Titel: Beschreibung einer mit dem Holländer verbundenen Waschmaschine für Papierzeug; von dem Papierfabrikanten Fueß zu Moringen.
Fundstelle: Band 92, Jahrgang 1844, Nr. V., S. 11
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V. Beschreibung einer mit dem Hollaͤnder verbundenen Waschmaschine fuͤr Papierzeug; von dem Papierfabrikanten Fueß zu Moringen. Aus den Mittheilungen des Gewerbevereins fuͤr das Koͤnigreich Hannover, 1843. 33. Liefer. S. 432. Mit Abbildungen auf Tab. I. Fueß's Waschmaschine für Papierzeug. Diese Waschmaschine, welche ich jezt in zweien meiner Holländer angebracht habe, bietet einen bedeutenden Vortheil dar, indem 1) gar keine Theile des Papierzeuges dadurch verloren gehen, wie früher bei Anwendung der bekannten Waschscheiben, wo man den Verlust durchschnittlich auf 10–15 Pfd. für jeden Holländer anschlagen konnte; und 2) man die Masse ohne Gefahr länger waschen lassen kann, was zumal bei dem mit Chlor gebleichten Halbzeuge von unberechenbarem Nuzen ist. Fig. 42 zeigt den Waschcylinder, welcher in die freie Abtheilung des Holländerkastens (wo die Holländerwalze nicht ist) eingelegt wird. Er besteht aus drei runden Scheiben A, B, C (Fig. 43, 44, 45), welche durch hölzerne Stäbe ringsum vereinigt sind. Diese Stäbe c, c sind in Ausschnitte auf dem Rande der Scheiben eingelassen, so daß sie nicht darüber vorspringen. Dem ganzen Cylinder ist alsdann ein Ueberzug von feinem Drahtgewebe gegeben. Die Scheibe A hat eine große runde Oeffnung a in ihrer Mitte, durch welche der nachher zu beschreibende Sauger in den Cylinder hineingeht, um aus demselben das eingedrungene Wasser herauszuziehen. Die Scheibe B ist nur zur Befestigung der eisernen Welle d vorhanden, weil diese (eben des erwähnten Loches a wegen) nicht in A befestigt werden kann; damit aber die Scheibe B die Communication zwischen den beiden durch sie erzeugten Abtheilungen des Cylinders nicht stört, ist sie am Rande mit den bogenförmigen Ausschnitten b, b (Fig. 44) versehen. Der Cylinder geht 6 Zoll tief in der Papiermasse, und dreht sich etwas schneller, als diese im Holländer circulirt, was bei jeder Anlage leicht durch einen über die Scheibe g geschlagenen Riemen bewerkstelligt werden kann. Der Sauger, welchen Fig. 46 in Verbindung mit dem Waschcylinder Fig. 42 darstellt, ist ein Heber, dessen Bestimmung darin besteht, das in den Cylinder eingedrungene schmuzige Wasser beständig daraus abzuführen. Er taucht deßhalb mit seinem kürzeren Schenkel in das Wasser, welches der Cylinder enthält, ein. Zwei Hähne sind daran angebracht, von welchen der eine e zum Füllen, und der andere f zur Regulirung des Abflusses dient. Um den Heber in Wirksamkeit zu sezen, wird der Hahn f geschlossen, e hingegen geöffnet, und durch leztern Wasser eingegossen, bis der Heber ganz gefüllt ist. Dann verschließt man e, und öffnet dagegen f so weit als nöthig; worauf der Heber ununterbrochen fort läuft, wenn man Sorge trägt, nicht mehr Wasser ablaufen zu lassen, als durch das Drahtsieb des Cylinders wieder in diesen eindringt. Hiezu gehört allerdings große Aufmerksamkeit. Das Eindringen des Wassers in den Cylinder bleibt sich nicht immer gleich: je feiner die Masse in dem Holländer wird, desto fester sezt sich die Faser um das Sieb, und erschwert das Durchtreten des Wassers; dringt aber alsdann weniger Wasser ein, als der Sauger wegzieht, so bekommt lezterer Luft, hört auf zu ziehen, und es geht – zumal wenn man viel reines Wasser zulaufen läßt – der Holländer über. Dieser Uebelstand ist nur durch schnelleren Gang des Cylinders, und hauptsächlich durch Aufmerksamkeit auf die Regulirung des Hahnes f zu beseitigen. In großen Fabriken, wo ein Mann nichts weiter zu thun hat, als drei oder vier Holländer zu versehen, geht dieß schon eher an, weil er immer dabei bleiben muß; der kleine Fabrikant aber, welcher nicht einen Mann auf einen Holländer allein halten kann, und folglich demselben auch andere Arbeiten nebenbei zu verrichten geben muß, würde – zumal wenn der Arbeiter nicht sehr aufmerksam ist – keinen großen Nuzen von der vorbeschiebenen Einrichtung haben. Ich war aus diesem Grunde darauf bedacht, das unreine Wasser auf eine andere Art aus dem Cylinder wegzuschaffen, und machte zu dem Ende einen Versuch, welcher gelungen ist. Fig. 47 stellt den hiernach abgeänderten Waschcylinder vor, welcher nur zwei hölzerne Scheiben oder Böden D, E hat. Die Scheibe D (Fig. 48 in der innern, Fig. 49 in der äußern Ansicht) trägt einen hohlen Zapfen 1, welcher mittelst der Schrauben 5,5 daran befestigt ist. Fig. 48 zeigt die innere Einrichtung des Cylinders. Hier bedeutet 2,2 ein hölzernes Kreuz von Brettern, auf welchem vier gekrümmte Schaufeln 3,3 von Messingblech festgenagelt sind. Sobald sich nun der Cylinder umdreht, fassen diese Schaufeln das eingedrungene Wasser, und leeren es durch den hohlen Zapfen 1 aus, von wo es durch eine vorgelegte hölzerne Rinne wegfließt. – Diese Maschine geht eben so tief in der Papiermasse, als die oben beschriebene, und man kann sie eben so schnell, oder ohne Nachtheil noch schneller gehen lassen. Ich gebe ihr vor der erstern den Vorzug, weil sie wenig Aufmerksamkeit von Seite der Arbeitsleute voraussezt, und ohne Störung wirkt, wenn sie nur in Umdrehung begriffen ist. Die Regulirung des Wasserabflusses, damit das schmuzige Wasser nicht schneller fortgeschafft wird als das reine zufließt, kann leicht durch eine kleine Rinne bewerkstelligt werden, welche in die andere (wodurch das Wasser weggeführt wird) geht. – In Fig. 47, 48 und 49 bedeutet noch: 4,4 die hölzernen Stäbe des Cylinders, wodurch die Böden D, E mit einander verbunden sind und das Drahtgewebe getragen wird; 6 den zweiten (massiven) Zapfen, oder vielmehr eine eiserne Welle am Cylinder, welche ihre Befestigung außen auf dem Boden E mittelst einer Flantsche und der Schrauben 7,7 erhält; 9 die Riemenscheibe zum Betriebe der Waschmaschine. Fig. 50 stellt den Grundriß des Holländers mit der darin angebrachten Waschmaschine dar. Die Ziffern 1, 4, 6, 9 haben hier die schon angegebene Bedeutung; 8 ist die Rinne zur Wegleitung des aus dem hohlen Zapfen 1 fließenden schmuzigen Wassers.

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