Titel: | W. Cubitt's Vervollkommnungen des Eisenbahnbaues und der dazu erforderlichen Materialien. |
Autor: | Hofrat Johann Adam Beil [GND] |
Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. XXI., S. 2 |
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XXI.
W. Cubitt's Vervollkommnungen des
Eisenbahnbaues und der dazu erforderlichen Materialien.
Mitgetheilt von Hrn. Hofrath Beil, Director der
Taunus-Eisenbahn.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Cubitt's Vervollkommnungen des Eisenbahnbaues und der dazu
erforderlichen Materialien.
Anfangs bediente man sich der Steinwürfel zu Unterlagen für die Schienenstühle der
Eisenbahnen, während man jezt allgemein anerkennt, daß hölzerne Querschwellen weit
vorzuziehen sind, weil sie die Bahn in viel besserem Stand erhalten und beide
parallele Schienenlagen solidarisch mit einander verbinden.
Welche Art von Unterlagen man aber auch anwenden mochte, so befestigte man stets (mit
nur sehr wenigen Ausnahmen, die wir gleich anführen werden) die Stühle mittelst
eiserner Nägel auf dieselben. Die lange Erfahrung, welche England in allen
Beziehungen des Eisenbahnwesens besizt, machte es möglich, die Mangelhaftigkeit der
Befestigung mit Eisen zu erkennen, und nur der Umstand, daß noch kein besseres
Ersazmittel gefunden war, ließ das alte System unverändert beibehalten, bis es
unlängst Hrn. Cubitt, Oberingenieur der
London-Dover-Eisenbahn, gelang, das Problem zu lösen.
Um sich von der nachtheiligen Veränderung, welche die eisernen Befestigungsmittel mit
der Zeit erleiden, und von den verschiedenartigen Folgen, welche daraus entstehen
können, zu überzeugen, wurden einige Nägel, welche mehrere Jahre auf der Bahn von
Manchester nach Liverpool gedient haben, mit Sorgfalt herausgenommen. In Folge der
ursprünglichen mangelhaften Ausführung (einer Mangelhaftigkeit, die bei jeder
bedeutenden Fabrication unausbleiblich ist, wo Oekonomie hauptsächlichster Zwek ist)
füllen die Nägel die in den Schienenstühlen dafür bestimmten Löcher nicht genau aus;
die natürliche Wirkung dieses zwischen Nagel und Stuhl bestehenden Raumes ist aber
das Eindringen des Wassers, wodurch die rasche Oxydirung beider Körper
bewerkstelligt wird. Fügen wir nun dieser einen Ursache der Zerstörung die durch die
Convois veranlaßte Erschütterung beider mit einander in Berührung stehender, aber
nicht fest verbundener Körper bei, so ist leicht begreiflich, daß jede solche
Erschütterung eincn Stoß des Nagels gegen den Stuhl bewirken muß, wodurch die oxydirten
Theilchen abgelöst werden. So wurde ein Nagel, welcher ursprünglich 19 Millimeter
Durchmesser besaß, durch vorerwähnte Ursachen bis auf 9 Millimeter reducirt, während
die correspondirende Oeffnung des Stuhls sich in Folge derselben Einflüsse von 19
auf 23 Millimeter erweiterte und der Nagel also einen Spielraum von 14 Millimetern
erlangte. Daraus ersieht man, wie weit die eiserne Befestigungsmethode, welche man
früher für die die dauerhafteste und solideste gehalten hatte, die gehegten
Erwartungen hinter sich läßt. Die grobe oberflächliche Weise, womit die Stühle
gewöhnlich bearbeitet werden, führt eben so nachtheilige Folgen mit sich, als wir
sie eben von den Nägeln geschildert haben.
Aus dieser Unregelmäßigkeit der Stühle — einer natürlichen Folge der größeren
oder geringeren Geschiklichkeit der verschiedenen Former — ergibt sich das
mangelhafte Anpassen derselben mit der Schwelle und der Schiene, so wie die
Abweichungen in der Parallele der Schienenreihen und der Neigungen, welche diese
nach dem Innern der Bahn zu haben sollen.
