Titel: | Maschine zum Probiren der Flaschen, von Dr. Emil Rousseau zu Epernay; mitgetheilt von Hrn. G. W. Bichon aus Gießen. |
Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. XXVII., S. 100 |
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XXVII.
Maschine zum Probiren der Flaschen, von Dr.
Emil Rousseau zu
Epernay; mitgetheilt von Hrn. G. W. Bichon aus Gießen.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.
Bichon, über Rousseau's Maschine zum Probiren der
Flaschen.
Als Hr. Payen in seinen Vorlesungen am Conservat. des arts et métiers die Fabrication der
kohlensauren Getränke abhandelte, lenkte er die Aufmerksamkeit der Zuhörer auf einen
neuen Apparat zum Probiren der Flaschen. Er bemerkte, daß demselben in jeder
Beziehung vor den bis jezt zu diesem Zwek bekannten Maschinen der Vorzug gebühre.
Ich bin im Stande den Lesern dieser Zeitschrift die erste
Mittheilung davon zu geben; nachstehender Aufsaz ist nach den Documenten bearbeitet,
welche Hr. Rousseau der Société
d'Encouragement
übergeben hat. —
Die Zeichnung dieser Maschine ist durch meinen Freund, Hrn. Tasché (im achten Theile der natürlichen Größe) angefertigt.
Seit langer Zeit haben die Weinhändler bemerkt, daß der aus demselben Fasse in Flaschen abgezapfte mussirende Wein manche Flaschen
zersprenge, andere nicht, und daß dieß bloß von der Beschaffenheit des Glases
abhängig ist. Wären die Resultate sich immer gleich, oder hätte irgend eine
Glashütte während einiger Zeit die stärksten Flaschen verfertigt, so würden in der
Folge die Weinhändler alle Flaschen aus der bevorzugten Fabrik beziehen. Jedoch dem
ist nicht so: die Substanzen, welche zur Verfertigung des Glases dienen, sind
nämlich nicht immer ganz dieselben, und die Glashändler, von jedem Hülfsmittel
entblößt, ihrer Waare immer dieselbe Stärke zu geben, liefern öfters, ohne es zu
wissen, Flaschen von höchst verschiedener Beschaffenheit. — Es ist demzufolge
wichtig ein Mittel zu besizen, wodurch der Werth der Flaschen erprobt werden kann,
bevor dieselben gebraucht werden, und Hr. Colardeau
leistete dem Weinhandel einen wesentlichen Dienst durch die Erfindung seiner
Maschine zum Probiren der Flaschen. Diese im polytechnischen Journal Bd. XXXVII S. 141
beschriebene und abgebildete Maschine besteht aus einer Zange (griffe), welche den Hals der Flasche umfaßt und sie
unter einer Scheibe von Büffelleder festhält, welche dazu dient, sie zuzustopfen,
dann aus einer Saugpumpe, versehen mit einem Drukwerke, welche vermittelst eines
Hebels mit der Hand bewegt wird; ferner: aus einem Manometer, aus einer Klappe,
welche mit Gewicht beschwert wird, aus einem mit Wasser angefüllten Schwänkkessel,
endlich aus einem Gestelle, welches die verschiedenen Theile trägt, und aus Röhren,
welche dieselben der Art in gegenseitige Verbindung bringen, daß die in Wirkung
gesezte Pumpe das in dem Schwänkkessel angesammelte Wasser zugleich in die Flasche,
in das Manometer und unter die Klappe drükt, und zwar mit einer Kraft, welche
verhältnißmäßig zunimmt, bis die Flasche bricht, oder die Klappe sich öffnet, oder
bis man aufhört zu pumpen. Genannte Maschine wirkt gleich dem mussirenden Weine auf
die ganze innere Fläche der Flasche, und beim ersten Blik scheint sie sehr dem Zwek
zu entsprechen; jedoch im Gebrauche läßt sie bald manches Mangelhafte erkennen, als
zum Beispiel 1) erfordert sie viel Zeit zum Befestigen der Flaschen, welche
untersucht werden sollen; 2) bricht der Ring oft, weil bloß auf ihn die Zange sich
stüzt; 3) muß die Oberfläche des Randes der Oeffnung sehr eben seyn, um die Flasche
gut zuzustopfen; 4) wirkt der Pumpenkolben nicht regelmäßig, sondern übt einen
abwechselnden Druk und einen Stoß aus, wie dieß das nacheinanderfolgende Steigen und
Fallen des Queksilbers im Manometer beweist, und wodurch natürlicherweise die Resultate sehr
wechseln; 5) verrükt sich leicht das Manometer; 6) sind seine Resultate von der
Verschiedenheit der Temperatur sehr abhängig; 7) thut man, wie es gewöhnlich der
Fall ist, auf die Anzeige des Manometers Verzicht, und achtet nur auf die mit
Gewicht beschwerte Klappe, so hat man kein Mittel, weder um die Reibungen zu messen,
noch um genau zu wissen, ob die Klappe sich gänzlich aufhebt, oder ob das Wasser an
ihrem Rande herausquillt, wodurch die Ergebnisse sehr unsicher werden. Diese und
sonstige Fehler sind durch die neue Maschine des Dr. R.
