist
der Durchschnitt eines ähnlich wirkenden Tintenzeugs. Dasselbe besteht aus zwei
cylindrischen Abtheilungen a und b, welche durch die Oeffnung e miteinander in
Verbindung stehen. Die Abtheilung b enthält den Stempel
f, welcher mittelst der Schraube m auf- oder abgeschoben wird; der Stempel wird
beim Auf- oder Absteigen durch einen in eine verticale Vertiefung an seiner
Seite sich legenden Stift verhindert, sich zu drehen.
Auf die Abtheilung a ist der Tauchnapf oder Trichter
aufgeschraubt, in welchen die Tinte durch das Absteigen des Stempels treten muß. Die
Abtheilung b wird, wenn es nöthig ist, durch Abschrauben
des Tauchnapfs und Zulassen von Luft in die Abtheilung a
frisch gefüllt.
Die Figuren 25
und 26 sind
Durchschnitte von zwei ähnlichen Tintenzeugen; nur ist bei diesen das Abschrauben
des Dekels oder des Tauchnapfs behufs der frischen Füllung unnöthig. Der ganze
Unterschied besteht darin, daß der Boden der Abtheilung a höher steht als der der Abtheilung b, so daß
die leztere so lange gehörig mit Tinte versehen ist, als noch einige in der erstem
vorhanden ist. Der Stempel f eines jeden dieser
Tintenzeuge ist hohl, von Metall und bewegt sich leicht in der Abtheilung b. Beim Abwärtsgehen kömmt er an der Oeffnung e vorüber und verdrängt durch sein Volum einen Antheil
der in b enthaltenen Tinte, welche hiedurch aufsteigen
und in den Tauchnapf übertreten muß.
Der Stempel des Tintenzeugs Fig. 25 wird auf ähnliche
Weise wie der zuerst beschriebene in Gang gesezt, nämlich durch Oeffnen und
Schließen des Tauchnapf-Dekels; der Stift k an
der Hinterseite dieses Dekels greift nämlich in die Oeffnung n des Stempels.
Im Tintenzeug Fig.
26 bildet die Abtheilung b den Tauchnapf und
der Stempel wird durch Oeffnen oder Schließen des Dekels o auf- oder abwärts gedrükt. Dieser Dekel bewegt sich horizontal
auf seiner Achse p und wird auf der Mündung der
Abtheilung b durch seine zwei Haken q, q (welche die Stifte r, r
festhalten, wenn der Dekel geschlossen ist) luftdicht niedergehalten. An dem untern
Ende der Achse p ist eine Schraube s, welche in die Schraubenmutter t am obern Theil des Stempels greift. Hiedurch geht der Stempel
auf- oder abwärts, wenn der Dekel o geöffnet oder
geschlossen wird, indem dabei, wie oben bei Fig. 24 beschrieben
wurde, der Stempel durch einen Stift verhindert wird sich umzudrehen.
Fig. 27 ist
ein Durchschnitt des den zweiten Theil der Erfindung ausmachenden Tintenzeugs, a ist das Tintengefäß mit dem Dekel b, in dessen Mitte sich eine Schraubenmutter c befindet; durch leztere geht das Ende einer Röhre oder
eines Hebers d, welche außen mit einer dem Gange der
Schraubenmutter entsprechenden Schraube versehen ist, so daß das Tintengefäß beim
Umdrehen an dem Heber auf- und absteigt. Der Heber d bildet einen Theil der Handhebe des Schreibzeugs und endigt in einem
Tauchnapf e; er wird durch den mit punktirten Linien
angezeigten Trichter gefüllt, und wenn nun das Tintengefäß gedreht wird, bis das
Ende des Hebers in seinen Inhalt taucht, so fließt die Tinte durch denselben in den
Tauchnapf.