Es ist unmöglich die ungefähren Kosten zu veranschlagen, welche durch diese
verschiedenen Unvollkommenheiten in dem System der Befestigung und dem Gusse der
Stühle erwachsen. Die Ausgabe für Anschaffung neuer Nägel ist gar nichts im
Vergleich mit den weit bedeutenderen Abnuzungen der anderen Theile des
Materials.
Zuerst kommen hier die Querschwellen, welche sich durch die Erschütterungen verrüken,
und erneuert werben müssen, weil sie die Nägel nicht mehr in dasselbe Loch aufnehmen
können; die Stühle nuzen sich ab und zerbrechen.
Vornehmlich sind es aber Locomotive und Wagen, welche wegen unvollständiger
Festigkeit der Bahn einer unregelmäßigen nachtheiligen Bewegung ausgesezt sind, und
sogar zuweilen aus den Schienen gerathen. Die directen und indirecten Schäden sind
unberechenbar, besonders dann, wenn durch eine der genannten Ursachen eines der
betrübenden Ereignisse stattfindet, wobei die Sicherheit der Reisenden gefährdet
wird, und Veranlassungen zu Klagen und Entschädigungen, welche den Gesellschaften
zur Last fallen, entstehen.
Um diesen Uebelständen abzuhelfen, hat sich Hr. W. Cubitt
an die HHrn. Ransome und May,
geschikte Eisengießer in Ypswich, gewendet und sie beauftragt, Versuche anzustellen,
aus denen die nachstehend beschriebenen Verbesserungen hervorgegangen sind.
Neues Modell für Stühle.
Die von den HHrn. Ransome und May vorgenommenen Abänderungen in der Fabrication der StühleWir verweisen auf die Beschreibung des Patentes, welches die HHrn. Ransome und May am 15.
Febr. 1841 auf ihre Verfertigung der Schienenstuͤhle, Bolzen und
Holznaͤgel nahmen, im polyt. Journal Bd. LXXXIII S.
92.A. d. R. bestehen vornehmlich darin, daß sie die
Bearbeitung durch Menschenhände, deren nachtheilige Folgen oben besprochen wurden,
durch mechanische Vorrichtungen ersezen, wodurch man ganz gleiche Resultate erzielt.
Fig. 20,
21 und
22 zeigen
einen Stuhl nach dem neuen Modell, weches je zt auf der Bahn von London nach Dover
angewendet ist. Die angebrachten Verstärkungen sind so beschaffen, daß sie dem Stuhl
hinlängliche Solidität und Widerstandskraft gewähren, ohne das Gewicht desselben
unnöthigerweise zu vermehren. Eine Randleiste c, Fig. 21,
welche den Winkel b zum Theil überdekt, ist dazu
bestimmt, die Schiene auf eine unerschütterliche Weise in dem Stuhle zu befestigen.
Bei Stühlen für Ausweichungen, wo es von höchster Wichtigkeit ist, jede nach Oben
gehende Bewegung der Schiene zu verhüten, verlängert sich die Leiste c von dem mittleren Vereinigungspunkte aus bis zur
punktirten Linie c, Fig. 21.
Die Löcher d, d, Fig. 22, zur Aufnahme der
Nägel, sind gleichfalls nach einer neuen Methode angebracht. Sie befinden sich auf
zwei verschiedenen Seiten, während sie bisher auf einer und derselben Linie standen.
Durch diese Abänderung soll das Spalten der Querschwellen, ob durch Einschlagen der
Nägel oder in Folge der Convois, verhindert werden, denn die Hölzer werden vielmehr
geschwächt, wenn beide Löcher sich auf der nämlichen Linie befinden und dieselben
Fasern zugleich angreifen.
Eine andere wesentliche Abänderung besteht in der Anwendung eines Kerns und einer
Form von Metall, wodurch jederzeit ganz gleiches Kaliber und sehr feiner glatter Guß
erlangt wird. Vorzüglich schäzbar ist dieser metallene Kern, indem dadurch der Raum
für die Schiene, so wie auch die Neigung, welche sie nach dem Innern der Bahn nehmen
muß, mit solch mathematischer Genauigkeit ausgespart wird, daß weder
Ungeschiklichkeit noch Nachlässigkeit der Arbeiter, welche zum Antreiben der Keile
berufen sind, die Schiene aus ihrer regelmäßigen Lage zu bringen vermögen.
