Titel: | Apparat zur Bereitung von Aezammoniak und Ammoniaksalzen, worauf sich James Young, Chemiker in Newton-le-Willows, Lancashire, am 11. November 1841 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. CXIX., S. 448 |
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CXIX.
Apparat zur Bereitung von Aezammoniak und
Ammoniaksalzen, worauf sich James
Young, Chemiker in
Newton-le-Willows, Lancashire, am 11. November 1841 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of arts. Aug. 1843, S.
30.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Young's Apparat zur Bereitung von Aezammoniak.
Der Patentträger bringt in eine verticalstehende Retorte, Fig. 10, ein Gemenge von
zwei Gewichtstheilen Guano (indianischen Vogelmistes) und ein Theil Kalkhydrats,
mischt es durch rotirende oder Hin- und Herbewegung des Rührers a gehörig und erwärmt die Retorte dann mäßig, worauf er
die Hize allmählich bis zum Rothglühen ihres Bodens steigert. Hiedurch wird das im
Guano enthaltene Ammoniak in Freiheit gesezt; die Harnsäure desselben aber wird
zersezt und gibt ebenfalls Ammoniak; da aber auch andere Gase zu gleicher Zeit frei
werden, leitet man alle diese gasartigen Producte durch die Röhre b in den Condensator c,
dessen Querdurchschnitt auf der Linie f
g in Fig. 11 dargestellt ist.
Er besteht aus einem länglichen Gefäß von Eisen, Blei, Steinzeug oder dergl., dessen
obere Seite von seinem Anfang an bis zur Austrittsröhre allmählich steigt; er ist
mit Wasser angefüllt und an seinem untern Ende mit einer fein durchlöcherten Brüke
d versehen, damit die Gase sich durch das Wasser zu
vertheilen gezwungen werden. Das Ammoniak wird vom Wasser absorbirt, die andern
unauflöslichen Gase aber entweichen durch die Röhre e.
Nöthigenfalls kann man den Condensator innerhalb mit einer oder zwei geneigten
Flächen, und jede derselben mit einer durchlöcherten Brüke versehen, wie die Figuren 12 und
13
zeigen; Fig.
12 nämlich ist der Längendurchschnitt und Fig. 13 der
Querdurchschnitt des Condensators auf der Linie h
i von Fig. 12. Die geneigten
Flächen und der Dekel des Condensators können auf ihrer untern Oberfläche gerinnelt
werden.
Füllt man den Condensator mit Ammoniaklösung und läßt Kohlensäure hindurchtreten, so
erhält man Lösungen von kohlensaurem, doppeltkohlensaurem oder
anderthalbkohlensaurem Ammoniak; füllt man ihn mit verdünnter Schwefel- oder
Salzsäure an und läßt das Ammoniak bei seinem Austritt aus der Retorte
hindurchstreichen, so erhält man schwefelsaures oder salzsaures Ammoniak.