Titel: | Verbesserungen an Maschinen zur Papierfabrication, worauf sich Alfred Brewer, Drahtweber und Filzfabrikant am Surrey-place in der Grafschaft Surrey, am 11. Febr. 1843 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 92, Jahrgang 1844, Nr. XLVII., S. 168 |
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XLVII.
Verbesserungen an Maschinen zur
Papierfabrication, worauf sich Alfred Brewer, Drahtweber und Filzfabrikant am Surrey-place in
der Grafschaft Surrey, am 11. Febr. 1843 ein
Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of arts. Maͤrz 1844, S.
85.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Brewer's Verbesserungen an Maschinen zur
Papierfabrication.
Vorliegende Erfindung zerfällt in drei Theile. Der erste bezieht sich auf eine
Maschine um den Papierbrei in die Bütten der Papiermaschinen oder in die
gewöhnlichen Schöpfbütten zu schaffen; der zweite auf einen Apparat um das Wasser
zum Behuf der Breiverdünnung in diese Bütten zu schaffen, und der dritte auf einen
Apparat, um den in dem abfließenden Wasser enthaltenen Brei aufzuhalten.
Der Apparat zur Speisung der Papiermaschine mit dem Papierbrei, den ich den Regulator
nenne, ist Fig.
14 im Durchschnitt dargestellt. Er besteht aus einem Cylinder a, der durch eine Röhre b
mit dem Breikasten c in Verbindung steht und einen
gekrümmten Kolben d enthält. Die hohle Kolbenstange e ist mit einer Schraube versehen, die in eine am
Cylinderdekel f befindliche Schraubenmutter paßt. Dieser
Dekel wird durch den auf den Cylinder geschraubten Ring g an seiner Stelle gehalten, kann aber mit Hülfe der Handhaben h umgedreht werden, um den Kolben zu heben oder zu
senken. Ein kleiner von dem Kolben hervorstehender, in einer verticalen Rinne a' gleitender Stift verhütet die Drehung des Kolbens.
i, j sind zwei rotirende Ventile, die von der
Treibwelle der Papiermaschine aus ihre Bewegung erhalten; k eine Röhre zur Ableitung der in den Apparat eindringenden Luft.
Der Apparat arbeitet nun folgendermaßen. Angenommen die Ventile i, j seyen beim Beginn der Operation geschlossen, so
wird das Ventil i zuerst geöffnet, worauf der Brei aus
der Röhre b in den Raum unter den Kolben d tritt. Das Ventil i wird
alsdann geschlossen und das Ventil j geöffnet, worauf
der Brei in die Bütte herabfällt. Nun erfolgt wieder der Verschluß des Ventils j und dieselbe Operation wiederholt sich. Die beim
jedesmaligen Oeffnen des Ventils j entleerte Breimenge
läßt sich durch Heben oder Senken des Kolbens vermehren oder vermindern. In Folge
der Verbindung der Ventile i und j mit der Treibwelle der Maschine ändert sich mit der Geschwindigkeit der
lezteren und der gelieferten größern Papiermenge auch die Menge des in derselben
Zeit gelieferten Papierbreies und das Papier behält daher stets eine gleichförmige
Dike.
Soll dieser Regulator zur Speisung der gewöhnlichen Schöpfbütten mit Papierbrei
angewendet werden, so richtet sich die Geschwindigkeit, mit welcher der Apparat
arbeitet, nach der Geschwindigkeit des Arbeiters.
Die Maschine zum Zuführen des Wassers zum Behuf der Breiverdünnung in der Bütte ist
dem so eben beschriebenen Apparat in jeder Hinsicht ähnlich. Der durch sie erzielte
Vortheil besteht darin, daß das Wasser gleichförmig und in Quantitäten zugeführt
wird, welche im gehörigen Verhältniß zur Breimenge stehen.
Zum Aufhalten des in dem abfließenden Wasser enthaltenen Breies dient ein mit feinem
Drahtgewebe überzogener Cylinder oder ein auf Rollen laufendes endloses Drahtgewebe.
Fig. 15
stellt den Drahtcylinder im Durchschnitt dar. a ist der
ungefähr 16 Zoll im Durchmesser und 18 Zoll in der Breite haltende Cylinder; eine
Anzahl Metallstangen erstrekt sich von einem Ende desselben bis zum andern und über
diese windet sich spiralförmig ein starker Draht. Der Draht wird zunächst mit grobem
Drahtgewebe, von dem ungefähr 14 Maschen auf einen Zoll gehen und dieses wieder mit
feinem Drahtgewebe überzogen, von dem 75–80 Maschen auf den Zoll gehen. Im
Innern ist der Cylinder mit Schaufeln b versehen, die an
denselben befestigt sind, und sich um eine feste Röhre c
drehen, die dazu dient, um das durch die Peripherie des Cylinders tretende klare
Wasser wegzuschaffen. d ist ein durch die Scheidewand
e in zwei Abtheilungen getheilter rectangulärer
Behälter. Das abfließende Wasser tritt durch die Röhre f
in die erste Abtheilung und der in derselben rotirende Cylinder a sammelt den Brei auf seiner Peripherie, von wo
derselbe durch die Filzwalze g abgenommen wird. Das
durch den Drahtflor träufelnde Wasser wird durch die Schaufeln b aufgefangen und durch die in der Röhre c befindliche Oeffnung h
entleert. Die Walze g wird durch Federn mit dem Cylinder a in Berührung erhalten, und wenn die Papiermasse sich
bis zur Dike von einem halben Zoll auf derselben angehäuft hat, so macht sie sich
durch ihre eigene Schwere von der Walze los und fällt in die zweite Abtheilung.
Die Anwendung des endlosen Drahtgewebes zu demselben Zwek ist Fig. 16 im Durchschnitt
dargestellt. Das Drahtgewebe i läuft um die Walzen j, j, welche in der ersten Abtheilung des Behälters d rotiren. Das abfließende Wasser wird durch die Rinne
h auf das endlose Gewebe geleitet und der Papierbrei
durch die Walze g von demselben abgenommen; die Röhre
f leitet das klare Wasser aus dem Apparat. Um das
Ueberfließen des Breies zu verhüten, sind an dem äußersten Rande des Drahtgewebes
lederne Randleisten l befestigt.