Hr. Cubitt hält die mathematische Genauigkeit aller Theile
der Schienenstühle für so wichtig, daß er alle für die Bahn von London nach Dover
gelieferten einzeln untersuchen läßt, und jene, deren Punkte e, f, Fig. 21, nur um 1 Millimeter mit der Basis j,
h differiren, auf seinen Befehl zurükgewiesen werden. In dieser Beziehung
müssen wir beifügen, daß unter allen nach diesem Modell von Ransome und May gegossenen Stühlen sich im
Verlauf eines Jahres keine 2 Proc. Ausschuß auf dem Hüttenwerk ergaben, und unter
den 4,000,000 Kilogr., welche für die London-Dover-Bahn geliefert
wurden, ungeachtet der großen Strenge bezüglich der Ausscheidung nicht ein einziges
Stük zurükgewiesen wurde. Dieses merkwürdige Resultat beweist zugleich die Sorgfalt,
welche die Gießer auf die Arbeit verwendeten und die Vorzüge der durch mechanisches
Formen erlangten Resultate in Vergleich jener durch Menschenhände.
Hölzerne Bolzen oder Nägel.
Im Eingang ist erwähnt, daß die schlimmen Folgen, welche durch eiserne Befestigungen
entstanden sind, zu verschiedenen Versuchen für Substituirung hölzerner Nägel zur
Befestigung der Stühle auf die Unterlagen veranlaßt haben. Im natürlichen Zustande
angewendet, leisteten diese hölzernen Nägel indessen schlechte Dienste, denn bei
trokenem Wetter schrumpften sie ein und ließen dem Stuhle Spielraum, wodurch die
Verderbung des Materials beschleunigt wurde und den Gesellschaften beträchtliche
Unterhaltungskosten erwuchsen.
So unvollkommen aber die hölzernen Nägel seyn mögen, so sind doch auch die eisernen
so mangelhaft, daß mehrere Ingenieure, unter anderen Hr. Sequin, die ersteren vorzogen und ausschließlich anwendeten.
Vor einigen Jahren wurde eine Methode vorgeschlagen, welche dem Austroknen und
successiven Anschwellen der Holznägel abhelfen sollte; sie bestand darin, daß man
die Nägel vor dem Gebrauche durch eine Presse gehen ließ. Die ersten Versuche
schienen auch günstige Resultate zu versprechen, bald bemerkte man aber, daß die
Nägel nur kurze Zeit, nachdem sie die Presse verlassen, ihre früheren Dimensionen
wieder anzunehmen trachteten, und nach wenigem Lagern im Magazin allen
hygrometrischen Veränderungen der Luft und des Aufbewahrungsortes ausgesezt
waren.
Folgendes ist nun die Methode der HHrn. Ransome und May, mittelst deren es ihnen gelungen ist, die hölzernen
Nägel ganz vorzüglich gegen die Einflüsse äußerer Einwirkungen zu bewahren.
Der Nagel wird aus dem Herz von Eichenholz der Faser nach behauen und grob in die
Form, welche er haben soll, bearbeitet. Fig. 25 zeigt ihn in der
Hälfte der natürlichen Größe; darauf dringt man ihn
in eine Form mit konischer Oeffnung, deren innere Dimensionen der Gestalt des
fertigen Nagels gleichkommen, Fig. 24. Das in der Form
befindliche Holz wird eine halbe Stunde lang der Wirkung des Dampfes ausgesezt, und
zwar bei einer Temperatur, die hinreichend ist, um das in dem Holz enthaltene Harz
und den Saft auszuziehen. Hierauf läßt man es erkalten, und das auf diese Art
präparirte Holz hat eine fast andauernde Pressung erhalten, welche es auf 63 Proc.
seines ursprünglichen Volumens reducirte, und dabei 50 Proc. an Stärke gewonnen.