beseitigt, von welcher wir die von ihm verfaßte Beschreibung folgen lassen.
„Mein in Fig.
32 abgebildeter Apparat besteht aus einem konischen Stüke a, welches dazu bestimmt ist, die Bouteillen zu
verschließen, und welches ich Verschließer (obturateur)
nenne, aus einer Winde b, welche mit den Federn c versehen ist, die den Hals der Bouteillen umschließen,
und sie unter den Verschließer bringen, wo sie dann festgehalten werden. Er besteht
ferner aus einer Saug- und Drukpumpe d, e, deren metallener Kolben e
nach dem einen Sinne hin durch die Winde, nach dem anderen durch ein Gewicht von 20
bis 25 Kilogrammen in Bewegung gesezt wird; aus einem Sicherheitsventile r, das mit einem Gewichte belastet ist, aus einer
Federwaage, die bei i an der Windenstange aufgehängt
ist, aus einem Manometer, wenn es für nothwendig erachtet wird, aus einem kleinen
Rollensysteme f, g, dem
Gewichte h und dem Gegengewichte k; aus einem Gefäße mit Wasser, in welches man gewöhnlich den Fuß der
Maschine sezt; aus Communicationsröhren l, m, n und endlich aus einem
Gestelle o, welches die verschiedenen Theile trägt.
Wenn man die verzahnte Windenstange abwärts bewegt, um eine probirte Flasche frei zu
machen, so hebt sich der Pumpenkolben, an dessen Stelle sogleich Wasser durch die
Saugröhre tritt, welches durch ein Ventil zurükzufließen verhindert wird; so daß,
wenn man die Windenstange in die Höhe bewegt, um eine zu probirende Bouteille unter
den Verschließer zu bringen, es hinreicht, den Hahn m zu
öffnen, um das Wasser aus der Pumpe mittelst des Gewichtes h in die Bouteille und unter das Ventil r zu
treiben. Dasjenige von beiden, welches schwächer ist, muß nun nachgeben. Natürlich
werden die Bouteillen vorher gefüllt.
Hieraus folgt, daß bloß drei Bewegungen nothwendig sind, um eine Bouteille zu prüfen:
1) die Windenstange in die Höhe zu bewegen, so daß die Federn, welche an ihr
befestigt sind, die Bouteille unter den Verschließer a
bringen; 2) einen Hahn zu öffnen und ihn fast augenbliklich darauf wieder zu
schließen und 3) die probirte Bouteille wieder los zu machen, während welcher Zeit sich
die Pumpe für den folgenden Versuch mit Wasser füllt.
Uebrigens muß noch bemerkt werden, daß die Bouteillen mit Wasser gefüllt
herbeigebracht und nach der Probe geleert und fortgeschafft werden müssen. Da dieß
aber durch andere Personen als den Arbeiter, welcher die
Bouteillen-Probirmaschine versieht, geschehen kann, so kann lezterer leicht
vier-bis sechstausend Bouteillen täglich probiren, besonders wenn er den Hahn
m durch den Gehülfen drehen läßt, welcher die
Bouteillen herzubringt, so daß demjenigen, welcher die Windenstange in Bewegung
sezt, eine Bewegung erspart wird. Hiedurch ist die Möglichkeit gegeben, alle die
Bouteillen zu prüfen, welche für den Handel mit mussirenden Weinen gebraucht
werden.
