Titel: | Verbesserungen in der Fabrication der Kerzen, worauf sich William Palmer, zu Clerkenwell, Suttonstreet, am 9. Nov. 1841 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. CX., S. 420 |
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CX.
Verbesserungen in der Fabrication der Kerzen,
worauf sich William
Palmer, zu Clerkenwell,
Suttonstreet, am 9. Nov. 1841 ein Patent
ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts, Jun. 1843, S.
358.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Palmer's Verbesserungen in der Fabrication der Kerzen.
Vier Verbesserungen sind es, die der Patentträger aufzählt.
Die erste besteht in der Vorbereitung der Kerzendochte, indem man dieselben an der
einen Seite mit Pappe, Stärke oder dgl. überzieht, welche den Docht beim
Niederbrennen der Kerze veranlaßt, sich aus der Flamme zu biegen. Dieses Verfahren
hat eine wirksame Consumtion des Dochtes zur Folge und beseitigt die
Unannehmlichkeit, den Docht von Zeit zu Zeit puzen zu müssen.
Die zweite Verbesserung bezieht sich auf ein Instrument, um Dochte in die Kerzen zu
bringen. Dieses Instrument besteht, wie Fig. 21 zeigt, aus Draht,
und zwar aus einem Stiel mit einer Kerbe b am einen Ende
und einem Ring oder einer Handhabe c am andern. Der Ring
ist bei d dergestalt zugelöthet, daß das Ende e frei bleibt, um die beiden Dochtenden festhalten zu
können. Soll nun ein Docht in die Kerze eingesezt werden, so legt man ihn doppelt
zusammen und bringt die Schleife in die Kerbe b, sodann
zieht man ihn zu beiden Seiten des Stiels a herauf und
befestigt die Enden an dem Theile e. Die beiden Theile
des Dochtes werden dadurch während der Fabrication der Kerze getrennt erhalten;
hierauf läßt man die Dochtenden frei und zieht das Instrument heraus. Sind die
Dochte der ersten Verbesserung gemäß vorbereitet worden, so müssen ihre gestärkten
Seiten mit dem Stiel a in Berührung kommen, damit sich
die Enden während der Consumtion von einander auswärts biegen.
Die dritte Verbesserung bezieht sich auf die sogenannten
„Schuzringe“ (fence-rings), welche um die Dochte der Kerzen gelegt, mit der
Consumtion der lezteren herabsinken. In dem Ringe ist ein Schliz oder ein Loch
angebracht, durch welches der geschmolzene Talg dem Dochte zufließt, anstatt über
den oberen Rand des Ringes hinwegzufließen, wie dieß sonst der Fall ist. Hie und da
besizt der obere Theil des Ringes, wie Fig. 22 zeigt, mehrere
Schlize, und wird dadurch hergestellt, daß man ein kammähnliches Stük f, Fig. 23, aus Metallblech
ausschlägt, und dasselbe in einen Ring umbiegt.
Die vierte Verbesserung bezieht sich auf Dochthälter. g,
Fig. 24,
ist ein solcher Dochthälter, welcher aus einem hohlen Metallkegel besteht, der einen oder mehrere
kurze Dochte und an seinem oberen Theile Schlize oder Oeffnungen enthält, um den
flüssigen Talg dem Dochte zuzuführen. Durch die Mitte der Kerze erstrekt sich
abwärts ein cylindrischer Canal, in dessen oberen Theil der Dochthälter eingesezt
wird. In dem Maaße, als die Kerze consumirt wird, sinkt der Hälter herab und
verhindert zugleich durch seine konische Form den flüssigen Talg den Canal
hinabzufließen und denselben auszufüllen.