Titel: | Verbesserungen an Maschinen zum Vorbereiten der Baumwolle und anderer Faserstoffe fürs Spinnen, worauf sich James Hyde und John Hyde, Mechaniker und Fabrikanten zu Duckenfield, Cheshire, am 29. September 1842 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. LXXXVI., S. 333 |
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LXXXVI.
Verbesserungen an Maschinen zum Vorbereiten der
Baumwolle und anderer Faserstoffe fuͤrs Spinnen, worauf sich James Hyde und John Hyde, Mechaniker und
Fabrikanten zu Duckenfield, Cheshire, am 29. September 1842 ein Patent ertheilen ließen.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jun.
1843, S. 355.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Hyde's Maschinen zum Vorbereiten der Baumwolle.
Unsere Erfindung betrifft die Anordnung eines gewissen Mechanismus an der
gewöhnlichen Krazmaschine, dem Strekwerke oder andern ähnlichen
Vorbereitungsmaschinen, bei denen das Band oder Gespinnst in einer Kanne aufgenommen
wird. In Folge dieser Anordnung wird das Gespinnst oder lokere Band in einem
vollkommneren Zustande und in größerer Menge in der Kanne abgelegt, als dieß seither
geschah.
Fig. 60 ist
die Seitenansicht, Fig. 61 die Frontansicht und Fig. 62 der Grundriß
einer Krazmaschine, an der ein Theil unserer Verbesserungen in Anwendung gebracht
ist. In diesen Figuren ist A der Hauptcylinder der
Krazmaschine und B die Kammwalze, von welcher die
gekrämpelte Wolle durch den Kamm abgenommen und auf die gewöhnliche Weise zwischen
den Strekwalzen C hindurch geleitet wird. Von diesem
Punkte aus nimmt das lokere Band seinen Weg durch ein paar Leitungswalzen D, die in einer erhöhten Lage angebracht sind, um der
Kanne E zu gestatten, ihre Lage zu verändern. Diese
Kanne besizt, wie die punktirten Linien in Fig. 60 und 61 anzeigen,
eine oblonge Gestalt, und ist auf einem kleinen Wagen H
angeordnet, der auf vier Rädern e, e, e, e ruht, welche frei auf den festen Schienen f,
f, f, f laufen. Parallel zu diesen Schienen ist die Welle G angeordnet, welche vermittelst des um die Rollen h und i gespannten Riemens
g in gleichförmige Rotation gesezt wird. Die Welle G besizt zwei schraubenförmige in entgegengesezten
Richtungen von einem Ende nach dem andern sich hinziehende Einschnitte, die einander
durchkreuzen, an ihren Enden jedoch zusammenstoßen, so daß sie eine fortlaufende
Rinne bilden (Fig.
61 und 62). Von dem Wagen H ragt ein (in den Figuren 60 und
62 durch
punktirte Linien angedeuteter) Arm n hervor, dessen
äußerstes Ende mit einem kreisrunden auf der Welle G
frei beweglichen Ringe verbunden und mit einem hervorspringenden Metallstifte
verbunden ist, welcher in die oben erwähnte schraubenförmige Rinne tritt, so daß bei
erfolgender Rotation der Welle G der Wagen H dem Laufe der Schraubenwindungen folgend abwechselnd
hin- und hergehen muß. Diese gleichförmig hin- und hergehende Bewegung
theilt sich natürlich der Kanne E mit, weßhalb das
lokere Band in gleichförmigen successiven Lagen vom Anfange bis zur Beendigung des
Füllungsprocesses in der oblongen Kanne niedergelegt wird. Während dieser Procedur
kann man das Band in der Kanne gelegentlich aus freier Hand comprimiren, wozu wir
uns des Fig.
64 im Aufriß und Grundriß dargestellten Brettes bedienen. Dieses Brett ist
durchlöchert, um der Luft den Ausweg zu gestatten, und muß vorsichtig gehandhabt
werden, damit die Gleichförmigkeit des Bandes keinen Nachtheil erleide; unter
Anwendung eines mäßigen Drukes faßt eine Kanne von den dargestellten Dimensionen
ungefähr 14 Pfund Baumwollenband. Ist eine hinreichende Anzahl Kannen gefüllt, so
werden sie dem Strekwerk übergeben, wo ihre Weite nicht mehr Raum als eine
gewöhnliche Kanne wegnimmt, während die Quantität ihres Inhaltes viel Arbeit und
Kosten erspart. Es ist klar, daß bei einer Reihe von Krazmaschinen oder andern
Vorbereitungsmaschinen, wo die zur Aufnahme des zu verarbeitenden Materials
bestimmten Kannen in einer Linie liegen, die Traversirwagen H, worauf sie angeordnet sind, durch Stangen mit einander in Verbindung
gesezt werden können.
Eine weitere Verbesserung besteht in der Verdichtung oder Compression des lokern
Bandes auf seinem Wege von der vordern Walze aus, so daß es ohne Beschädigung in der
folgenden Kanne aufgenommen werden kann, anstatt, wie früher, aufgespult zu werben.
Durch Einführung dieser Verbesserung wird die Construction der Spinnmaschine weit
einfacher, während die Mühe der Beaufsichtigung geringer wird, indem die Kanne eine
größere Quantität Materials enthält, als auf eine Spule gestekt werden kann.
Fig. 63 ist
die Endansicht einer Vorspinnmaschine. E ist die Kanne
mit dem aus dem Strekwerk aufgenommenen Bande, und E′ eine abgetheilte, Fig. 65 im Grundriß
dargestellte Kanne; C die Strekwalzen, D die Leitungswalzen. Die Richtung, in welcher das Band durch die Maschine
geht, ist durch Pfeile angedeutet, und die zur Verdichtung des Bandes, bevor
dasselbe zwischen die Walzen D tritt, erforderliche
Compression wird dadurch bewerkstelligt, daß man das Band unmittelbar vor den Walzen
D durch eine glatte in der Metallplatte d angebrachte Oeffnung leitet. Die Form dieses Theiles
ist Fig. 66
im vergrößerten Maaßstabe sichtbar. Die Compressionsstelle der Walzen D liegt, wie man bemerken wird, so nahe an der erwähnten
glatten Oeffnung in der Platte d, daß das ganze Band,
ohne Gefahr sich zu verlängern, vorwärts gebracht wird. Man wird bemerken, daß sich
in Fig. 63
die Kanne E′ nach einer andern Richtung als nach
der oben erwähnten bewegt, um eine größere Anzahl von Bandenden zu gestatten, indem
das Band von der vorderen Walze in die getrennten Abtheilungen der Kanne E′ fällt.
Die Figuren 67
und 68 sind
Durchschnitte zweier Modificationen dieses Theils unserer Verbesserungen, wobei ein
endloser Riemen oder eine Garnröhre (twisting tube)
eingeführt ist, um das Band auf seinem Wege von der vordern Walze nach den
Kalanderwalzen D zusammenzuhalten.