Damit diese Maschine nicht auch der Vorwurf treffe, welchen man der des Hrn. Collardeau macht, nämlich daß sie stoßweise wirke, habe
ich beträchtliche Gegengewichte angebracht, die beliebig vermehrt oder vermindert
werden können, so daß man dem Gewichte von 25 Kilogr., welches auf den Pumpenkolben
drükt, gerade noch Wirkung genug läßt, um das Sicherheitsventil, welches als
Anzeiger dient, zu heben. Ehe ich diese Gegengewichte anbrachte, verursachte das
Gewicht von 25 Kilogr., das ganz auf den Pumpenkolben, und mittelbar auch auf die
innere Fläche der Bouteille wirkte, während das Sicherheitsventil im Begriff war
sich zu heben, häufig das Zerbrechen von Bouteillen, welche dem Gewichte
widerstanden haben würden, womit das Sicherheitsventil belastet war. Die Federwaage,
welche so angebracht ist, daß man mittelst derselben das Sicherheitsventil, das
durch einen Eisendraht mit ihr verbunden ist, heben kann, dient dazu, nicht bloß das
Gewicht, womit das Sicherheitsventil beschwert ist, genau anzugeben, sondern auch
jede mögliche Reibung. Jedes Kilogramm, das auf dem Index der Federwaage angegeben
ist, entspricht genau einem Atmosphärendruk. Endlich kann noch ein Manometer zum
Vergleichen für solche Personen angebracht werden, welche nicht begreifen, daß der
Druk der Atmosphäre auf eine Kreisfläche von 0m, 0111 (Fläche meines
Sicherheitsventils), als Druk, der genau einem Kilogramm entspricht, eben so gut mit
10 multiplicirt ist, wenn man diese Fläche mit 10 Kilogr. belastet hat, als es der
Fall seyn würde, wenn diese nämliche Fläche mit einem Manometer in Verbindung
stände, in welchem die Luft auf den zehnten Theil ihres ursprünglichen Volumens
reducirt wäre, und daß folglich die Bouteille, welche die eine oder die andere
dieser zwei Drukarten aushielt, auch dem Druk von 10 Atmosphären widerstand.
Auch glaube ich hier noch bemerken zu müssen, daß die Temperaturveränderungen keinen
Fehler bei der Anwendung meiner Bouteillen-Probirmaschine hervorbringen können,
wenn man sich des Sicherheitsventils, das mit Gewicht belastet ist, bedient, während
solche die Anzeigen eines Manometers bedeutend verändern können. Ferner mache ich
noch darauf aufmerksam, daß man bei Anwendung eines Manometers eine Atmosphäre von
der Zahl derjenigen, die das Manometer angibt, abziehen muß, weil die Luft auf die
Oberfläche der Bouteille drükt, während, wenn man sich eines belasteten
Sicherheitsventils bedient, wie ich es thue, man nichts zu reduciren hat, weil die
Luft eben so gut auf die Ventilfläche und folglich auf die innere Fläche der
Bouteille drükt, als auf die äußere.
Die Maschine, welcher ich den Namen Bouteillen-Brecher (brisebouteilles) lasse, weil er kürzer ist als jeder andere, obgleich er
ihr eigentlich nicht zukommt, indem sie zum Probiren vieler Bouteillen angewandt
werden kann, ohne viele zu zerbrechen, entspricht folgenden Bedingungen. 1) Von
Innen und Außen auf die Bouteillen zu wirken, und zwar auf ihre ganze innere Fläche,
wie es der mussirende Wein und die Maschine von Hrn. Collardeau thut. 2) Eine große Anzahl von Bouteillen in kurzer Zeit, also
auch mit wenig Unkosten probiren zu können. 3) Unmittelbar den auf die Bouteille
ausgeübten oder auszuübenden Druk anzuzeigen, ohne daß man irgend etwas reduciren
und die Temperaturveränderungen oder die Reibung mit in Rechnung bringen müßte, da
sich dieß Alles, als Gewichtsveränderung, durch die Federwaage anzeigt, auf welche
sie eben so gut, als auf die Bouteille wirken. 4) Ohne Stoß zu arbeiten. 5) Sehr
dauerhaft zu seyn und von jedem Arbeiter gehandhabt werden zu können. 6) Die
Bouteillen vollkommen zu schließen, selbst wenn ihre Oeffnungen sehr fehlerhaft seyn
sollten.