Die innere Form der Presse gibt dem Nagel drei verschiedene Durchmesser und beinahe
das Ansehen von zwei abgeschnittenen Kegeln von verschiedener Basis, die sich an der
Spize verbinden. So ist an dem oberen Theile des Nagels, welcher für die Stuhlplatte
bestimmt ist, c, c, Fig. 24, und den Kopf des
Nagels bildet, der Durchmesser viel größer als anderwärts, weil dieser Theil die
Schläge auszuhalten hat, und deßhalb stärker seyn muß. Die geringe Abweichung seiner
Form, welche er dadurch erhält, macht ihn um so mehr zu einem undurchdringlichen
Stopfen und verhindert das Einsikern des Wassers und die daraus folgende Oxydirung
der Stühle. An der Stelle a, a ist der Durchmesser
kleiner als am Kopfe c, c, und sogar um circa 1 Millim. geringer als am äußeren Ende b, b, wodurch der Nagel einmal mit Gewalt bis zur
Stelle, die er einnehmen soll, gelangt, unabweichlich befestigt ist. Das geringe
Streben zum Anschwellen, welches das gepreßte und präparirte Holz etwa noch haben
mag, kann nur zur festeren Verbindung desselben mit der Schwelle beitragen, welche
nunmehr einen einzigen Körper mit dem Nagel bildet.
Von dem Legen der Bahn.
Im Widerspruche mit dem bisher befolgten Gebrauche hat Hr. Cubitt für die Bahn von Dover Schwellen von dreiekiger Form adoptirt,
welche mittelst zweimaligem Sägeschnitt aus nordischen Tannenbohlen von 30 bis 35
Centimetern Durchmesser gebildet wurden, Fig. 16. Diese Schwellen
werden mit dem Winkel nach Unten gelegt (Fig. 17), was denselben
eben so viel Basis, als den rechtwinkligen Schwellen gibt, welche doppelt so viel
Holz haben, und außerdem gestattet, den Grundbau sehr exact auszuführen, so wie das
Niveau der Bahn zu erhalten, ohne die Schwellen aufheben oder auf die Seite schieben
zu müssen.Man vergl. polyt. Journal Bd. LXXXVII S. 325.A. d. R.
In Frankreich, wo man runde Hölzer verwendet, würde man dieselben Vorzüge in Betreff
der Dauerhaftigkeit erlangen, wenn man dieselben spalten und den Splint nach Unten sezen
wollte. Auf der Bahn von Dover waren die Schwellen anfänglich nur grob behauen, und
Hr. Cubitt ließ die Stellen für die Stühle zurichten und
behobeln. Es wurde hiebei mit größter Genauigkeit zu Werke geschritten und so lange
das mit Farbe bestrichene Richtscheit angewendet, bis die Parallele der Schienen auf
das vollkommenste hergestellt war.
Nachdem die Schwellen zugerichtet und zum Voraus einem einzigen Loch a, a, a, a, Fig. 19, versehen sind,
legt man sie auf den Grundbau, sezt den Stuhl auf und schlägt den Nagel in das Loch
a ein. Hierauf wird die Schiene eingeschoben, und
wenn die Schwelle definitiv gelegt ist, der Keil in steter Weise eingetrieben.
Dieser Keil aus Tannenholz wird in besonderer Form gepreßt und präparirt, wie die
Holznägel, mit dem einzigen Unterschied, daß die Preßkraft auf 20 Proc. beschränkt
ist.
Nach Vornahme dieser eben beschriebenen Operation ist also die eine der
Schienenreihen, welche die Bahn bilden, vollständig gelegt, und der Stuhl befindet
sich in Folge des eingetriebenen Keils in vollkommen richtiger Stellung zur Schiene.
Iezt erst wird das zweite Loch b, b, b, b gebohrt,
welches zur Aufnahme des Nagels für die Befestigung der anderen Seite des Stuhls
bestimmt ist.
Das Bohren der Löcher wird auf folgende Weise bewerkstelligt: man sezt nämlich ein
dreifußiges Traggestell auf die Schwelle, Fig. 18, welches ein Rohr
enthält, dessen Ende genau in die Oeffnung des Stuhls paßt; der innere Durchmesser
des Rohrs ist ungefähr um 4 Millimeter kleiner, als jener des hölzernen Nagels.
