Titel: | Robert Brown's patentirter verbesserter Blumentopf. |
Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. XLVIII., S. 188 |
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XLVIII.
Robert Brown's patentirter verbesserter
Blumentopf.
Aus dem Mechanies' Magazine, Mai 1843, S. 375
und dem Repertory of
Patent-Inventions. Jul. 1843, S. 36.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Brown's Blumentopf.
Hr. Brown hat vor Kurzem an dem gewöhnlichen Blumentopfe
eine wichtige Verbesserung angebracht, wodurch die Feuchtigkeit auf eine so wirksame
Weise zurükgehalten wird, daß alle aus dem Austroknen der zarten Pflanzenfasern
hervorgehenden Nachtheile beseitigt sind. Fig. 59 ist eine
perspectivische Ansicht und Fig. 60 ein Durchschnitt
des in Rede stehenden Topfes. Die Seiten desselben sind, wie aus dem Durchschnitte
Fig. 60
hervorgeht, hohl und werden mit Wasser gefüllt, welches vermittelst einer
beständigen oder langsamen Filtration einen gleichförmigen Grad der Kühle und
Feuchtigkeit veranlaßt.
Das Verfahren bei Anfertigung solcher Töpfe ist folgendes: zuerst wird der innere
Topf auf der Scheibe fertig gemacht und einen Tag lang im Schatten getroknet; dann
wird der äußere Topf geformt, aber bevor man ihn von der Scheibe nimmt, der innere
Topf in ihn hineingesezt und der obere Rand des äußeren Topfs auf den oberen Rand
des inneren Topfs übergebogen; sodann werden die zwei Löcher a und b durch den oberen Rand in den
Wasserraum gestochen und die Böden der zwei Töpfe durch Drüken mit der Hand
verbunden, worauf der doppelte Topf auf gewöhnliche Weise getroknet und gebrannt
wird. Das Loch a dient um den Raum zwischen den Töpfen
mit Wasser zu versehen, das Loch b aber, damit die Lust
entweichen kann, während der Zwischenraum mit Wasser gefüllt wird.
Von Außen ist kein Unterschied zwischen dem gewöhnlichen und verbesserten Blumentopf
bemerkbar, wogegen der Vortheil des lezteren besonders da, wo Pflanzen dem mächtigen
Einflusse der Sonne ausgesezt sind, deutlich hervortritt.
Professor Lindley empfiehlt diesen verbesserten Blumentopf
in dem Gardener's Chronicle, 3. Decbr. 1842 mit
folgenden Worten: „Wir betrachten diese Vorrichtung als eine werthvolle
Erfindung. Jedermann weiß, wie viel die Pflanzen während des Sommers von der
Hize und Trokenheit der Töpfe, worin sie wachsen, zu leiden haben, und wie man
fortwährend darauf bedacht seyn muß, diesen Uebelstand zu beseitigen, indem man
einen Topf in den andern stellt, ihn mit Moos umgibt oder in die Erde gräbt.
Alle diese Umständlichkeiten sind durch die in Rede stehenden Verbesserungen
unnöthig geworden; denn, wenn die Seiten des Topfes auch leer sind, so verhütet
schon die in denselben enthaltene Luftschichte die Erhizung der Erde; sind sie
mit Wasser gefüllt, so ist im Sommer einerseits der allzustarken Bewässerung,
andererseits der zu starken Austroknung vorgebeugt, indem das Wasser fortwährend
langsam durch die innere Wand hindurchschwizt.“