Titel: Neue Patent-Nietmaschine der HHrn. W. Fairbairn und Comp.
Fundstelle: Band 89, Jahrgang 1843, Nr. II., S. 3
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II. Neue Patent-Nietmaschine der HHrn. W. Fairbairn und Comp. Aus dem Civil Engineers and Architects' Journal. April 1843, S. 115. Mit Abbildungen auf Tab. I. Fairbairn's Patent-Nietmaschine. Fig. 14 und 15 ist eine Zeichnung im 48sten Theil der natürlichen Größe der Nietmaschine, wie sie jezt von den HHrn. Fairbairn in Manchester ausgeführt werden. Die jezige Maschine ist in der Construction sehr verschieden von den erstenDieselbe ist im polytechn. Journal Bd. LXXVI S. 29 beschrieben worden. Maschinen dieser Art, indem ihr viele Verbesserungen einverleibt, und mehrere Fehler, denen die ersten unterworfen waren, vermieden worden sind. Die Maschine arbeitet nun in folgender Art: Ein Riemen, welcher von der Achse einer Dampfmaschine herkommt, umgibt eine Riemscheibe und veranlaßt dieselbe, sich zu drehen und mit ihr ein Getriebe, das auf ihrer Achse befestigt und mit einem großen Rade im Eingriffe ist. Auf der Achse des großen Rades befindet sich ein Hebedaumen, welcher auf das Kniegelenke, welches aus zwei vereinigten Hebeln besteht, die am obern Theile der Maschine angebracht sind, wirkt, und den beweglichen Schlitten C vorwärts zu gehen nöthigt. Mit demselben drükt sich der Stempel (Gesenke) gegen den Nietenkopf, und die innere Spize der Niete gegen einen correspondirenden Stempel, welcher in dem oberen Theile des Stammes A befestigt ist. Die Nieten werden vorher auf die gewöhnliche Weise mit einem Kopfe versehen. Der große Stamm A ist nun von Schmiedeisen gemacht, und da derselbe noch überdieß mit einem Eisenbande B, B versehen ist, welches rund um die Basis der Maschine geschraubt ist, so leistet er vollkommene Sicherheit, falls die Stempel mit einer kalten Niete, oder irgend einem harten Körper während der Arbeit in Berührung kommen sollten. Seine Construction gibt auch zu, daß die Arbeiter Winkeleisen nach der Länge der Eken nieten, und Kesselenden, Wasserbehälter und Cisternen vollenden können. Da der Stamm nun 4 Fuß 6 Zoll hoch gemacht ist, so gibt er der Maschine eine ausgedehntere Anwendbarkeit, und es können nun Feuerbüchsen für Locomotivenkessel, oder irgend andere Arbeiten innerhalb der gegebenen Tiefe darauf genietet werden. Zu diesen Vortheilen hat die Maschine noch einen breiten beweglichen Schlitten C, in welchem sich drei Stempel befinden, die mit drei anderen am Ende des schmiedeisernen Stammes correspondiren. Benuzt man den mittleren Stempel, so kann damit jede Art von flacher oder kreisförmiger Arbeit, und mit Hülfe der Seitenstempel können Eken, und somit ganze Gefäße von fast jeder Form genietet werden. Ein anderer Vortheil dieser Maschine ist ihre transportable Form, und die Leichtigkeit, womit sie auf Schienen bewegt werden kann, um dem am Flaschenzuge aufgehängten Gegenstande zu folgen. Die Anwendung des Kniehebels ist auch eine sehr wichtige Verbesserung, da er den Stempeln eine veränderliche Bewegung ertheilt, und verursacht, daß die größte Kraft zur gehörigen Zeit ausgeübt wird, nämlich dann, wenn das Knie gestrekt und der Nietenkopf vollendet ist. In anderer Beziehung arbeitet die Maschine wie früher, indem sie nämlich durch einen fast plözlichen Druk das vollbringt, was auf gewöhnliche Weise durch eine große Anzahl von Hammerschlägen hervorgebracht wurde. Die Maschine befestigt und vollendet acht Nieten von ¾ Zoll Durchmesser in der Minute. Dazu sind zwei Männer und zwei Knaben für die Platten und Nieten nothwendig, während die durchschnittliche Arbeit, welche von zwei Nietern mit einem Anhälter und einem Knaben vollbracht werden kann, vierzig ¾ zöllige Nieten in einer Stunde beträgt. Die Masse Arbeit, welche nach diesen beiden Verfahrungsweisen gethan werden kann, verhält sich also wie 40 zu 480, oder wie 1 zu 12, ohne den ersparten Tagelohn für einen Mann zu rechnen.

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