Es ist leicht einzusehen, daß mehrere dieser Vorzüge, welche meiner Maschine eigen
sind, der Bouteillenbrecher des Hrn. Collardeau nicht
besizt. Unter diesen Vorzügen ist aber ein besonders wesentlicher, nämlich der, daß
die Maschine ohne Stoß wirkt; ein Vortheil, den sie aber nur in dem Maaße besizt,
als man zwei sehr einfache aber unumgänglich nothwendige Vorsichtsmaßregeln nicht
vernachlässigt, wovon die eine darin besteht, die zu prüfenden Bouteillen völlig mit
Wasser zu füllen, die andere darin, das Gewicht von 25 Kilogrammen, welches auf den
Pumpenkolben drükt, hinreichend durch Gegengewichte zu verkleinern. Diese lezte
Bedingung erfordert einige Sorgfalt, wenn man nur eine kleine Anzahl von Bouteillen
mit immer zunehmendem Druk prüfen will; sie würde aber gar keine erfordern, wenn man
alle Bouteillen durch einen constanten Druk prüfen
wollte. In diesem lezten Falle hätte man sich darum gar nicht mehr zu bekümmern, wenn einmal das
Gewicht und Gegengewicht in das gehörige Verhältniß gebracht wären.
Die Bouteillen können, wenn man will, vollständig gefüllt werden, eigentlich brauchen
sie aber nur voll genug zu seyn, damit sie durch das Einbringen des Verschließers
völlig angefüllt werden.
Seit der Erfindung meiner und Hrn. Collardeau's Maschine
hat Hr. Berghounioux, Prof. der Chemie zu Rheims,
vorgeschlagen, die Bouteillen mit einer Bleikugel von bestimmtem Gewicht zu
probiren, welche man auf die Seite der Bouteille von einer allmählich zunehmenden
Höhe herabfallen ließe. Dieser Versuch kann dazu dienen, die Festigkeit der Seite
der Bouteille bis zu einem gewissen Grade darzuthun, er reicht aber nicht hin, die
Fehler, welche sich auf der übrigen Bouteillenoberfläche vorfinden, kennen zu
lernen, und noch viel weniger, alle diejenigen Bouteillen zu zerbrechen, welche
schlecht sind und die guten unversehrt zu erhalten. In den besten Glasfabriken und
unter den ausgesuchtesten, aus dem besten Materiale gefertigten Bouteillen, wird
sich immer eine gewisse Anzahl vorfinden, welche nicht im Stande ist der Wirkung des
Gases, das sich aus dem abgezogenen mussirenden Weine entwikelt, zu widerstehen, und
folglich wird man das Zersprengen der Bouteillen in den Champagnerfabriken etc.
nicht anders vermeiden können, als wenn man sie sämmtlich einem bestimmten Druke
unterwirft, der alle diejenigen zerbricht, welche nicht die hinreichende Stärke
haben.
Es versteht sich von selbst, daß meine Maschine nicht an einem Orte gebraucht werden
kann, wo die Temperatur unter 0° steht. Wenn sie dieser Temperatur ausgesezt
werden sollte, müßten die Röhren vollkommen geleert werden, damit sie nicht
zersprengt werden.