Nachdem der Apparat an seinem Plaze ist, wird der Bohrer in Bewegung gesezt und auf
diese Weise ein Loch in die Schwelle gebohrt, welches nothwendig vertical und
concentrisch mit jenem des Stuhls werden muß, und dessen Durchmesser — gleich
dem des Rohrs — um 4 Millimeter kleiner als der Durchmesser des Nagels wird.
Bei Stühlen für Ausweichungen wendet man zwei innere Nägel b,
b, Fig.
19, anstatt des einen an.
Zum Legen der zweiten Schiene sezt man den Stuhl ungefähr auf seinen richtigen Plaz
auf die Schwelle und schiebt die Schiene und die Keile ein; alsdann bedient man sich
eines Spurmaaßes, Fig. 23, welches die Schiene zwischen die Stühle einzwängt, um die genaue
Lage auf eine regelmäßige Weise zu bestimmen. Ist dieses geschehen und alles ganz
genau an seinem Plaze, dann bohrt man die Löcher c und
d auf die nämliche Weise wie das frühere Loch b.
Vortheile, welche durch die beschriebenen
Verbesserungen erzielt werden.
Die verschiedenen von Hrn. W. Cubitt unter Mitwirkung der
HHrn. Ransome und May
eingeführten Abänderungen in der Anlage und in dem Materiale von Eisenbahnen
bestehen also in Folgendem:
1) Substituirung von dreiekigen an die
Stelle vierekiger Schwellen.
Resultate: 50 Proc. Ersparniß in den Kosten für Holz; — solidere Unterlage für
die Schienen; — erleichterte Herstellung des Grundbaues und des Rectificirens
der Bahn.
2) Substituirung mechanischer
Vorrichtungen an die Stelle der Handarbeit für das Formen und Gießen der Stühle,
und veränderte Form dieser lezteren.
Resultate: mathematische Genauigkeit und Gleichmäßigkeit der Erzeugnisse; —
unveränderliche Haltung der Schiene in dem Stuhl, und geringere Abnuzung durch die
Berührung mit den Rädern der Locomotiven und Wagen; — Beseitigung der Stöße
zum Vortheil der Erhaltung des Materials, so wie zur Bequemlichkeit der Reisenden;
— die Unmöglichkeit, daß Stühle in Folge der vorüberfahrenden Convois
ausgesprengt oder von der Stelle gerükt werden.
3) Substituirung der hölzernen Nägel und
Keile, welche gepreßt und mit Dampf präparirt sind, an die Stelle eiserner Nägel
und gewöhnlicher Keile.
Resulultate: Conservirung der Schwellen, vollkommene Verbindung der Schwellen mit den
Stühlen; — Ersparnisse in dem Material; — Sicherheit der
Reisenden.
Seit Beginn der Arbeiten an der South-Eastern-Bahn (von London nach
Dover) bis zum heutigen Tage, wo Bahnstreken von ansehnlicher Ausdehnung dem Verkehr
übergeben wurden, sind lediglich die oben beschriebenen Schwellen, Stühle, Nägel und
Keile angewendet worden. — Schon vor der Eröffnung der mittlerweile im
Betrieb befindlichen Bahnabtheilungen waren sie durch den Transport der Materialien
und des Ballasts einer Circulation von mehr als 70,000,000 Kilogr. ausgesezt, ohne
die geringste nachtheilige Veränderung erlitten zu haben, und während der 18 Monate,
wo theilweise Dienstfahrten zur Abkürzung der Reise von London nach dem Meere
stattgefunden haben, ist ebenfalls leine einzige Reparatur oder Erneuerung der
vervollkommneten Theile des Baumaterials erforderlich gewesen.
Die Schienen selbst bieten in ihrer oberen, der Abnuzung ausgesezten Fläche eine
vollkommen gerade, gleichförmige und centrale Linie dar, während solche auf anderen
Bahnen wellenförmig ist und ein immerwährends Schwanken der Locomotiven und Wagen
nach beiden Seiten beurkundet — eine Bewegung — deren unheilvolle
Folgen auf die feinen Organe der Locomotive, so wie auf die Dauer des übrigen
Materials allen Ingenieurs hinreichend bekannt sind.