| Titel: | Beschreibung einer zu Angers construirten Brükenwaage mit hundertfacher Verkleinerung der Last. | 
| Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. CXI., S. 433 | 
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                        CXI.
                        Beschreibung einer zu Angers construirten
                           								Bruͤkenwaage mit hundertfacher Verkleinerung der Last.
                        Aus dem polytechn. Centralblatt 1843, Heft 1, S.
                              								1.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IX.
                        Beschreibung einer Bruͤkenwaage.
                        
                     
                        
                           Die Figuren 40
                              									und 41 auf
                              									Tab. IX stellen eine in der Kunst- und Gewerbsschule zu Angers construirte
                              									Brükenwaage vor, welche J. Jariez in seinem Cours élémentaire de mécanique
                                 										industrielle, Angers 1841, I. Partie, p. 130 beschreibt. Fig. 41 ist ein
                              									Längendurchschnitt durch die ganze Waage, Fig. 40 eine obere
                              									Ansicht der an derselben vorkommenden Hebelverbindungen. a,
                                 										a ist die Brüke oder Lastwaagschale, welche auf den vier Punkten b, c, d und e ruht. Der
                              									Druk, welchen sie in den beiden Punkten b und c ausübt, wird durch den gabelförmigen Hebel f, g aufgenommen, bei welchem das Verhältniß der
                              									Hebelarme fb : fg = 1 : 10 ist, so daß der Punkt g 1/10 des
                              									Druks bekommt, mit welchem a auf b und c drükt; von g wird dieser Druk durch die Zugstange g, h
                              									auf den gleicharmigen Hebel h, i, k, welcher bei i aufliegt, und von k durch
                              									die Zugstange k, l auf den gleicharmigen Hebel l, m, n, welcher bei m
                              									aufliegt, übertragen, so daß, da hik und lmn nur als Transporteurs erscheinen, der Punkt
                              										n 1/10 des auf b und c ausgeübten Druks aufnimmt. Der Druk, welchen die Brüke
                              										a auf die beiden Punkte d und e überträgt, verkleinert der Hebel m, d, n ebenfalls wieder so, daß wegen des Verhältnisses
                              									der beiden Hebelarme md : mn = 1 : 10 der Punkt n nur 1/10 desselben erhält. Hienach ist die Gesammtgröße des in dem
                              									Punkte n ausgeübten Druks zehnmal kleiner als der von
                              										a ausgeübte. Durch die Verbindungsstange n, o pflanzt sich dieser Druk auf den Hebel o, p, q fort, welcher bei p
                              									seinen Drehpunkt hat und bei welchem sich op zu
                              										pq wie 1 zu 10 verhält; es wird daher auch ein
                              									Gewicht auf der Waagschale r, welche an q hängt, im Stande seyn, einer Last auf der Brüke a das Gleichgewicht zu halten, wenn das Gewicht 100mal
                              									kleiner als die Last ist.
                           Hiebei wird natürlich vorausgesezt, daß die Waage im unbelasteten Zustande schon im
                              									Gleichgewichte sey, was durch Justirgewichte auf der Waagschale r oder auch wie bei der gewöhnlichen Brükenwaage durch
                              									ein am Hebelarme p, q verschiebbares Gewicht erfolgen
                              									kann. Der Gleichgewichtszustand wird, wie bei anderen Brükenwaagen, durch die Zeiger
                              										s angedeutet. Die Ruhestellung gibt man der Waage
                              									aber dadurch, daß man die Kurbel des Getriebes t so
                              									dreht, daß sich die gezahnte Stange u senkt; diese
                              									enthält nämlich an ihrem oberen Ende das Lager für die Achse des Hebels o, p, q, und wenn sie sich senkt, so kann sich auch o, n so weit herunterbewegen, daß die Brüke a, a auf die Träger v, v
                              									sich aufsezt. In dieser Stellung kann die Last auf a
                              									gelegt oder weggenommen werden, ohne durch die dabei unvermeidliche Erschütterung
                              									den beweglichen Theilen der Waage zu schaden, da dieselben sämmtlich außer Eingriff
                              									gebracht sind. Soll die Waage zum Spielen kommen, so wird die Zahnstange u wieder gehoben und dann durch eine Sperrung am
                              									Rükgange gehindert. Natürlich muß sich zwischen a und
                              									der Zugstange n, o eine Schuzwand befinden, um leztere
                              									vor gewaltsamen Verlezungen zu bewahren.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