Man kann mit einem Bouteillenbrecher vergleichsweise Bouteillen aus verschiedenen
Glasfabriken mit immer zunehmendem Druke, bis sie zerbrechen, probiren und sich den
Druk, welchen jede ohne zu brechen ausgehalten hat, notiren. Auch kann man alle
Bouteillen einer oder mehrerer Glasfabriken einem constanten
Druke unterwerfen, nur um die schlechten zu zerbrechen. Um dieses lezte
Verfahren anzuwenden, reicht es hin, das Sicherheitsventil mit einer gewissen Anzahl
Bleiplatten zu belasten, so daß, wenn dasselbe durch die Federwaage gehoben wird,
diese so viele Kilogramme anzeigt, als man will, daß die Bouteillen Atmosphärendruk
aushalten sollen. Hierauf muß man so viel Gegengewicht anbringen, daß die Wirkung
der 25 Kilogramme das Sicherheitsventil nicht zu rasch hebt, und dann bleibt nichts
zu thun übrig, als einmal die Maschine auf jede Bouteille, die vorher mit Wasser
gefüllt war, wirken zu lassen. Wenn man sich zweierlei Bouteillen bedienen wollte,
die jedoch auf verschiedenen Druk geprüft worden wären, so würde man bald dahin
kommen, den Grad der Stärke kennen zu lernen, den sie haben müssen, um dem
mussirenden Weine zu widerstehen. Von allen Bouteillen, welche ich probirte, wog die
dauerhafteste nur 812Gr. (26 Unzen) und widerstand einem Druke von mehr als 40
Atmosphären, obgleich gewöhnlich die schwersten diejenigen sind, welche am
seltensten zerbrechen.
Um mit meinem Bouteillenbrecher einen vergleichenden Versuch an Bouteillen von
verschiedenen Glasfabriken anzustellen, und zwar mit immer
zunehmendem Druk, muß das Sicherheitsventil nur mit einem Druk von
6–8 Atmosphären belastet seyn, das gehörige Gegengewicht angehängt, die
Bouteille zwischen den Federn mittelst der kleinen Schraubzwinge p befestigt, und dann die Maschine in Gang gesezt
werden. Hält die Bouteille aus, so legt man noch eine Bleiplatte zu denjenigen, die
das Ventil beschweren, und nimmt zwei vom Gegengewichte, um sie auf die 25
Kilogramme zu legen und so fort. Wenn die Bouteille zerbricht, sieht man leicht den
Druk, dem sie nachgegeben hat, indem man mittelst der Federwaage das Ventil ungefähr
so hoch hebt, als es nothwendig ist, damit das Wasser entweichen kann. Will man
wissen, welchem Druk die Bouteille widerstanden hat, so muß man, ehe man sich der
Federwaage bedient, die zulezt aufgelegte Bleiplatte abnehmen. Es wäre leicht,
meinen Bouteillenbrecher so zu modificiren, daß der Versuch mit immer zunehmendem
Druke sich viel schneller ausführen ließe. Es würde dazu hinreichen, das bis jezt
angewandte Ventil durch einen Kolben zu ersezen, dessen oberes Ende mit einer
verzahnten Stange versehen wäre, und statt des beschwerenden Gewichtes eine oder
zwei Federn anzuwenden, welche, indem sie nachgäben, die verzahnte Stange aufsteigen
ließen, in deren Zähne zwei Sperrkegel, wie die an der Winde, einfielen, und so
verhindern würden, daß der Kolben zurükgedrükt wird. Man könnte dann sehen, bis zu
welcher Höhe der Widerstand der Bouteille ihn hat steigen lassen, und die Zähne
zählen die so eingetheilt seyn könnten, daß jeder dem Druk einer Atmosphäre
entspräche; noch besser würde es seyn, die Federwaage anzuwenden, um zu gleicher
Zeit die Wirkung des Kolbens auf die Federn und seine Reibung kennen zu lernen.
Dieser Apparat wäre jedoch viel kostspieliger und nicht so dauerhaft, als das mit
Gewicht belastete Ventil, und, was das Schlimmste wäre, es würde viel schwerer seyn
die Wirkung des Gewichtes von 25 Kilogr. durch Gegengewichte gehörig zu reguliren;
wenigstens müßte man anfangs ein sehr beträchtliches Gegengewicht anbringen und es
dann nach und nach vermindern, wie oben angegeben wurde, was am Zeitgewinn wieder viel
abbrechen würde.“
Rousseau.
Die beschriebene Maschine kostet 500 Fr. Hr. Dr. Rousseau hat unlängst auch eine sehr sinnreiche Maschine
construirt, um die Flaschen mit Champagner-Wein anzufüllen, welche wir in
einiger Zeit ebenfalls mittheilen werden.