Titel: | Verbesserter Abdampfapparat, worauf sich William Godfrey Kneller, Chemiker in Wimbledon, am 22. Dec. 1842 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. CXX., S. 449 |
Download: | XML |
CXX.
Verbesserter Abdampfapparat, worauf sich
William Godfrey
Kneller, Chemiker in Wimbledon, am 22. Dec. 1842 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem London Journal of arts. August 1843, S.
32.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
Kneller's verbesserter Abdampf-Apparat.
Dieser in Fig.
8 im Querdurchschnitt und Fig. 9 im
Längendurchschnitt abgebildete Apparat besteht aus einer metallenen Abdampfpfanne
a, welche einen Kasten b
enthält, in welchen Hochdrukdampf eingelassen wird, der die abzudampfende
Flüssigkeit erhizt, statt daß, wie sonst, die untere Oberfläche der Pfanne erhizt
wird. Der Kasten b enthält aber auch eine Anzahl kurzer
verticaler Röhren, durch welche die Röhren c gehen;
leztere verzweigen sich von der großen Röhre d aus,
begeben sich unter den Dampfkasten und führen Ströme comprimirter Luft in die
Flüssigkeit. Durch das rasche Einströmen der comprimirten Lust aus den Röhren c wird eine verhältnißmäßig sehr schnelle Verdampfung
der Flüssigkeit bewirkt.
Beim Abdampfen einer Sodalösung, welche Aeznatron enthält, mittelst dieses Apparats,
wird die in der comprimirten Luft enthaltene Kohlensäure in Folge ihrer Anhäufung
leicht das Aeznatron sättigen, während zugleich der Sauerstoff der Luft den
Schwefelwasserstoff zersezt.
Beim Concentriren der Schwefelsäure in bleiernen oder irdenen Gefäßen wird
comprimirte Luft durch zahlreiche absteigende bleierne Röhren in die saure
Flüssigkeit geleitet; durch diese Verbesserung geht die Concentration bei so
niederer Temperatur vor sich, daß das Gefäß keinen Schaden leiden kann. Besser ist
es, wenn die Luft durch ein Drahtgewebe oder dergleichen einströmt, damit kein Staub
oder sonst eine Verunreinigung in die Schwefelsäure kommen kann.