Titel: | Verbesserung in der Borax-Fabrication, worauf sich Ch. Elizee Sautter am 22. Mai 1843 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 92, Jahrgang 1844, Nr. XI., S. 39 |
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XI.
Verbesserung in der Borax-Fabrication,
worauf sich Ch. Elizee
Sautter am 22. Mai 1843 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr. 1844,
S. 116.
Sautter's Verbesserung in der Borax-Fabrication.
Meine Erfindung besteht im Weglassen des Wassers bei der Fabrication des Borax aus
Boraxsäure und Soda, wobei man ein Product erhält, welches dieselben Eigenschaften
besizt, wie der gewöhnliche krystallisirte Borax, obwohl es ganz anders aussieht,
denn es ist von körniger Beschaffenheit und in ganz reinem Zustande von mattweißer
Farbe. Der Vortheil dieses Verfahrens ist, daß das erhaltene Product dieselben
chemischen Eigenschaften und dieselbe Zusammensezung hat wie der gewöhnliche Borax,
und doch bedeutend wohlfeiler zu stehen kommt. Auch ist zu erwähnen, daß diesen
Borax sein körniger Zustand zur Emailbereitung etc. geeigneter macht. Ich verfahre
bei seiner Darstellung folgendermaßen: ich nehme 38 Gewichtstheile ganz reiner,
krystallisirter und trokener Boraxsäure, siebe sie und seze ihr 45 Theile reinen
krystallisirten kohlensauren Natrons in gepulvertem Zustande zu, menge beide Pulver
und breite sie in einem auf 90 bis 115° F. (26–37° R.)
erwärmten Local in zolldiken Schichten auf Brettern aus. In der Wärme bemächtigt
sich die Boraxsäure des Natrons und treibt die Kohlensäure aus dem kohlensauren
Salze zugleich mit dem darin enthaltenen überschüssigen Wasser aus. Man läßt diese
Schichten 24 bis 36 Stunden lang ausgebreitet und rührt sie von Zeit zu Zeit um; der
Borax ist dann zum Verkaufe fertig. Besonders zwekmäßig ist dieses Verfahren, wenn
man beide Ingredienzien im reinsten Zustande anwendet; jedoch findet der Proceß mit
minder reinen eben so gut statt, nur erhält man dann auch ein unreines Product,
welches indessen zu gewissen Zweken recht gute Dienste leistet.